AMT EMMENDINGEN. — ENDINGEN.
145
Am fünften Fenster hängt
9) eine Scheibe mit der Aufschrift
Sebastian von Blumeneck 1528,
sowie mit einem von einer Dame im Zeitkostüm gehaltenen Wappenschild, der auf rothem
Grund einen blauen Balken mit weissen Eisenhütchen zeigt und als Helmzier eine aus
der Krone wachsende Bischofsmütze mit zwei Pfauenfederbüscheln auf gelben Knöpfen
besitzt. Auch hier ist oben wie bei der vorigen Scheibe eine Liebesscene dargestellt.
10) Eine Scheibe mit der Aufschrift
Hans Dietrich von Blumeneck
und einem von einem Landsknecht gehaltenen Wappenschilde gleich demjenigen
der Scheibe No. 9; den oberen Theil bilden hier Landsknechtsscenen (Trinkgelage,
Spielscene).
Am sechsten Fenster schliesslich findet sich
11) eine Scheibe ohne Jahreszahl und Inschrift mit einem von einer Heiligen
gehaltenen Wappenschilde, der auf blauem Felde einen goldenen Balken zeigt, darunter
auf drei Hügeln drei Tannen, darüber einen von rechts nach links aufrecht schreitenden
Löwen.
Die Heilige trägt Nimbus und Krone und hat einen Stab sowie ein aufgeschlagenes
Buch in den Händen; als Helmzier dient ein Tannenzapfen und den oberen Abschluss
der Scheibe belebt ein Centaurenkampf.
12) Eine Scheibe mit dem österreichischen Adler schwarz auf gelbem Schiid
gehalten, von zwei Greifen mit der Kaiserkrone bekrönt und umhangen mit der Kette
und dem Orden des goldenen Vliesses.
Darunter ist Karls V. Name und Titel zu lesen, sowie die Jahreszahl 1528.
Kaufhaus (Kornhalle). Das Kaufhaus ist ein einfacher dreigeschossiger Bau
(s. Tafel VIII, und Fig. 52) mit ebenfalls dreigeschossigen von Windfahnen gezierten
Staffelgiebeln an den Schmalseiten. Alle Architekturtheile, die einfach profilirten Doppel-
fenster, die schlichten Gesimse, die Quaderecken mit Spiegeln etc., sind in rothem Sand-
stein, aufgeführt, die übrigen Mauerflächen verputzt. Auf den Schmalseiten befindet sich
je ein Doppelrundbogenportal mit breiter, kräftig profilirter Schräge und über jenem der
Vorderfacjade ist zwischen den beiden Bogen in Renaissance-Cartouche das Endinger
Stadtwappen mit der Jahreszahl 1617 angebracht.
Auf der einen Längsseite führen etwas reicher ausgebildete Rundbogenportale in
das Erdgeschoss des Gebäudes, das durch vier in der Längsachse errichtete Säulen von
rothem Sandstein in zwei Schiffe getheilt wird. Die runden, ziemlich verjüngten Säulen,
deren Basen auf quadratischen Sockeln aufruhen, zeigen die mannigfachste Ornamentation,
die mit vollendetem Geschmack Sockel, Basen, Schäfte und Kapitale bedeckt und belebt.
In gleicher Weise sind die der Länge nach über die Steinsäulen gelegten Träger
und hohen Unterzüge aus Tannenholz verziert, die den eichenen Sattelhölzern als
Unterlager dienen.
Die darüber liegende Halle, die ebenfalls wieder das ganze Stockwerk einnimmt,
war in ähnlicher Anordnung durch vier etwas einfacher gehaltene, gedrehte Eichenholz-
säulen längsgetheilt mit Trägern und Unterzügen, die denen des Erdgeschosses gleichen.
