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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 61 - Nr. 70 (13. März - 24. März)
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Nummer 69. H. Jahrgang.

Neuer

Donnerstag, 22. März 1894.

diesem äußersten Mittel; in Frankreich dagegen
kann schon bald keiner mehr ein wirklicher Anarchist
sein, der nicht sein Bombenattentat absolvirt hat.
Nichts ist vielleicht charakteristischer für den Gäh-
rnngs- und Umwandlungsprozeß, in welchem sich
Frankreich seit 1870/71 befindet, als diese grauen-
volle Erscheinung des Massenmordes und der
Massenzerstkrung durch Sprengbomben. Was
übrigens die Ausführung dieser Verbrechen anbe-
langt, so zeigte sich hierbei auffallender Weise zu
wiederholten Malen irgend ein nebensächlicher Um-
stand, welcher die beabsichtigte Wirkung abschwächte,
ja zum Theile ganz aufhob. Die Bombe, welche
in der Deputirtenkammer geschleudert wurde, ver-
fehlte ihr Ziel durch die zufällige Bewegung einer
Frau auf der Galerie und platzte bereits in der
Lust, im Hotel „Terminus" streifte sie den Kron-
leuchter und fiel hierdurch mit verminderter Kraft
zu Boden, im Park von Greenwich stolperte ihr
Träger über eine Baumwurzel, so daß die Bombe
frühzeitig zur Entladung kam und nur ihren
Träger zerriß; auf dem Monte Citorio in Rom
war der Schaden ein geringer, weil Ministerpräsi-
dent Crispi sich im Parlamente plötzlich etwas un-
wohl fühlte, die Kammersitzung infolge dessen vor
der gewohnten Stunde aufgehoben wurde und die
Deputirten den Platz schon verlassen hatten, als
das Sprenggeschoß platzte. Auch der Mörder,
welcher mitten in die von Kindern und Frauen
dicht gefüllte Madeleine-Kirche die Bombe zu
schleudern beabsichtigte, konnte seinen teuflichen
Plan nicht zur Ausführung bringen, nach der einen
Leseart, weil die Kirchenthüre zu rasch zuklappte,
hierbei auf das Geschoß fiel und dieses zur Explo
sion brachte, nach einer anderen, weil ein Dienen
den Mann als verdächtig aus der Kirche wies.
Eine Beruhigung liegt in dergleichen Zufälligkeiten
gewiß nicht, aber wir hielten es für nicht uninteressant,
darauf aufmerksam zu machen. Die neu vorlie-
genden Berichte über die Massenverhaftungen dieser
schändlichen Verbrecher beweisen, mit welchem Eifer
die Pariser Polizei ihren Verpflichtungen obliegt.
Deutsches Reich.
Berlin, 21. März.
— Fürst und Fürstin Elodwig zu
Hohenlohe-Schillingsfürst, der Statt-
halter in Elsaß-Lothringen, und Prinz Aleran-
der zuHohenlohe-Schillingsfür st haben
Berlin gestern Abend wieder verlassen und sich nach
Straßburg zurückbegeben.
— Der Bundesrath hat vor Kurzem sich mit
der Herstellung von Bestimmungen über den
Nachrichtendienst in Viehseuchen-An-
gelegenheiten beschäftigt und beschlossen, die
Bundesregierungen zu ersuchen, diese Angelegenheit

