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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0312

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AMT FREIBURG. — FALKKNSTEIG.

297

finden sich im Walde versteckt die unbedeutenden, wenig über Mannshöhe erhakenen

Trümmer einer einst viel besuchten Wallfahrtskapelle, die vor ungefähr 50 Jahren ein- waUfetu-tskapeiie

ging und im Laufe der Zeiten verfiel.

In der Nähe 'der zwei Tauben' steht ferner die sogen. Klauskapelle mit kleinem Kiauskapdie
Dachreiter, über deren Eingangspforte aussen die Jahreszahl 1606 eingehauen ist.

Im Innern finden sich über derselben Thüre drei Wappenschilde, zwei der Familie Wappenschiide
von Sickingen und eins von Baden weiter, zusammen mit einer lateinischen Inschrift
von 1607, wonach die Kapelle dem h. Nikolaus geweiht und in derselben von Freiherrn
von Sickingen der Gottesdienst eingerichtet wurde.

Das Gemälde des 171 o ebenfalls von einem Herrn von Sickingen errichteten Hoch- GemfiJtfe
altars, das den Patron der Kapelle mit den drei Kindern darstellt, zeigt folgende Auf-
schrift :

liefen SGItar fjat | malen laffen i^ang M£ifc|jle jj mib II Jiläaria <§jparbtn |j
in ber jfafftenftefg 1723. (B.)

Der Ort gehörte bis 1805 zur Landgrafschaft Breisgau und war eine ritterschaftliche
Besitzung der Familie von Pfirt.

Neben dem Eingang der Klauskapelle (inwendig) grosses, dreitheiliges Wappen mi7S^ift
mit der in römischen Majuskeln gehaltenen Inschrift:

DEO TER OPT - MAX • PIETATEM
ILLUSTRO AC GENEROSO DOMINO ■ DNO ■ RUDOLPHO • BARONI
A POLLWEIL-ETC-SAC-CCES.MAI-ET.SERENISS.ARCHIDUC.AUST-
A CONSIL • SUMMOQUE - CAPITAN • PROVINCI • CIT ■ AUST • PRA.
FECTO ET GUBERNATORI ■ OBSEQVIVM TESTATI?
SACELLÜM HOC E FUNDAMENTIS NOVE ERECTUM
DIVO NICOLÄO INTERCESSORI - REVEREN • NOB • STRENUIQU
VIRI? DNS FRIDERICUS METROPOLITANA ECCLESIA.
MOGUN • CANONICUS - DNS FRANCISCUS CONRADUS
ET DNS JOANNES JACOBUS FRATRES A SICKINGEN

SACRUM STAHEERE

ANNO SALUTIS

CIDDCVII

(K.)
Auf einem sehr schwer zugänglichen Felsen westlich, schräg gegenüber dem Hirsch-
sprung, liegen die spärlichen Ueberreste der 1388 von der Stadt Freiburg zerstörten Burg
Neufalkenstein (vergl. Schreiber Urkundenb. der Stadt Freiburg, Freib. 1829 II 59—83).
— Das Geschlecht der Falkenstein wird seit dem 12. Jh. erwähnt (de Valkenstein
duo fratres germani Waltherus et alta 1161, Z. NF. IV 494). Der Thurm, der heute
noch zwischen Altfalkenstein und dem Wirthshaus zu den 'zwei Tauben' steht, war nur
die Vorburg von Altfalkenstein, hiess auch der Bubenstein und diente vielleicht als Burg-
sitz der Herren von Neufalkenstein, die bereits 1266 genannt werden.

Die zwischen 2 und 3 m dicken Mauern dieses alten Wartthurms, dessen Eingang
auf der Vorderseite gelegen haben mag und der innen ungefähr 6 auf 7 m misst, ragen
mit ausgebrochenen Fenstergewänden noch über das zweite Stockwerk hinaus und sind
auf drei Seiten von einem nicht allzutiefen Graben umzogen.

Xeufal ke □ stein
 
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