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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 21 - Nr. 30 (25.Januar - 5. Februar)
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Nummer 22. H Jahrgang.

^4 L Lt L*

Freitag, 26. Januar 1894.

für Heidelberg und Umgegend


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Versöhmmg.
In unsere politisch und sozial recht ungemüth-
lichen und trüben Tage fällt ein schöner Licht-
blick: Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird
es dieses Mal Ernst mit einer Wiederannäherung,
fa wirklichen Versöhnung zwischen Kaiser Wilhelm
H. und dem Fürsten Bismarck. Nach säst vier
fahren völliger Entfremdung werden sich der
Kroße Kanzler und der junge Kaiser zum ersten
Male wieder Auge in Auge gegenüberstehen und
jeder gute deutsche Patriot wird an diesem Wieder-
fehen seine innige Freude haben.
Wir sagen jeder deutsche Patriot: denn es
tvird kaum in irgend einem Parteilager ernstliches
Bedenken auftaucheu, daß eine Aussöhnung zwischen
dem Kaiser und Bismarck einen Umschwung in
unserer Politik bedeuten, direkte schwerwiegende
politische Folgen haben könnte. Man braucht
gar nicht an eine, absolut ausgeschlossene, Wieder-
übernahme des Kanzler-Postens durch den Fürsten
Zu denken, dessen treueste und kundigste Anhänger
selbst diese Möglichkeit längst verneint haben; es
erscheint nach Lage der Dinge sogar irgendwelche
bedeutsame Beeinflussung unserer Politik durch
ehren früheren genialen Leiter nicht zu erwarten,
obwohl cs nur zu Nutz rind Heil wäre, wenn auch

künftighin dem Rathe Bismarck's das gebührende
Gewicht beigelegt würde, wie ihm das der Kaiser
bei seinem Abschied versprochen.
So sehen wir in der Aussöhnung sehr viel
mehr ein Gesühlsmoment, eine Herzenssache, als
ein großes politisches Ereigniß. Aber eine Herzens-
sache so erfreulichster wie dringlicher Art, eine
historische Nothwendigkeit: Würde es nicht einen
ewigen Schatten aus die Geschichte des jungen
Deutschen Reiches werfen, wenn sein größter
Mann, man kann dreist sagen, sein Schöpfer, so-
zusagen in der Verbannung, im Zerwürfniß mit
dem Deutschen Kaiser stürbe? Und werden nicht
selbst Bismarck's grimmigste, aber anständigen
politischen Feinde unserem großen Kanzler es
gönnen, daß unter dem verklärenden Schein des
achtzigsten Lebensjahres, soweit möglich, lindern-
der Balsam auf die Wunde gelegt werde, welche
dieser Herrschernatur unheilbar durch die Ent-
fernung von der Macht gefchlagen wurde? Mag
man über die Nothwendigkeit oder Schädlichkeit
des Rücktritts Bismarck's, über die Vorkommnisse
zwischen Kaiser und Kanzler im März 1890
denken wie man will, man wird es jedenfalls
unserem jungen Kaiser hoch anrechnen müssen,
daß er schließlich doch den ersten Schritt, der nur
ihm zukam und von ihm möglich war, zur Ver-
söhnung des alten Kanzlers that.
Deutsches Reich.
Berlin, 25. Januar.
— Der Bundesrath hält heute seine
regelmäßige Wochensitzung. Auf der Tagesordnung
steht die Nachweisung über die einzelnen Bundes-
staaten bis Ende 1893 überwiesenen Beträge an
Reichs-Silber-, Nickel- und Kupfermünzen, die
Verlängerung des Handelsproviforiums zwischen
dem Reich und Spanien, die Anträge der Aus-
schüsse, bctr. die Veranlagung der Branntwein-
brennereien für die Koutingeutsperiode 1893/96,
und bctr. die Bestimmungen über den Verkehr
mit Sprengstoffen; ferner Ausschußberichte über
den Gesetzentwurf betr. den Schutz der Brieftauben
und den Brieftaubenverkehr im Kriege und über
den Gesetzentwurf betr. die Bekämpfung gemein-
gefährlicher Krankheiten, über die Vorlage betr.
die Anerkennung der belgischen Prüsungszeichen
für Handfeuerwaffen in Deutschland und schließ-
lich eine größere Zahl von Petitionen.
— Mit dem König von Württemberg
werden sich dem Vernebmen nach auch der Prinz
und die Prinzessin von Sachsen-Weimar von Stutt-
gart zur Feier des kaiserlichen Geburts-
festes hierherbegeben. In politischen Kreisen legt
man der Reise des Königs Wilhelm noch besondere
Bedeutung bei und glaubt, daß während seines
Berliner Aufentbalis verschiedene wichtige Fragen