Auch das dritte oberste Stockwerk zeigte ehemals dieselbe Anordnung wieder um
einiges vereinfacht. Jetzt sind jedoch hier zwischen die achteckigen Pfosten mit schlichten
Band VI. 10
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Am fünften Fenster hängt
9) eine Scheibe mit der Aufschrift
Sebastian von Blumeneck 1528,
sowie mit einem von einer Dame im Zeitkostüm gehaltenen Wappenschild, der auf rothem
Grund einen blauen Balken mit weissen Eisenhütchen zeigt und als Helmzier eine aus
der Krone wachsende Bischofsmütze mit zwei Pfauenfederbüscheln auf gelben Knöpfen
besitzt. Auch hier ist oben wie bei der vorigen Scheibe eine Liebesscene dargestellt.
10) Eine Scheibe mit der Aufschrift
Hans Dietrich von Blumeneck
und einem von einem Landsknecht gehaltenen Wappenschilde gleich demjenigen
der Scheibe No. 9; den oberen Theil bilden hier Landsknechtsscenen (Trinkgelage,
Spielscene).
Am sechsten Fenster schliesslich findet sich
11) eine Scheibe ohne Jahreszahl und Inschrift mit einem von einer Heiligen
gehaltenen Wappenschilde, der auf blauem Felde einen goldenen Balken zeigt, darunter
auf drei Hügeln drei Tannen, darüber einen von rechts nach links aufrecht schreitenden
Löwen.
Die Heilige trägt Nimbus und Krone und hat einen Stab sowie ein aufgeschlagenes
Buch in den Händen; als Helmzier dient ein Tannenzapfen und den oberen Abschluss
der Scheibe belebt ein Centaurenkampf.
12) Eine Scheibe mit dem österreichischen Adler schwarz auf gelbem Schiid
gehalten, von zwei Greifen mit der Kaiserkrone bekrönt und umhangen mit der Kette
und dem Orden des goldenen Vliesses.
Darunter ist Karls V. Name und Titel zu lesen, sowie die Jahreszahl 1528.
Kaufhaus (Kornhalle). Das Kaufhaus ist ein einfacher dreigeschossiger Bau
(s. Tafel VIII, und Fig. 52) mit ebenfalls dreigeschossigen von Windfahnen gezierten
Staffelgiebeln an den Schmalseiten. Alle Architekturtheile, die einfach profilirten Doppel-
fenster, die schlichten Gesimse, die Quaderecken mit Spiegeln etc., sind in rothem Sand-
stein, aufgeführt, die übrigen Mauerflächen verputzt. Auf den Schmalseiten befindet sich
je ein Doppelrundbogenportal mit breiter, kräftig profilirter Schräge und über jenem der
Vorderfacjade ist zwischen den beiden Bogen in Renaissance-Cartouche das Endinger
Stadtwappen mit der Jahreszahl 1617 angebracht.
Auf der einen Längsseite führen etwas reicher ausgebildete Rundbogenportale in
das Erdgeschoss des Gebäudes, das durch vier in der Längsachse errichtete Säulen von
rothem Sandstein in zwei Schiffe getheilt wird. Die runden, ziemlich verjüngten Säulen,
deren Basen auf quadratischen Sockeln aufruhen, zeigen die mannigfachste Ornamentation,
die mit vollendetem Geschmack Sockel, Basen, Schäfte und Kapitale bedeckt und belebt.
In gleicher Weise sind die der Länge nach über die Steinsäulen gelegten Träger
und hohen Unterzüge aus Tannenholz verziert, die den eichenen Sattelhölzern als
Unterlager dienen.
Die darüber liegende Halle, die ebenfalls wieder das ganze Stockwerk einnimmt,
war in ähnlicher Anordnung durch vier etwas einfacher gehaltene, gedrehte Eichenholz-
säulen längsgetheilt mit Trägern und Unterzügen, die denen des Erdgeschosses gleichen.
Auch das dritte oberste Stockwerk zeigte ehemals dieselbe Anordnung wieder um
einiges vereinfacht. Jetzt sind jedoch hier zwischen die achteckigen Pfosten mit schlichten
Band VI. 10