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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0286

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AMT ETTENHEIM. — ORSCHWEIF.R. RINGSHEIM.

271

Am Schulhaus über der Thüre findet sich ein Wappenstein eingemauert, der in
einem Kranze zwischen zwei Bäumen eine Sichel und die Jahreszahl 1753 aufweist. (B.)

Der Ort gehörte der Abtei Ettenheimmünster, mit deren Anfange seine Gründung
(Weiler des Muni, welcher Name in dem Libr. confrat. 262 vorkommt) zusammenhängt
(s. o.), die Vogtei stand als Strassb. Lehen den Geroldseck, dann den Uesenberg zu, von
denen sie an die Markgrafen v. Hachberg und dann an Ettenheimmtinster kam. Bis 1803
unterstand M. politisch der weltlichen Herrschaft des Hochstifts Strassburg. (K)

ORSCHWEIER

Schreibweisen: Angeblich erste Erw. Horicheswilare 1085; Alswilre prope Alten-
molberg 14. Jh.; Olswilre prope Malberg 14. Jh.; Orschwyr 1454.

Kirche (ecclesia Orschweyer, cuius patronus s. Andreas ap. 1666); jetzt Filiale von
Mahlberg, ehemals eigene Pfarrei mit angeblich reichster Kirche der Ortenau.

Der Gutshof der von Böcklinschen Familie, einst Seitenhof des Hauptsitzes zu
Rust, jetzt ebenfalls von der Herrschaft bewohnt, ist ein einfaches Hofgebäude mit vorn
abgewallmtem Dach und hohem Querbau, jedoch ohne alle besondere, architektonische
Ausbildung. (B.J

Der Ort gehörte ursprünglich zu Kl. Rheinau, dann dein Stift Strassburg, wechselte
öfter den Besitz, bis er 1791 von den Freih. v. Türkheim gekauft und 1803 badisch wurde.

RINGSHEIM

Schreibweise: erw. 993!?); 1054; 1225 f.

Römische Reste: Herweg, howeg, bi den hohen Strassen 1341 (Mone UG. I 145). rö,
Römische Goldmünze des Nero; bis vor einigen Jahren in Privatbesitz in Ettenheim.

Kirche (plebanus ecclesie parrochialis in Ringesheim 1363; Ringsheimb: huius
parochialis ecclesiae patronus coelestis est s. Johannes Baptista et s. Sebastianus; coilator
et deciraator d. Abbas Ettonianus 1666.) (K.J Die jetzige Kirche (ad. S. Johannem
Baptistam) ist 1784 erbaut und ohne besondere Bedeutung.

Am Berge abseits der Strasse Ringsheim-Ettenheim liegt eine alte Kapelle
S. Johannes dem Täufer geweiht, die aber völlig restaurirt und umgebaut ist. Alt ist
nur noch der niedere profilirte Chorbogen mit der Aufschrift am Scheitel
S. N. M. I67o J. D. P.

Vor der Kapelle steht ein altes, roh gearbeitetes Kruzifix aus einem Stein mit
unbedeutender Inschrift und der Jahreszahl 167 1 am Kreuzesstamm. (B.)

Der Ort gehörte zur Mark Ettenheim, Patronat und Zehnt dem KI. Ettenheim-
münster, dessen hiesiger Hof angeblich im 10. Jh. schon erwähnt wird; 1322 wird der
grosse, 1371 der kleine Fronhof erwähnt. Nach Ruppert (Grossh. Baden S. 930) wird
auch ein Ortsadel im 12. und 13. Jh. genannt. Bis zum J. 1803 unterstand R. dem
weltlichen Gebiet des Hochstifts Strassburg. (K.)
 
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