u. a. auch die bezüglich der Wiederbesetzung des
hiesigen Gesandtenpostens zur Entscheidung gelangen
werden. Es hieß einmal daß die Rückkebr des
Herrn von Moser hierher nicht ausgeschlossen sei.
Doch ist es davon wieder ganz stille geworden.
Wer sein Nachfolger werden soll, darüber verlautet
bisber nichts, obgleich die Entscheidung bald ge-
troffen werden muß, da der ihm ertheilte außeror-
dentliche Urlaub binnen Kurzem abgelaufen ist.
Wenn jetzt in Reichstagskreisen der Versuch gemacht
w'rd Herrn v. Moser auch dafür verantwortlich zu
machen, daß die Auffassung der württembergischen
Regierung zur Weinsteuervorlage hier nicht mit der
erforderlichen Entschiedenheit und Rückhaltlosigkeit
zum Ausdruck gebracht worden sei, so erledigt sich
diese Unterstellung wohl hinlänglich dadurch, daß
der württembergische Standpunkt bereits auf der
Frankfurter Minister-Konferenz und auf der späteren
Berliner Konferenz von Vertretern der einzelstaat-
lichen Finanzministerien unumwunden vertreten und
demnach hier rechtzeitig bekannt geworden ist. Daß
unter all den Irrungen und Wirrungen die letzt-
hin staitgefunden haben, die Beziehungen des Königs
von Württemberg zum Kaiser Wilhelm nicht die ge-
ringste Störung erfahren haben und außerordentlich
freundschaftlich und innig sind, dafür legt der be-
vorstehende Besuch des Königs am hiesigen Hofe ein
erneutes, vollgiltiges Zmgniß ab.
— Fürst Bismarck wird Freitag Nachmittag
1 Uhr aus dem Lehrter Bahnhof eintreffen und
dort vom Kaiser empfangen werden.
— In den letzten Tagen ist zwischen Berlin
und London ein sehr reger diplomatischer Ver-
kehr unterhalten worden, der für die internationale
Lage nicht ohne entscheidende Bedeutung bleiben
dürste. Die Situation Italiens ist bekanntlich
eine sehr empfindliche Saite auf dem europäischen
Instrument, zumal die Haltung Frankreichs nach-
gerade die finanzielle Stellung des italienischen
Staates arg zu bedrohen geeignet ist. Um seinen
Verpflichtungen innerhalb der lateinischen Münzunion
noch gerecht werden zu können, bedarf Italien einer
Unterstützung, die es naturgemäß im Kreise seiner
politischen Freunde, das heißt der Interessenten an
der gegenwärtigen Gruppirung der Machtpotenzen,
suchen muß. Es wäre nicht unlogisch, wenn es
bei dieser Forschung an England dächte, das ohne
Frage der kapitalkräftigste der Staaten ist die mittelbar
zu der Gruppe der Friedensmächte gehören und an
der Wehrhaftigkeit der Mittelmeermacht Italien aufs
innigste interessirt ist. Daß eine Hilfsaktion ein-
treten müsse scheint unabweisbar, wenn nicht starke
Erschütterungen der gegenwärtigen Kräftevertbeilung
besorgt werden sollen. Man spricht ja schon von
einer Reduktion des italienischen Heeres um volle
zwei Armeekorps, zu der die Ersparungsrücksichten
zwingen sollen. Der lebhafte Depesckenwechsel

