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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0188

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AMT EMMENDINGEN. — KEPPENBACH.

173

Das Scheunenhaus daneben zeigt ein ähnliches Wappen, zu dessen Seiten die
Inschrift: «I 7 G F R W 5 Z (Wth.)

Von alten Holzhäusern haben sich einige erhalten:

Das Haus des Jakob Giesen, das i. J. 1696 erbaut wurde. Es wird nicht
mehr bewohnt und scheint auch nicht vollständig erhalten; doch lässt sich die alte Ein-
theilung und Anlage noch ziemlich erkennen.

Ferner das Haus des Mathias Herr, das ebenfalls aus dem 17. Jh. stammen
soll. Dasselbe ist noch heute bewohnt und im Laufe der Jahre mannigfachen Umbauten
und Veränderungen ausgesetzt gewesen. (B.)

Burgi-uine Keppenbach. Ein Ortsadel (ministerialis marchionis [de Baden] Hartmut Bürgt
de Keppenbach 1161, Z. NE. IV 994) wird zwischen 1161 bis 1482 genannt. Lehens-
herren des Orts waren die Grafen von Freiburg, später das Haus Oesterreich; i. J. 1588
gingen die Herrschaftsrechte an den Markgrafen Jakob von Baden-Durlach über. Das
Wappen der Keppenbacher zeigte in Gold einen schwarzen Adlerfuss mit ausgespreizten
rothen Fängen. (Wibel a. a. O.; Alberti Württemberg. Adels- und Wappenbuch I
S. 394; Schreiber U.B. I Tafel VI; Poinsignon Schau ins Land XIII S. n f.)

Die Burg wird seit 1267 erwähnt (s. Schoepflin HZB. V 262) und war bereits
1336 zu einer Ganerbenburg mit dem Geschlechte der Snewelin zu Freiburg gemacht.
Da ihre Insassen gleich denjenigen von Bisterberg und Falkenstein den Freiburgern als
Raubritter lästig wurden, zerstörten diese der Reihe nach diese drei Burgen (Bisterberg
I379. Falkenstein 1390, Keppenbach 1396). Letzteres durfte 1408 mit Erlaubniss des
Herzogs Friedrich von Oesterreich durch Andreas von Stuhlingen und Hans Dietrich
von Keppenbach wieder aufgebaut werden, erlitt aber im Bauernkrieg 1525 eine aber-
malige gründliche Zerstörung (gleich Landeck und Höhingen), so dass nur noch Reste
der Umfassungsmauern übrig blieben (vergl. die Ansicht Schau ins Land XX 91). —
Dass diese Burg einige Jahrzehnte hindurch den Namen 'Rumor' trug, ist auf den Irrthum
eines Kartenstechers von 1836 zurückgeführt worden (Z. NF. II 461, Maurer Schau
ins Land XX 85). Indessen finde ich die Bezeichnung 'Ramour' bereits in einem Bericht
des Gen. K.-S. — Akten vom 2. Oktober 1758 erwähnt. Ebenda ist die Rede von einem
(zweiten?) Schlosse, von welchem sich beim Kirchhofe grosse Quadersteine erhalten
hätten. (K.) Darauf gründet sich wohl die 'Sage', von der Maurer a. a. O. spricht.
Heute sind dafür keine sicheren Anhaltspunkte mehr vorhanden (s. Reichenbach).

Ueber die einstige Anlage der Burg giebt eine Urkunde vom r 3. März 1350 Aufschluss Urkunde i
(Schreiber Urkundenbuch der Stadt Freiburg I S. 394, n° 205). Die Stelle in diesem
Bundbrief der Brüder Johann, Ulrich und Konrad von Keppenbach mit der Stadt Frei-
burg lautet: 'von den drien teilen so wir hant an der hindern bürge zuo Keppen-
bach an dem grossen huse, und das darzuo höret, da der fierteil ist herr
Johans Snewelins des schultheissen zuo Friburg und siner bruodere, und die hofstat,
die da litnebenth er rRümüllishus, die als breit ist, als herr Rum Ullis
hus, die ovch halbe unser ist, und halbe des schultheissen und siner bruodere, und
denne uf von dem grossen huse, Uolriches hus und was dazwischent
lit, und uf den Nollenvorder vorgenanten hofstat nebent her Rumullis
hus, da ovch die drie teile unser sint, und der fierteil des schultheissen und siner
bruodere. Das wir die bürg niemer anders geteilen süüen, denne das die teile an
dem hindern huse, und die teile an der fordern bürge, und die
 
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