AMT EMMENDINGEN. — RIEGEL. 207
d. h. 'Den Manen des Cajus Vindelicius aus Padinum hat sein Erbe Jovius Senilis diesen
Grabstein setzen lassen'. (Ueber Beides s. Schreiber a. a. O. p. 17—20). (Vergl.
Poinsignon Schau ins Land XIII 40; ferner: Schau ins Land I 14, II 56, III 56,
VI 4 (alte Strasse nach Breisach), XHI 22 (Siegel mit Hadrianskopf). (W.)
Von den ehemaligen Ortsbefestigungen hat sich nichts mehr erhalten. An Stelle
der ehemaligen Burg Riegel steht jetzt die S. Michaelskapelle, die hoch über dem
Dorf auf dem nördlichen Ausläufer des Kaiserstuhles gelegen, von der Umgebung durch
einen breiten, künstlich tief in den Lös eingeschnittenen Graben abgetrennt ist.
Die Burg soll Mitte des 12. Jhs. von Werner von Roggenbach (r), einem Dienst-
mannen des Herzogs Berthold IV von Zähringen zum Schutze des grossen Frohnhofs
Riegel, der dem Kloster Einsiedeln gehörte, erbaut worden sein, gelangte später in den
Besitz der Herren von Uesenberg erw. 1356 und verfiel, wie es scheint, im Laufe des
15. Jhs. aus Mangel an Unterhaltung. Wenige Mauerreste und unzugängliche Gewölbe
sollen sich unter und neben der Kapelle erhalten haben (Per[t]holfus de Zaringa princeps
Burgundie a Rudolfo Heremitarum [Einsiedeln] abbate, Werinhero de Roggenbach muni-
tionem in Regol, quam ipse edificiis occupaverat, non feodali, sed pactiali iure concedi
impetravit z. J. 1179 Mohr Regg. Schweiz. Eidgen. I 6, Heyck Zähringer 403; castrum
Riegol F. ÜB. V68f.; vergl. betr. der Besitzverhältnisse Krieger S. 573).
Einige hundert Schritte hinter dem jetzigen Gebäude liegt die sogenannte 'hintere
Burg', ein fast kreisrunder Lössklotz von etwa 6 m Höhe und 20 m Durchmesser der schon
im 12. Jh. erwähnt wird, jedoch im Mittelalter nicht befestigt gewesen zu sein scheint. In
der Nähe befand sich wie erzählt wird, ein jetzt verschütteter tiefer ausgemauerter Brunnen.
Nach anderer Meinung habe die Burg sogar aus drei Theilen bestanden, in dem
ausser dem eigentlichen Schlosse dem 'Michelsberg' und der 'hinteren Burg' auch noch
eine vordere Burg zur Deckung des Aufgangs vorhanden gewesen sei. Hievon ist jedoch
nicht das geringste mehr aufzufinden.
Kirchen (vergl. Krieger 574): 1. S. Martin (basilica s. Martini confessoris in
Regali 12. Jh. Z. XVII 127; in decanatu Bergen seu Bischoffingen eccl. Riegel seil
Endingen 1324; Riegol eccl. parrochialis 1351; eccl. Ryegol cum filia s. Martini in
Endingen in dec. Endingen zw. 1360 bis 1370 Lib. marc ; abbas et conventus m. b. M.
heremitarum [Einsiedeln] als Patrone 1454; s. Martin in Riegel z. J. 1482. Dahin
wird gehören der presbyter de Riegol 1114 und der vicarius 1242).
2. Marienkirche: fistulatores tubicine et mimi societalis b. Marie in ecclesia
parrochiaÜ in Riegel Const. dioc. 1445, Z. NF. I 307; basilica s. Mariae ÖsotÖxov in
Regali 12. Jh. (Z. XVII 127 XXXVI 125).
3. S. Stephan: basilica s. Stephani protomartyris in Regali 12. Jh. (Z. XVII
127 u. s. w.).
4. S. Michael: basilica s. Micaelis archangeli in Regali 12. Jh. (Z. XVII 127 f.).
Die capel zu Ruegel ufm Berg in der ehre sanct Michaelis des heiligen erzengels geweyhet
und bestetiget 1489 (Z. XXXVI 132). (K.)
5. Kapelle des h. Konrad: Die capelle sante Cünrades in Fronhof zu Riegol
1353 (GLA.).
Die Dedicative der Basiliken s. Michaelis, s. Martini, Mariae Seoröxov ist zum XIV
kal. Dec, diejenigen von S. Stephan zu kal. Jun. bezeugt in der Hs. Einsiedl. n° 29
(9. Jh.), abgedr. Z. XVII 127. (K.)
d. h. 'Den Manen des Cajus Vindelicius aus Padinum hat sein Erbe Jovius Senilis diesen
Grabstein setzen lassen'. (Ueber Beides s. Schreiber a. a. O. p. 17—20). (Vergl.