zwischen der Wilhelmsstraße und Downingitree
könnte leicht mit diesen Sorgen zusammenbängen.
Leicht würde ja bei einem Gladstoneschen Kabinet
die diplomatische Aufgabe einer Intervention zu
Gunsten Italiens bei England nicht werden und
man braucht keine Prophetengabe zu besitzen um
anzunehmen, daß zunächst wenig Neigung bezeigt
werden dürfte, den Berliner Mahnungen zu einer
Hilfeleistung für Italien zu folgen. Man sollte
freilich denken, daß am letzten Ende die Gründe
des vitalen Interesses, daß hier auf dem Spiele
steht, durchschlagen müßten, wenn anders die Diplo-
matie ihr Handwerk verstebt.
— Neber das Vcrhaltniß des Major von
Wißmann zum Antisklaverei-Komitee
bringen Mittheilungen der „Kobl. Ztg." noch
weitere Aufklärung. Nach der vom Komitee, das
seinen Sitz in Koblenz hat, abgegebenen Erklärung
hat, wie wir von vornherein annahmen, der Ar-
tikel der „Asrikapost", der den Angriff Wißmauns
auf das Komitee enthielt, Richtiges und Falsches
gemischt. Unrichtig ist, daß den Europäern kein
Gehalt und keine Rückreisekosten gezahlt seien und
daß die Zahlung der zur Auflösung der Expedition
erforderlichen Mittel verweigert worden sei. Im
Ganzen seien, so heißt es, von dem Vertreter des
Antisklaverei-Komitees, Mozambique und Zanzibar
78 500 Mk- gezahlt worden, während nach den
bisherigen Berichten und geleisteten Zahlungen auf
eine solche Nachsorderung nicht annährend hätte
gerechnet werden können.
Karlsruhe, 25. Jan. Der Erbgroßherzog
begab sich heute Abend zum Geburtsfest das Kaisers
nach Berlin, während der Großherzog auf An-
rathen des Arztes und wegen andauernder Un-
päßlichkeit der Großherzogin die Reise nach der
Rcichshauptstadt ansgcgeben hat.
Karlsruhe, 25. Jan. Die Kr on pr i n z e s-
sin von Schweden, die auf dem Stockholmer
Hofball am Samstag die noch immer eiwas leidende
Königin vertrat, wurde, wie einem Berliner Blatt
aus der schwedischen Residenz gemeldet wird, nach
dem ersten Tanze so unwohl, daß sie sogleich den
Ball verlassen mußte. Nach einem am Montag
ausgegebenen Krankheitsbericht hatte die Kron-
prinzessin die letzte Nacht einen Anfall von Ohn-
mächten und Kraftlosigkeit, am Vor-
mittage war ihr Zustand jedoch besser; die Aerzte
haben vollständige Ruhe angerathen. Ab-
reise der Kronprinzessin nach Karlsruhe und Corfu,
die Ende dieser'Woche stattfinden sollte, dürfte
unter diesen Umständen noch einige Zeit ausge-
setzt werden.
Hamburg, 25. Jan. , Der Hamburger Kor-
respondent erfährt aus bester Quelle, die Abreise
des Fürsten Bismarck nach Berlin sei definitiv
auf Freitag früh 9 Uhr 20 Min. festgesetzt.

A l' e X er
oder
Auf dunklen Wegen.
Roman von Dr. Ed. Wagner.
48) (Fortsetzung.)
Der Marquis warf sich aus seinen Stuhl
Zurück; seine Kniee schlotterten so heftig, daß er
sich kaum halten konnte. Er stellte ein klägliches
Äild dar.
„Sie sind so nervös wie eine Frau," spottete
Pierre. „Es wundert mich, daß Sie -nicht in
Ohnmacht fallen. Bah! Ich lobe mir einen
Mann mit gesunden Nerven, Sinnen und Kräften;
solche sanfte, hinschmachtende Menschen gefallen
ünr nicht."
In den Augen des Marquis zeigte sich eine
ganz ungewöhnliche Heftigkeit und Wuth.
„Du erbärmlicher Wicht!" schrie er wüthend.
„Nur nicht so laut, mein Freund," mahnte
gelassen der Diener.
Der Marquis biß sich aus die Lippen und
suhr mit nicht geringerem Aerger aber doch ge-
lassener als zuvor fort:
„Wenn Du mir noch einmal mit einer solcher
Unverschämtheit kommst, werde ich Dich entlassen.
- Ich habe nun genug davon! Tag um Tag,
Monat um Monat, Jahr um Jahr! Es ist ein
Wunder, daß ich es so lange ertragen habe!"
Der Diener lachte wieder. Er schien Gefallen
an dem Zorn seines Herrn zu finden.
„Bin ich vor den Leuten nicht unterthänig
genug?" fragte er. „Wenn es Jemand sieht,

