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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0229

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214 KREIS FREIBURG.

1293 Heinrich II übergiebt seinem Sohne Heinrich III Schloss Hachberg und zieht

sich nach Freiburg zurück.
1330 Heinrich IV folgt auf seinen Vater Heinrich III.

1352 Heinrich IV verpfändet Schloss Hachberg um 2400 Gulden Silber an die Stadt
Freiburg.

1353 wird diese Pfandschaft erneuert mit der Bestimmung, 'dass wer auf der Burg zu
Hachberg sich befinde, der solle dem Bürgermeister und Rath zu Freiburg
warten!'

1356 erfolgt die Tilgung der Pfandschaft durch die Verheirathung des Markgrafen
Otto mit Elisabeth Maiterer, der Tochter des Freiburger Patriciers Johannes
Malterer.
1368 wurde die Fehde zwischen der Stadt Freiburg und dem Grafen Egeno beendigt
und den Verbündeten des Grafen, zu denen auch Markgraf Otto gehörte, die
Bündnissverträge mit der Stadt Freiburg bezüglich ihrer Schlösser (Hachberg
betr. von 1353) zurück gegeben.
1386 fällt Markgraf Otto in der Schlacht bei Sempach, worauf Schloss und Herrschaft
Hachberg, da er kinderlos war, an seine beiden Brüder Hesso und Johann
gelangen, die noch in demselben Jahre eine Theihmg ihres Erbes vornahmen.
Die Vereinbarungen über den Besitz des Schlosses finden sich in Sachs Gesch.
d. Markgr. B. I p. 446 nach Herbsten Collectan., wo auch die weitere Theilung
der Herrschaft und Gerechtigkeiten erwähnt wird. Es ist jedoch nicht möglich,
die dort aufgezählten OertJichkeiten heute noch alle in der Burg vorzufinden,
da sich die zu jener Zeit üblichen Bezeichnungen der einzelnen Theile bei den
vielfachen späteren Bauveränderungen, Vergrösserungen und Ausbesserungen
theils verloren, theils verändert haben.
Johann erhielt die halbe Feste, nämlich den hinteren Östlichen Theil, das ist das
Herbsthaus, das Hinterhaus und den Hof dazwischen, also ungefähr was um (B) herum-
lag, nebst der halben Stallung (wohl L) vor der Burg. Hesso erhielt die andere Hälfte,
das obere Haus mit Zubehör (A), während der Brunnen, der Thurm für die Gefangenen,
alle Thore und die Pfisterei (Backhaus) (E) gemeinschaftliches Eigenthum blieben, wozu
ein jeder, wenn nöthig das Wegrecht über des anderen Antheil besass.

Johann starb kinderlos; Hesso hatte drei Söhne und eine Tochter; von diesen
Kindern starb der älteste Sohn verlobt, die beiden anderen unvermählt, Hesso II 1407,
Otto II 1418, nachdem er noch kurz vorher 1415 Schloss und Herrschaft Hachberg
seinem Verwandten, dem Markgrafen Bernhard von Baden, um 80 000 Gulden in Gold
verkauft hatte.

Die Burg besass in diesen Zeiten, wie schon aus der Theilung von 1386 hervorgeht,
lange nicht die Ausdehnung der heutigen Ruinen, sondern beschränkte sich vollkommen
auf die oberste Felserhebung (A). Hier bauten wohl Hermann der II und III das obere
Schloss unter Ausnutzung der nach allen Seiten jäh abfallenden Felsenwände. Den
südlichen Abschluss gegen die Angriffseite dem Hornwald zu bildete, auf den Terrassen-
rand gestellt, eine starke Schildmauer (b) mit hölzernem Wehrgang, hinter der geschützt
das Ritterhaus freilich in anderer Gestalt als heute gestanden haben mag. Auch der
Hauptthurm der Burg, falls überhaupt einer bestand, erhob sich aller Wahrscheinlichkeit
nach hier ungefähr bei (a), gleichfalls hinter der Schildmauer fbj, welche in eigenthum-
 
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