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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0170

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i56

KREIS EREIBURG.

der Kirche vorhandenen Stuccaturen künstlerisch über den gewöhnlichen handwerks-
mässigen Arbeiten.

Der Innenbau sowie die Sakristei bieten nichts von weiterem Interesse.
ie Die Wallfahrtskapelle zur h. 'Maria im Sand' (S. Mariae in arenis), nach dem

Rhein zu gelegen, ist ein unbedeutender Bau aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts,
dessen flache Langhausdecke mit zierlichen in weiss und gelb gehaltenen Rococo-Orna-
menten auf blassblauem Grund massig geziert ist.

Im Pfarrhausgarten befindet sich ein altes, romanisches Taufbecken aus rothem
Sandstein, dessen niederer, zum Theil eingegrabener Fuss, soweit sichtbar, ein einfaches,
romanisches Profil und einen Brillantstab zeigt. Die stark verwitterte Oberfläche der
halbkugelförmigen Schale von beinahe 1,50 m Durchmesser ist unter dem Rand durch
einen Rundbogenfries belebt, auf dem sich ein flach gehaltenes Traubenornament aus-
breitet, und unter dessen zwölf Bogen jetzt sehr verflachte Köpfe, vielleicht die der zwölf
Apostel (?), ausgehauen sind.

Haus No. 2j zeigt ein Barockportal.

Haus No. 5J ist ein alter Hof, dessen Erdgeschosse in Stein, dessen obere Stock-
werke in Fachwerk ausgeführt sind. — Ueber dem Eingang findet sich ein Schild mit
dem Abzeichen des Bauern und Steinmetzzeichen angebracht und an einem der Treppen-
fensterchen der links der Hausthüre emporführenden steinernen Wendelstiege steht die
Jahreszahl 1602. Auch am Schlussstein des nahen Scheunenthors ist das Jahr 1600
zu lesen.

Haus No. 2pp hat nach Strasse und Hof je eine schmale, gothische Pforte, durch
sich verschneidendes Stabwerk ringsum profilirt.

Haus No. 300 besitzt ein barockes Thürgestell.

Eine Inclusa erw. (Mone Z. XXI 256). (B.)

Ein Ortsadel erw. zw. 1108 bis 1400. Der Ort, urspr. der Herrschaft Nimberg
gehörend, unterstand der Landgrafschaft Breisgau und kam nach manchfachem Besitz-
wechsel 1805 an Baden.

HOLZHAUSEN

Schreibweisen: in pago Brisgowe in villa Holzolveshusen ad. a. 7 7 7 Cod. Lauresh.;
Holcishusa 1008, Cop. 12. Jh.; Holzhusen 1294 f.

Der in seinen drei unteren Stockwerken nur durch Scharten erhellte dreistöckige,
viereckige Tkurm der 1782 erbauten katholischen Ffai~rkirche ad. s. Pancratium et
s. Apolloniam (erw. 1482: eccl. seu capella H. est filialis ad. eccl. Unkilch sita, Z. XIV
394) ist nach Urkunden des Pfarrarchivs in den Jahren 1471/1472 erbaut worden. Er
trägt ein Satteldach ohne Staffelgiebel und als Schallöffnungen des Glockengeschosses
dienen die zum Theil noch heute erhaltenen zweitheiligen Fischblasen-Masswerkfenster;
sonst aber bietet das schlichte Mauerwerk nichts von Interesse. Unten einfache
Mauerschlitze.

Von den Glocken stammen zwei (Durchmesser 0,64 und 0,80 m) aus dem
Jahre 1756.
 
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