vergesse ich nicht, daß Sie mein Herr sind, der
stolze Mylord, dem ich diene, und daß ich nur
ein Wurm unter Ihren Füßen bin. Ist es
nicht so?"
Der Marquis stieß eine schreckliche Ver-
wünschung aus.
„Was sollen aber die Cercmonien, wenn
wir allein sind?" fuhr der Diener höhnisch fort.
„Wir sind Beide Menschen, — der Eine nicht
schlechter und nicht besser als der Andere, — ha!
ha! ha! Wir sind wie zwei Brüder! Ich bin
Communist in meinen Prinzipien: der niedrig-
geborene Mensch ist nach meiner Meinung ebenso
gut wie der hochgeborene. Was ihre Entrüstung
betrifft, so können Sie dieselbe nur unterlassen:
denn öffentlich werde ich nie vergessen, daß Sie
der Herr sind und ich der Diener bin."
Der Marquis schwieg. Um einen weiteren
Strom seines Zornes zurückzuhalten, biß er aus
die Unterlippe, daß sie blutete. All' die Milde
und Freundlichkeit war aus seinem Gesicht ver-
schwunden und hatte einem dämonischen Ausdruck
Platz gemacht.
Der Diener ging nachlässig im Zimmer um-
her, seine ihm zukommende Arbeit verrichtend.
Dann und wann warf er einen Blick aus seinen
Herrn und lächelte boshaft. Er holte des Mar-
quis Schuhe, zog ihm die Stiefel aus und die
Schuhe an. Dann brachte er den Schlafrock.
Der Marquis stand aus, ließ sich den Leibrock
ausziehen und mit dem Schlafrock bekleiden. End-
lich war Renard mit seiner Arbeit fertig, lehnte
sich an den Kamin und blickte den Marquis mit
ernster Miene au.

„Wenn Ihre Wuth sich gelegt hat," sagte
Pierre trocken, „habe ich Ihnen etwas zu sagen."
Der Marquis stellte sich, als habe er dessen
Worte gar nicht gehört. Es trat eine längere
Pause ein, welche der Marquis endlich unterbrach,
indem er fragte:
„Was hat die Affaire zu Clyffebourne heute
Abend zu bedeuten?"
„Welche Affaire?"
„Miß Strange's Unfall in den Klippen. Die
Geschichte, welche Du erzähltest, war erfunden.
Ich kenne Dich zu gut, als daß Du mich täuschen
könntest. Das junge Mädchen bestätigte Deine
Aussage nicht."
Die Geschichte, welche ich erzählte, ^ar aller-
dings erfunden. In Wahrheit befand sich drc
junge Dame ans dem Rasenplatze in Begleitung
eines Mannes, und ich wollte sie vor lästigen
Nachforschungen schützen."
Der Marquis erhob seinen Kopf und runzelte
seine Stirne.
„Ist das wieder eine Lüge?" fragte er.
„Es ist die Wahrheit. Hätte Lady Wolga
Clyffe oder Mrs. Jngestre diese Wahrheit er-
fahren, würde Miß Strange gezwungen gwesen
sein, sich in dieser Nacht ein anderes Obdach
zu suchen."
„Du bist mit einem Male recht barmherzig
geworden," bemerkte dcr Marquis.
„Barmherzig? Ja. Aber nicht so sehr gegen
Miß Strange als gegen gewisse andere Leute.
Wenn der Mann heute Abend entdeckt worden

wäre, würden Sie, Mylord, diese Nacht schwerlich
geschlafen haben."
„Bist Du berauscht?"
„Haben Sie eine Idee, wer das Mädchen,
welche hier Alexa Strange genannt wird, wirk-
lich ist?"
„Ja. Sie ist eine in Griechenland erzogene
Engländerin, welche Lord Kingscourt und
Berlin Kollys mit Gefahr für ihr eigenes
Leben aus der Räuberhöhle befreite. Der Graf
hat mir die ganze Geschichte erzählt. Sie ist
eine Heldin."
„Gut; aber wessen Kind ist sie?"
„Ihr Vater ist ein Landmann in Griechen-
land, ein verarmter Engländer. Es ist gleich-
gültig, wessen Kind sie ist. Sie steht so hoch
über. Dir, daß Dein Interesse an ihr höchst über-
flüssig ist."
Der Diener achtete nicht ans den Spott, der
in diesen Worten lag.
„Ich denke Sie haben ihr Haar bemerkt,"
sagte Pierre, „das Haar mit jener ^eigenthüm-
lichen Schattirung, als wäre es von Sonnenlicht
durchwebt. Und'Sie müssen auch ihre Augen be-
merkt haben, blau wie die berühmten Saphire dcr
Montherons.
Der Marquis crschrack.
„Sie haben die Aehnlichkeit also bemerkt?"
fragte der Diener.
„Was willst Du damit sagen?"
„Ich will damit sagen," antwortete Pierre,
sich vorwärts beugend und leise sprechend, „daß
diese Alcra Strange Constanze, Marquise von
Mont Heston ist!"
 
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