mit seinem Knie ist, und so blickt sie unverwandt
zu ihm empor.
„Haben Sie kein freundliches Wort für mich?
Sie waren vorhin sehr hart zu mir," spricht sie
klagend in ihrem fremdländisch betonten Deutsch
und sieht ihn an mit großen, sehnsuchtsvoll
schmachtenden Augen. „Sie Tyrann, steigen Sie
mal herab von Ihrem geistigen Thron. Ich bitte
ja ab. Sehen sie, so klein, so demüthig bin ich
vor Ihnen," sagt sie mit über der Brust gefalteten
Händen, in der Haltung einer Odaliske vor dem
Pascha. „Machen Sie mit mir, was Sie wollen,
nur — nur behandeln Sie mich wieder gut.
Wenn Sie Judith nicht mögen, schneide ich sie,
weis' ihr morgen meine Thür. Ich breche mit
der ganzen, ganzen Welt, wenn — wenn Sie —
Sie nur ... ." Es endete in einem, unver-
ständlich leidenschaftlichen Stammeln.
„Misses Bikham!" rief Pruß wahrhaft ent-
setzt und sprang erschrocken auf.
Noch hoffte er den überwallenden Gesühlsaus-
bruch aufhalten zu können durch diesen warnen-
den Ruf.
Es war zu spät. Seine kühle Zurückhaltung
gerade reizte das leidenschaftliche Naturell zu des-
peratem Vorgehen. Ihre Arme hielten seine Kniee
fest, daß er, ohne Gewalt zu gebrauchen, nicht
einen Schritt machen konnte.
„Sie sollen, Sie müssen mir antworten ! Was
hab' ich verbrochen, daß Sie seit kurzem so eisig
sind? Sagen Sie es, ich beschwöre Sie. Ich will
mich bessern, ich will — ich werde — ich —"
Wieder erstickten die Worte in bebender Leiden-

gleichmäßig auf Grund folgender Bestimmungen zu
regeln: „1) Die Polizeibehörde hat jeden in ihrem
Bezirke festgestellten ersten Ausbruch von Rotz
(Wurm) der Pferde, Esel, Maulthiere und Maul-
esel, Maul- und Klauenseuche des Rindviehs, der
Schafe, Ziegen und Schweine, und Lunzenseuche
des Rindviehs (entsprechend dem Viehseuchengesetze)
sofort den Polizeibehörden aller dem Seuchenorte
benachbarten deutschen Gemeinden auf mündlichem
oder schriftlichem Wege mitzutheilen, die ihrerseits
den Seuchenausbruch auf ortsübliche Weise zur
Kenntniß der Ortseinwohner zu bringen haben.
2) Ist nach erfolgter Feststellung der Maul- und
Klauenseuche in einem Orte der beamtete Thierarzt
zur Feststellung weiterer Infektionen von bisher
noch nicht betroffenen Gehöften nicht zugezogen
worden (§ 15 des Viehseuchengesetzes), so hat die
Polizeibehörde ihm von jedem solchen Falle sofort
Mittheilung zu machen. 3) Jeder Kreis- (Amts- rc.)
Thierarzt hat am letzten Tage jeden Monats, und
zwar zum ersten Male am 30. April 1894, für
seinen Amtsbezirk auf einer Postkarte eine Mit-
theilung an das kaiserliche Gesundheitsamt abzu-
senden, aus der sich ergiebt, in wie viel Gemeinden
(Stadtgemeinden, Landgemeinden, Gutsbezirken)
und Gehöften des Amtsbezirks an jenem Tage die
oben unter 1 genannten drei Seuchen herrschten,
d. h. nach den geltenden Vorschriften noch nicht
für erloschen erklärt werden konnten. Das Nicht-
vorhandensein einer Seuche ist durch eine Null
kenntlich zu machen. Umfaßt der Amtsbezirk des
Thierarztes mehrere Kreise (Aemter rc.), so ist für
jeden Kreis ec. eine besondere Postkarte zu ver-
wenden.
— Die durch den Reichshaushaltsetat geschaf-
fene Stellung eines zweiten Abtheilungs-Dlrektors
im Reichsamt des Innern wird, wie der „Kreuz-
zeitung" zufolge in betheiligten Kreisen angenommen
wird, der Geh. Oberregierungsrath Schröder
aus der bisherigen 1. (Verwaltungs)-Abtheilung
erhalten, während für die Stelle eines Unter-
staatssekretärs im Reichsschatzamt der jetzige
Direktor Wirkt. Geh. Rath Ascheuborn in
Aussicht genommen ist. Die neue Direktorstelle
im Auswärtigen Amte wird der bisherige Dirigent
der Kolonial-Abtheilung Dr. Kayser erhalten.
— Nm die Beibringung von Ursprungs-
zeugnissen für die Einfuhr deutscher
Maaren in Rußland zu erleichtern, hat der
russische Finanzminister nachstehende Anordnungen
getroffen: 1. Die obligatorische Beibringung von
Ursprungszeugnissen für mit deutschen Fabrikstempeln
versehene deutsche Einfuhrwaaren wird ganz auf-
gehoben. 2. Die Zeitdauer zur Beibringung von
Ursprungszeugnissen für solche deutsche Einfuhr-
waaren, die nicht mit deutschen Fabnkstempeln ver-

