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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0199

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184 KREIS FREIBURG

alemannischen Zeit zuweisen will), s. b. Näher und Maurer Die Altbad. Burgen und
Schlösser des Breisgaues, Emmend. 1884, p. III.

Auf dem Kirchhof zu Köndringen verzeichnet ein Bericht vom 50. September 1758
(Akten des Gen. K.-S. 1754 f.) den Grabstein eines evangelischen Pfarrers, auf welchem
die Formula Concordiae zu lesen war.

Ein Ortsadel de Kunringen erw. zw. im bis 1179. Nibelungus und Wolfram
von K. vor Akkon 1190 (Schau ins Land VI 78, X 12).

Der Ort gehörte zu Landeck und kam 15 21 an Baden (Herrschaft Hachberg). (K.)

BurS La-deck BURG LANDECK.

Schreibweisen: Schadelandecke 1279, Schoepflin HZB. V 272; castrum Lant-
eke z. J. 1298 Ann. Colm.; bürg Landegge 1341; Landegg 1341; ze Landeck in der
nidern bürg 1394.

Litteratur: Maurer Die Burg L. (Schau ins Land III 53—59, 64—68); J. Näher
und Maurer Die altbadischen Burgen und Schlösser im Breisgau I 41—43; Schau ins
Land IV 5. 54, X 11 f., XII 4 f.

Die jetzt in Trümmern auf einem Ausläufer des Schwarzwaldvorgebirges (283,5 m)
oberhalb Mundingen liegende Burg Landeck scheint Mitte des 13. Jhs. von Walter I
von Geroldseck zum Schutze der dortigen Besitzungen des Klosters Schuttern erbaut
worden zu sein; wenigstens bestand das obere Schloss (A,DJ, 'Schadelandecke' genannt,
bereits um 1260, wo ein Advocatus in L. (Z. IX 347) genannt wird; das untere (B, C)
aber wird wohl erst nach 1279 erbaut worden sein (die bürg ze Landegge, die oberen
und die nidern, und den halben teil des stettlins 1300, Z. IV 365; das stettelin, das da
lit vor der bürg ze Landegge 1300, Z. XV 293; 1404). 1300 verkaufte Heinrich von
Geroldseck das 1298 von Graf Egeno und den Bürgern von Freiburg belagerte Schloss
an die Johanniter zu Freiburg, die dasselbe alsbald wieder an Ritter Johann Snewlin
gegen sein Hofgut zu Schliengen eintauschten. Das Schloss blieb nun in gemeinschaft-
lichen Besitz der Nachkommen des älteren Johann Snewlin, als sogenannte 'Ganerben-
burg', nach der sich Hannemann zum ersten Mal 1387 'von Landeck' zubenannte. 1489
erhält Markgraf Christoph die Burg Landeck als Eigenthum, übergiebt sie aber als rechtes
Mannlehen abermals den Gebrüdem Antony und Bastian von Landeck, von denen der
Letztere 1511 seinen Antheil um 3600 Gulden Markgraf Christoph wiederum überliess.
Doch kam das Schloss erst 1546 endgiltig in badischen Besitz, nachdem ein Schieds-
gericht unter dem Vorsitze des Bischofs Erasmus von Strassburg nochmals neu auf-
getauchte Ansprüche zu Gunsten Badens beseitigt hatte. Im Mai 1525 nahmen die
aufrührerischen Bauern die Burg ein und brannten sie völlig nieder; seitdem liegt sie
in Trümmern. (Vergl. Fig. 74.)

Der ziemlich abgerundete Bergvorsprung, auf dem sich das aus zwei durch einen
Graben getrennte Burgen bestehende Schloss erhebt, ist nur durch eine schmale künstlich
obere Burg vertiefte Einsattelung (y) von dem Hauptgebirge getrennt. Die obere, ältere Burg
steht auf einer natürlichen Kalkfelserhebung, die theils mit einer starken Mauer über-
kleidet ist, theils sichtbar offen liegt und enthält hauptsächlich ein 20 m langes, 8 m
breites und drei Stockwerke hohes, steinernes Haus (A), dessen Mauern theilweise auf
von Fels zu Fels gesprengten Schwibbogen aufruhen und in dessen Kellergeschoss man
 
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