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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0470

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AMT STAUFEN. — S. TRUDPKRT.

447

Im Pfarrhaus ausser einem sehr schönen Renaissanceschrank einige Ge- Pfarrhaus
mälde: gute Kopie des Holbein'schen Toten Christus. Porträt des Jesuiten Gemälde
Dominicus Mayr, f 1741. Taufe eines Peruaners (vergl. FDA. IV 302). Ein
Ostade, vortreffliche Bauernscene. Gering einige andere Bilder, wie ein Porträt
des Rudolf von Habsburg. Zwei Holzreliefs (Eigenthum des Herrn Pfarrers HoizreHcfc
Baur), vergoldet: vom die Verkündigung und Heimsuchung, auf der Rückseite der
Schmerzensmann und die Mater dolorosa (16. Jh.; ob 1544 am Fuss des Christus zu
lesen?). (K.)

Im Nordosten der Kirche, an der Stelle, wo der Legende nach der h. Trudpert
erschlagen wurde, ist 1698 eine Kapelle mit kreuzförmigem Grundriss und achteckiger Kapeile
Kuppel über der Vierung errichtet worden durch Abt Augustin, der gegen Ende des
Jahres 1697 den
Bau um 1100
Gulden an Peter
Gayet und Jo-
hann Travers,
Schanz- und
Werkmeister zu
Altbreisach, ver-
gab (vergl. Fig.
184). Das im
Aeusseren ganz
schlichte Ge-
bäude zeigt über
dem von Säulen
getragenen Sturz

des Portals einen Reliefstein in rechteckiger Umrahmung mit dem Wappen des Abtes
und der Jahreszahl 1698. Das Innere, mit einfach ernst gegliederten Wänden und
Gesimsen, wirkt ruhig und vornehm, ist aber mit massigen, von schwülstigen Stuccaturen
umrahmten Deckenbildern dekorirt. Der Chor wird durch ein mageres schmiedeeisernes
Gitter abgeschlossen. (B.)

Der Hochaltar barock; auf demselben steht oben eine spätgothische Bischofs-
statue. Sehr geschmackvolles Renaissancegestühl, ebenso ein Beichtstuhl,
beide sehr beachtenswerth. (K.)

Im Souterrain des Gebäudes sprudelt in einem kleinen, in der Tonne überwölbten
Räume die Quelle des h. Trudpert aus einem barock verzierten Sarkophage, in dem (ies hQ'^[*d ert
der Heilige mit gefalteten Händen liegend in Relief dargestellt ist. Diese Anordnung
sowie die ganze barocke Ausstattung des Raumes ist mehr originell als künstlerisch schön.

Die schlichte Gottesackerkapelle, deren Wände im Innern durch Pilaster gegliedert
werden und die von einer flachen Tonne mit Stichkappen überdeckt ist, wurde 1755
von Abt Columban erbaut. In ihr liegt am Boden die abgelaufene Grabplatte des 1685
gestorbenen Johann Christoph Rietmiller, Kloster Amtmanns.

Auf dem Kirchhofe steht ein steinerner Crucifixus in besserer Ausführung aus
dem Jahre 1674 mit dem Wappen des Abtes Roman am Sockel. (B.)

Eine Capella s. Oswaldi bei S. Trudpert erw. Act. SS. Apr. III 436.

Fig. 184. S. Trudpert.

kripelle
 
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