AMT EMMENDINGEN.
199
Gebäude als Krankenbaus verwendet, danach zur Unterbringung der Verwaltung der
umliegenden Domainegüter benützt und so bis in die Mitte unseres Jahrhunderts erhalten.
Jetzt sind mit Ausnahme der Kirche sämmtliche Mauern abgetragen und nur noch
Fundamente und einige Kellerräume sichtbar.
In dem polygonen Chor, der durch mächtige Streben gestützten aber flach gedeckten
Kirche finden sich Reste alter Masswerkfenster, die in origineller Weise nicht im Spitz-
bogen endigen, sondern in einem in den Spitzbogen eingezeichneten Quadrat mit Vierpass,
eine Masswerkkomposition, mit welcher auch der von der Treppe zur Orgel halbverdeckte
obere Abschluss der ehemaligen Sakramentsnische geziert ist.
Die Gewölbe des Chors und der jetzt verkleinerten Sakristei sind ausgebrochen;
nur wenige Konsolenreste und die Anschlüsse der Gewölbefelder an die Umfassungs-
mauern bezeugen ihr ehemaliges Vorhandensein.
Hinter dem Altar liegt am Boden eingelassen eine Grabplatte mit unleserlicher
Umschrift (Denkstein eines Geistlichen) und am Aeussern des Langhauses ist ein
Grabstein von 1621 eingemauert, eine unbedeutende Renaissancearbeit (B.), mit der
Inschrift:
DEN Z+ OCTOBRIS ANN I6ZI IST DIE
EHRENTVGENTSAME FRAW ANNA
MARIA SCHOTTIN GEBORNE NEICKERIN
HERRN GALL SCHOTTEN SCHAFFNERS
IM KLOSTER OBERNNYMBVRG EHRLICHE
HAVSFRAW IHRES ALTERS IM +0 IHRER
IM $■ IAHRE IM HERRN SEELIGLICH ENT
SCHLAFEN DERN DER ALLMECHTIGE
GOTT EIN FRÖHLICHE AVFERSTEHVNG
[gebe]
EPITAPHIVM
AVF DIESER WELT HAB ICH GELEBT
NVR ALLE ZEIT IN IAMMER GSCHWEBT
NICHT ANDERS WAR DAS LEBEN MEIN
ALS VOLLER ANGST NOT MVEH VND PEIN
MEIN GOTT WIE OFT RVEFT ICH ZV DIR
ALLZEIT AVS MEINES HERZENS BEGIR
RECHENDLICH AVFLÖSETEN MICH
INDEM ICH GEKREMPET RITTERLICH
AVCH MEINEN LAVF VOLLENDET ICH
SO WERD GEWIS AN IENEM TAG
CRÖNET WERDEN OHNE GLAG
HIE LIEG ICH IN MEINEM SCHLAFKAMMERLEIN
OHN ALLE ANGST NOT QVAL VND PEIN
TROEST MICH DER EWIGEN SELIGKEIT
THVST BREITTEN MIR IN EWIGKEIT
IEZT THVE ICH DER WELT VRLAVB GEBEN
NVN KOM ICH IN DAS EWIG LEBEN
AMEN
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Gebäude als Krankenbaus verwendet, danach zur Unterbringung der Verwaltung der
umliegenden Domainegüter benützt und so bis in die Mitte unseres Jahrhunderts erhalten.
Jetzt sind mit Ausnahme der Kirche sämmtliche Mauern abgetragen und nur noch
Fundamente und einige Kellerräume sichtbar.
In dem polygonen Chor, der durch mächtige Streben gestützten aber flach gedeckten
Kirche finden sich Reste alter Masswerkfenster, die in origineller Weise nicht im Spitz-
bogen endigen, sondern in einem in den Spitzbogen eingezeichneten Quadrat mit Vierpass,
eine Masswerkkomposition, mit welcher auch der von der Treppe zur Orgel halbverdeckte
obere Abschluss der ehemaligen Sakramentsnische geziert ist.
Die Gewölbe des Chors und der jetzt verkleinerten Sakristei sind ausgebrochen;
nur wenige Konsolenreste und die Anschlüsse der Gewölbefelder an die Umfassungs-
mauern bezeugen ihr ehemaliges Vorhandensein.
Hinter dem Altar liegt am Boden eingelassen eine Grabplatte mit unleserlicher
Umschrift (Denkstein eines Geistlichen) und am Aeussern des Langhauses ist ein
Grabstein von 1621 eingemauert, eine unbedeutende Renaissancearbeit (B.), mit der
Inschrift:
DEN Z+ OCTOBRIS ANN I6ZI IST DIE
EHRENTVGENTSAME FRAW ANNA
MARIA SCHOTTIN GEBORNE NEICKERIN
HERRN GALL SCHOTTEN SCHAFFNERS
IM KLOSTER OBERNNYMBVRG EHRLICHE
HAVSFRAW IHRES ALTERS IM +0 IHRER
IM $■ IAHRE IM HERRN SEELIGLICH ENT
SCHLAFEN DERN DER ALLMECHTIGE
GOTT EIN FRÖHLICHE AVFERSTEHVNG
[gebe]
EPITAPHIVM
AVF DIESER WELT HAB ICH GELEBT
NVR ALLE ZEIT IN IAMMER GSCHWEBT
NICHT ANDERS WAR DAS LEBEN MEIN
ALS VOLLER ANGST NOT MVEH VND PEIN
MEIN GOTT WIE OFT RVEFT ICH ZV DIR
ALLZEIT AVS MEINES HERZENS BEGIR
RECHENDLICH AVFLÖSETEN MICH
INDEM ICH GEKREMPET RITTERLICH
AVCH MEINEN LAVF VOLLENDET ICH
SO WERD GEWIS AN IENEM TAG
CRÖNET WERDEN OHNE GLAG
HIE LIEG ICH IN MEINEM SCHLAFKAMMERLEIN
OHN ALLE ANGST NOT QVAL VND PEIN
TROEST MICH DER EWIGEN SELIGKEIT
THVST BREITTEN MIR IN EWIGKEIT
IEZT THVE ICH DER WELT VRLAVB GEBEN
NVN KOM ICH IN DAS EWIG LEBEN
AMEN