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Kraus, Franz Xaver [Editor]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0342

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amt KRKim;i;i;.

327

Die noch vorhandenen vier älteren Glocken sind im Jahre 1749 gegossen Glocken
worden.

In dem Gebäudetrakt (H), welcher Kirche (A) und Prälatur (G), das jetzige Pfarr-
haus, mit einander verbindet, liegt ebener Erde die Sakristei, ein gewölbter, mit Sakristei
Stuccaturen gezierter Raum, und darüber ganz einfach ausgestattet die Paramenten-
kammer, sowie die Bibliothek.

In der Sakristei wird ein werthvoller, sitber-vergoldeter, 1737 gestifteter Kelch Kelch
aufbewahrt, der reich mit Steinen besetzt, mit Silberfiligran und Porzellanmalereien
geziert und mit den Wappen des Stifters versehen ist.

In der ehemaligen Prälatur, dem heutigen Pfarrhofe, den man durch ein massig Präktm-
ausgeführtes, dreitheiliges Barockportal betritt, befinden sich in mehreren Zimmern an-
spruchslose Stuckdecken. Etwas reicher ist nur das südöstliche Eckzimmer, der sogen.
Prälatursaal an Wänden und Decke ausgestattet; der auch einen grossen gut auf-
gebauten barocken Kachelofen besitzt, auf dessen mattblauen Kacheln in weissen Kachelofen
Contouren Phantasielandschaften gezeichnet sind, und der oben mit flott gestalteter
Vase abschliesst.

In einem anderen Räume hat sich ein einfacher Ofen aus dunkeln, blau-grünen
Kacheln erhalten, dessen weisse Ecklisenen mit hübschen, in blau aufgebrannten Frucht-
gewinden dekorirt erscheinen.

Nahe bei S. Märgen steht auf einem in das Thal vorgeschobenen Hügel die sogen.
iOh1ne^l-Kapelle, (tit. omnium sanctorum) ein unbedeutender Bau mit Dachreiter aus Ohmen-Kapcii«
der Zeit der Erbauung der heutigen Klostergebäulichkeiten (A. Schau ins I and IV 5 3). (B.)

S. PETER

Schreibweisen und Erwähnungen: beatus Petrus 1111, Rot. Sanpetr.; de s. Petro
1217; de monte s. Petri 1248; ze Sant Peter 1316 f.; zeYwa gelegen bi sant Peter 1393.

Litteratur: (vergl. Mone Qs. I [60]).

Rotulus Sanpetrinus nach dem Original herausgegeben von Leichtlen Zähringer
Freib. 1831, besser von v. Weech (FDÄ. XV 133—184).

Necrologium monasterii s. Petri in Nigra Silva (MG. Necrolog. I 334—338). —
Ein Catalogus defunctorum fratrum etc. mit Epitaphia vom 12. Jh. an in Cod. 367 des
Univ.-Archivs in Freiburg.

Genealogia Zaringorum (MG. SS. XIII 735, 736).

Nomina fundatorum monasterii s. Petri in Nigra silva (MG. SS. XIII 736, 737).

Urkundl. Fürstenb. ÜB; I n° 356, V 80.

Handschriftliches (vergl. Mone Qs. I 60 f.; Jul. Meyer p. VII f.).

Im Grossh. General-Landesarchiv zu Karlsruhe: Ben. Maucher Collect. 1659.
— P. Baumeister Gregbrius Annales mon. s. Petri etc. I—II 1754. — Ders. Varia
et succincta Relatio originis etc. s. Petri, ex antiq. mss., actis et tabulis coli., s. d. —
Ders. Compendium actorum seu Annales mon. s. Petri, 3 t. 1758. — Ders. Memoriale
duplex monachorum coenobii s. Petri de Monte etc. s. d. — Ders. Monasterii s. Petri
in Silva Nigra Menologium 1749, von anderer Hand fortgef. bis 1821. — Abt Philipp
Jakob Steyrer Chronik des Stiftes s. Peter, 4 Bde. (bis 1774)- — Ders. Corpus
 
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