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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0264

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AMT ETTENHEEVI. — ETTENHEIM.

249

wenig erhabenes Kreuz. In Chor und Giebel sind kleine, unprofilirte, romanische Rund-
bogenfensterchen erhalten; alle anderen Fensteröffnungen scheinen neu.

Im Innern öffnet sich aus dem flachgedecktem Betraum ein halbkreisförmiger
Triumphbogen mit einfachem, romanischem Kämpferprofil nach dem kleinen Chor mit
rippenlosen Kreuzgewölbe und spitzbogigen Wandbogen.

Mehrere alte, zum Theil völlig umgebaute Holzhäuser liegen zerstreut an den
Bergabhängen; so als das älteste das des Roman Schussele mit der Jahreszahl:
A • W ■

1705
H ■ Z -

Hier findet sich auch noch der sogenannte Stubenboden, ein oft nur 0,50 m hoher
Hohlraum zwischen der Decke der Stube und dem Boden der darüber liegenden Kammer,
dessen Zweck fraglich, und ferner die alte Einrichtung der Schneeladen, die aussen aus
der Fensterbrüstung heraufgezogen werden können. (B.)

Der Ort gehörte dem Kl. Ettenheim, die Vogtei hatten die Herren v. Geroldseck;
er unterstand bis 1803 dem Hochstift Strassburg.

ETTENHEIM

Schreibweisen: Marcha Ettenheim 926, Cop. 11. Jh. bei Grandidier Hist. d'Als.
I, CIX; dazu AI. Schulte Z. NF. IV3o8£; Ettenhain Argentinensis diocesis 1260 Str.
ÜB. I 345; Etenheim 14. Jh.; oppidum Ettenheym 1528.

Litteratur: Grandidier Hist. d'Als. a. a. 0. A. Kürzel Die Stadt Ettenheim
und ihre Umgebung, Geschichtlich beschrieben, Lahr 1883.

Von der ursprünglichen Stadtbefestigung sind Reste von Mauern und Thürmen, stadtbefestiguog
theilweise zu Wohngebäuden verbaut, erhalten, doch ohne jeden architektonischen Werth.
Ausserdem stehen noch zwei völlig gleiche Thore, das an der Strasse Ettenheim- ihore
Altdorf mit der Jahreszahl 1783 am Schlussstein des Thorbogens, das an der Strasse
Ettenheim-Ettenheimweiler mit der Jahreszahl 1878, beide mit hässlichem
Giebel, worin in barocker Umrahmung das Stadtwappen angebracht ist.

Die Stadtkirche (tit. s. Bartholomaei, basilica in Ettenheim in honore s. Mariae Stadtkirche
763 Cop. [Fälschung, vergl. Dümge II, AI. Schulte Mitth. d. Ztschr. für Österr.
Geschichtsforschung XI 125] Wilhelmus episcopus Argentinensis parochialem ecclesiam
in Ettenheim nostrae diocoesis . . . monasterio Ettenheimmünster ... in perpetuum
incorporavimus 1435; Ezelo de Ettenheim plebanus 1187) in ihrer heutigen Form r768
begonnen und ungefähr 1777 vollendet, ein Putzbau mit Architekturgliedern in rothem
Sandstein, liegt, den Ort beherrschend, auf einem Hügel, von der Stadt aus auf drei-
läufiger Treppenanlage zugänglich. Die Seitenfacaden werden durch einfache Lisenen
gegliedert, die Vorderfront ebenso dreifach getheilt und von einem zweigeschossigen
Volutengiebel bekrönt

Der in zwei Geschossen vier-, im Glockengeschoss achteckige Thurm steht links
seitlich des Chors.
 
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