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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0551

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5U

KREIS FREIBURG.

Schule
Rathhaus

amt u. a. m., alles einfache Bauten des 18. Jhs. Das Pfarrhaus hat eine Hausthiir mit
gebrochenem Giebel, Voluten und Rocaillecartouche, im Inneren in drei Zimmern mittel-
gute, sonst geringe Stuccaturen. Am Forsthaus eine Thür mit geschwungenem Giebel
und Rocaillecartouche, woran die Inschrift:

Deo

InfInIto

IntaCtae CoeLI regInae

pIaeqVe VIrgInI

MargarItae (1771)

Im Innern geringe Stuccaturen. fWth.J

Friedhofkapelle (wohl identisch mit der oben gen. S. Michaelskapelle?) spät-
gothischer, einschiffiger Bau mit 3/8 Chor und einem Joch; zweigeteilte, spätgothische
Fenster mit reichem Fischblasenmasswerk. Das Innere ganz ungewölbt. Zwei Holz-
statuen, polychromirt (17. Jh.), ein Bischof und ein Apostel, ersterer nicht ganz schlecht.
Grabstein eines Canonicus und Custos von S. Margarethen, Jos. Thom. Lieb 1720 mit
bürgerlichem Wappen. Vor dem Chor an der Erde Grabstein eines andern Canonicus
von 1670.

Oelgemälde des 17. bis 18. Jhs.; oben Madonna mit dem Kind, unten Ansicht
von Waldkirch und dem Stift. Alles andere werthlos.

In der Nähe der Post steht die zopfige ehemalige Marienkirche. Am Fuss-
boden drei stark abgetretene Grabsteine des 18. Jhs., einer von 1732 (Maria Josepha
Margaretha Rothenburg).

Ehemaliges Spital: der spital ze W. 14. Jh.; meister und pfleger des armen spitales
ze W. 135g; lütpriester in s. Nicolaus spital zu W. 1453.

Schule erwähnt: magister Nicolaus rector scole in W. 1300 (Z. XI 241). (K.)

Am Rathhause haben sich von einem älteren Baue, der Thürmchen hatte, noch
der Unterbau und zwei, jedoch überarbeitete und ergänzte Renaissanceportale mit Ge-
wänden in grauem Sandstein erhalten, im Rathhaus bis vor etwa 15 Jahren ein ca.
1—1 ]/2 m hohes Steinkreuz, mit sich erweiternden Balkenenden, worauf mehrere Aexte
eingehauen waren. Ursprünglich sollen es etwa 3 oder 4 solcher Kreuze gewesen sein,
die als Bann-, wahrscheinlicher als Sühnekreuze angesprochen werden. Sie sind heute
verschwunden.

Haus JVo.jö, in seinen oberen Theilen ein jetzt verputzter Riegelbau, hat eine
Hausthür mit gothischem Gewände und einem Eselsrückenbogen als Sturz. Im Innern
geringe Renaissancethüreinfassungen aus Holz. fWth.J

Im Gasthaus zur Krone, das mit der einen Längsseite an die Stadtmauer an-
gebaut ist, und in der unteren Wirthsstube eine hübsche, von einer Mittelsäule gestützte
Fensternische besitzt, hängen ebendort eine Reihe von alten, künstlerisch aber werthlosen
Innungsschilden.

In den jetzigen Gärten am südöstlichen Ende der Stadt, an der Thalmündung
des Dettenbachs, stand einst die Kiechlinsburg, ein Weiherschloss (das hüs usserhalb
der stetten ze Waltkilch gelegen, das ich her Egenolf Küchelin ein ritter umbe den
erbern ritter hem Johansen den Amman köfte 1301, Z. XXXVI 236; andere Erw.
Krieger S. 328), das 1301 durch Kauf von der Ritterfamüie Amann zu Waldkirch an
den Freiburger Patrizier und Ritter Egenolf Küchlin überging. Wie die Burg, an deren
 
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