Poinsignon Schau ins Land XIII 40; ferner: Schau ins Land I 14, II 56, III 56,
VI 4 (alte Strasse nach Breisach), XHI 22 (Siegel mit Hadrianskopf). (W.)
Von den ehemaligen Ortsbefestigungen hat sich nichts mehr erhalten. An Stelle
der ehemaligen Burg Riegel steht jetzt die S. Michaelskapelle, die hoch über dem
Dorf auf dem nördlichen Ausläufer des Kaiserstuhles gelegen, von der Umgebung durch
einen breiten, künstlich tief in den Lös eingeschnittenen Graben abgetrennt ist.
Die Burg soll Mitte des 12. Jhs. von Werner von Roggenbach (r), einem Dienst-
mannen des Herzogs Berthold IV von Zähringen zum Schutze des grossen Frohnhofs
Riegel, der dem Kloster Einsiedeln gehörte, erbaut worden sein, gelangte später in den
Besitz der Herren von Uesenberg erw. 1356 und verfiel, wie es scheint, im Laufe des
15. Jhs. aus Mangel an Unterhaltung. Wenige Mauerreste und unzugängliche Gewölbe
sollen sich unter und neben der Kapelle erhalten haben (Per[t]holfus de Zaringa princeps
Burgundie a Rudolfo Heremitarum [Einsiedeln] abbate, Werinhero de Roggenbach muni-
tionem in Regol, quam ipse edificiis occupaverat, non feodali, sed pactiali iure concedi
impetravit z. J. 1179 Mohr Regg. Schweiz. Eidgen. I 6, Heyck Zähringer 403; castrum
Riegol F. ÜB. V68f.; vergl. betr. der Besitzverhältnisse Krieger S. 573).
Einige hundert Schritte hinter dem jetzigen Gebäude liegt die sogenannte 'hintere
Burg', ein fast kreisrunder Lössklotz von etwa 6 m Höhe und 20 m Durchmesser der schon
im 12. Jh. erwähnt wird, jedoch im Mittelalter nicht befestigt gewesen zu sein scheint. In
der Nähe befand sich wie erzählt wird, ein jetzt verschütteter tiefer ausgemauerter Brunnen.
Nach anderer Meinung habe die Burg sogar aus drei Theilen bestanden, in dem
ausser dem eigentlichen Schlosse dem 'Michelsberg' und der 'hinteren Burg' auch noch
eine vordere Burg zur Deckung des Aufgangs vorhanden gewesen sei. Hievon ist jedoch
nicht das geringste mehr aufzufinden.
Kirchen (vergl. Krieger 574): 1. S. Martin (basilica s. Martini confessoris in
Regali 12. Jh. Z. XVII 127; in decanatu Bergen seu Bischoffingen eccl. Riegel seil
Endingen 1324; Riegol eccl. parrochialis 1351; eccl. Ryegol cum filia s. Martini in
Endingen in dec. Endingen zw. 1360 bis 1370 Lib. marc ; abbas et conventus m. b. M.
heremitarum [Einsiedeln] als Patrone 1454; s. Martin in Riegel z. J. 1482. Dahin
wird gehören der presbyter de Riegol 1114 und der vicarius 1242).
2. Marienkirche: fistulatores tubicine et mimi societalis b. Marie in ecclesia
parrochiaÜ in Riegel Const. dioc. 1445, Z. NF. I 307; basilica s. Mariae ÖsotÖxov in
Regali 12. Jh. (Z. XVII 127 XXXVI 125).
3. S. Stephan: basilica s. Stephani protomartyris in Regali 12. Jh. (Z. XVII
127 u. s. w.).
4. S. Michael: basilica s. Micaelis archangeli in Regali 12. Jh. (Z. XVII 127 f.).
Die capel zu Ruegel ufm Berg in der ehre sanct Michaelis des heiligen erzengels geweyhet
und bestetiget 1489 (Z. XXXVI 132). (K.)
5. Kapelle des h. Konrad: Die capelle sante Cünrades in Fronhof zu Riegol
1353 (GLA.).
Die Dedicative der Basiliken s. Michaelis, s. Martini, Mariae Seoröxov ist zum XIV
kal. Dec, diejenigen von S. Stephan zu kal. Jun. bezeugt in der Hs. Einsiedl. n° 29
(9. Jh.), abgedr. Z. XVII 127. (K.)