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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0268

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AMT ETTENHEIM. - ETTENHEIMMÜNSTER. 253

Benediktinerabtei Ettenheim-Münster. Geschichtliche Beschreibung. Lahr 1870; Ders.
Leben des P. Gervasius Bulffer, Conventual der Benedikt.-Abtei E. (FDA. III 465 f.);
Ders. Cardinal Rohan zu E. (Z. II 43—58); Ders. S. Landolin (Schau ins Land VII
33 f.); Ders. Beiträge zur Geschichte des Klosters Ettenheim-Münster (FDA. XV
201 f.); G. Mezler und J. G. Mayer Die Aebte von Ettenheim-Münster und Schuttern
(FDA. XTV 141 f.); Fr. v. Weech Rechtsbuch des Klosters E. (Z. XXX 458—486);
P. Garns Nekrologien u. s. f. mit Ergänzungen von Zell und König (FDA. XII
244 f.); Mabillon Ann. I 491; Hefele Einführung des Christenth. I 322; Rettberg
KD. Deutschi. II 80; Friedrich KG. Deutschi. II 535 f.; Hauck Kirchengeschichte
Deutschi. I 294.

Römisches: Von Spuren 'römischen Bergbaues in Münsterthal' entsprechendem
römischen Geräth ist die Rede bei Mone Urgeschichte I p. 168 und Zeitschr. f. d.
Gesch. d. Oberrheins X p. 389. (W.)

Ehemalige Abtei (Augiae Eto abbas Kebam successorem reliequens ipse Argentoraci
episcopus promotus non longe post sui nominis Etenheim cenobium construxit ad. a. 734
Bernoldi Chron. MG. SS. V417. Vergl. Herrn. Contr. SS. V98. — Monasteriolum in
Nigra silva in marca Ettinheim in loco nuncupante Monachorum celia super fiuvio Undussa
763 Cop. 1457 [Fälschung] bei Grandidier Hist. de l'Eglise de Strasb. ü XCI. —
Cenobium Ettenheim 1181; Monasterium divi Ethonis 1225 Mittelbad. Hist. Komm.
IX 80; monasterium sanctae Dei genitricis virginis Mariae in Ettenheim 1225 Würdt-
wein NS. XIII 282. — Fraterculi Ettenheiraensis monasterii 926 Cop. 11. Jh. — domini
de Ettenheimmünster 1341; Abbas 1112 f.).

Nach der Sage wäre das Kloster aus einer Niederlassung von Einsiedlern entstanden,
welche sich aus Verehrung für den in der Nähe ermordeten und angeblich in Münch-
weiler beerdigten irischen Glaubensboten Landelin hier niederliessen und von Bischof
Widegern von Strassburg zu einem Klösterlein (Monachorum Cella) vereinigt wurden. Eine
Bestätigung der Stiftung durch Widegern hat noch Friedrich a. a. O. in dem von
763 datirten Testament des Bischofs Heddo gesehen, in welchem das Klösterlein
wieder hergestellt und Hildolf zu seinem ersten Abt bestimmt wird (Grandidier Hist
de l'Egl. de Str. II Preuves n° 55; Dümge Reg. Bad. p. 2), und wo auch der Name
Ettenheim schon vorkommt. Indessen hat sich neuestens auch diese Schenkungsurkunde
als eine Fälschung erwiesen, und auch die Gall. Christ. V 865, Bruschius p. 129
angeführte Inschrift:

ANNO TER DENO SEPTINGENTESIMO QVARTO ANTISTES
CLAVSTRVM RENOVANDO CONDIDIT ETHO,
sowie die ebenda als in einem gemalten Glasfenster des Klosters erhaltene Inschrift:
HEDDO PRAISVL ARGENTINENSIS ECCLESIAE RENOVATOR
HVIVS LOCI
gehören sicher einer späten Zeit an (Kraus Christi. Inschr. d. Rh. II n° 95, wo sie dem
13. Jh. zugewiesen werden; ich glaube heute, dass sie noch sehr viel jünger sind).

Festen geschichtlichen Boden gewinnt man seit c. 926 und der Verbrüderung des
Conventes mit S. Gallen (Lib. confrat. s. Gall. u. s. w. Ed. Piper Besol. 1884 cfr.
Ind. p. 543; bes. p. 144, wo Ettenheim in dem Conspectus Coenobiorum, die mit
S. Gallen zur Confraternität vereinigt waren, aufgeführt ist und p. 212, wo die Nomina
 
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