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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0494

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AMT STAUPEN.

471

Ka puzi □ erk 10 s Ce r

dem Altare seines neuen Kirchleins bestattet, Im J. 1739 wurde ein Stationsweg errichtet,
und an die Kapelle wurde ein 'h.Grab' angebaut, wobei das einzige Fensterchen des Chores
zugemauert wurde. — Die in der Kapelle befindliche hölzerne Statue des h. Nepo- Hoizstatue
muk stammt von einem auf der ehemaligen ge-
deckten Neumagenbrücke befindlichen, 1834 ent-
fernten Kapellchen.

Der Betraum und der gerade abgeschlossene
Chor der schlichten Kapelle sind von einem Rippen-
kreuzgewölbe überspannt; die seitlich angebrachte
tiefer gelegene Heiliggrabkapelle ist von einem
rippenlosen Gewölbe überdeckt, dessen Kappen zelt-
artig abermals vertieft sind. Ueber dem Hauptportal
findet sich die Jahreszahl 1685 eingehauen. (K.)

Kapuzinerkloster. Schon in der zweiten
Hälfte des 30jährigen Kriegs waren einige Kapuziner
nach Staufen gekommen, welche zuerst in einem
Bruderhäuschen und später in dem Rathhause Woh-
nung fanden. Als im April 1675 Vauban das Kapu-
zinerkloster zu Neuenburg zerstören Hess, begaben
sich auch diese Ordensmänner nach Staufen, wo
ihnen das Stadtgericht den 'gemeinen Kegel- und
Tanzplatz' jenseits des Neumagens als Bauplatz zu
einem neuen Kloster ÜberHess, Am 17. Oktober
1683 wurde feierlich der Grundstein gelegt und am
24. Juni 1685 wurde es bezogen. (Das Portal der
Kirche, welches die Jahreszahl 1620 trägt, dürfte
von Neuenburg stammen.) Im J. 1698 wurde das
Kloster durch Erbauung einer Tuchfabrik, bestehend
aus dem Wollenhause im Garten und der Walke
am Mühlenbach, erweitert. Um 1810 wurde das
Staufener Kapuzinerkloster zum Centralkloster be-
stimmt und es wurden nach und nach die Insassen
der anderen Kapuzinerklöster nach Staufen verwiesen.
Am 1. Oktober 1834 wurde es als letztes der
badischen Kapuzinerklöster aufgehoben, worauf die
Gemeinde das Haus für 5000 fl. kaufte und zu einer
Schule umbaute (Hugard).

Im jetzigen Schulgarten steht ein Steincrucifixus (s. Fig. 201) von 175
Sockel folgende Inschrift angebracht ist:

JesV

reCorDare

faMILIae

benefaCtorIs

Fig. 201.
Kruzifix im

Staufen.
Schulgarten.

auf dessen Steincrucifixus
 
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