schaff mit der sie ihr heißes Gesicht gegen seine
herabhängende Hand preßte.
„Sprich, sprich," drang sie in ihn; „weißt
Du nicht, daß ich von Deinem Munde abhänge,
als wärest Du der Richter über Leben und Tod?
Du willst fort, sagten sie da drinnen — weshalb
willst Du fort?" murmelte sie unbeschreiblich hin-
gebend, „wenn ich erst weiß, daß meine Seele
nicht vergeblich nach Deiner schreit, daß-
sprich doch, steh' nicht so steinern," flehte sie in
steigender Angst.
Pruß setzt sich still wieder nieder. Hier hilft
kein Gewaltakt mehr. Es wäre ungroßmüthig
— roh.
Mit schonungsvoller Zartheit rückt er sich so
weit zurück, daß zwischen ihnen ein freier Raum
bleibt. Sie that ihm in innerster Seele leid.
Sein Zartsinn durchlitt mit ihr die Pein, die er
ihr bereiten mußte. Mit vor innerer Bewegung
schwankender Stimme beginnt er sanft aus sie
einzusprechcn.
„Liebe Mrs. Bikham, liebe Dolores, hören
Sie mich ruhig an. Sie lassen mich ahnen, daß
Sie mir etwas von unschätzbarem Werrhe zu
bieten haben. Tief beschämt stehe ich vor Ihnen,
weil ich zu arm bin, es zu erwidern. — Fahren
Sie nicht auf, lassen Sie mich ruhig aussprechen.
Ich meine nicht materielle Güter. Die nähme
ich ruhig an, wenn ich Ihnen dafür einen vollen,
ganzen Menschen zu bieten hätte. Sie fallen leicht
dagegen in die Waagschale, und meine Stellung,
mein Name machen es quitt."
„Ich will warten, warten," murmelte sic fast
unhörbar.

sehen sind, wird von den bislang festgehaltenen 5
bezw. 7 und 14 Tagen auf drei Wochen bezw.
für die Zollämter von Tiflis und der Ostküste des
Schwarzen Meeres auf einen Monat ausgedehnt
3. Da in Gemäßheit obiger Bestimmungen für
den Ursprungsnachweis der auf indirektem Wege
(über andere Länder) nach Rußland eingefübrten
deutschen Waaren die Beibringung von Bescheini-
gungen von Handelskammern und anderen
derartigen Anstalten genügt, so wird die obliga-
torische Vorlegung von Fakturen der Fabrikanten,
die den Importeuren so viele Schwierigkeiten be-
reitet, gänzlich aufgehoben, wie auch die Beibrin-
gung von Bescheinigungen der Zollämter derjenigen
Durchfuhrländer, durch welche die betreffenden
deutschen Waren auf indirektem Wege nach Ruß-
land gelangen.
— Der Reichsanzeiger schreibt: Diejenigen,
welche die diesjährige Weltausstellung in Antwer-
pen zu beschicken beabsichtigen, können für ihre
Ausstellungsgüter nach Maßgabe der folgenden
königlich belgischen Verordnung vom 25. Sept.
1893 einen provisorischen Patent-Muster- oder
Markenschutz erlangen: Artikel I. Jeder Belgier
oder Ausländer, welcher Urheber einer nach den
Bestimmungen des Gesetzes vom 24. Mai 1854
patentfähigen Entdeckung oder Erfindung oder
eines in Gemäßheit des Gesetzes vom 18. März
180V zur Hinterlegung geeigneten Fabrikmusters
oder Inhaber einer nach dem Gesetz vom 1. April
1879 zur Hinterlegung geeigneten Fabrik- oder
Handelsmarke ist, kann sich entweder selbst oder
durch einen Bevollmächtigten nach Zulassung zu
der in Antwerpen im Mai 1894 zu eröffnenden
Weltausstellung von dem Gouverneur in der Pro-
vinz Antwerpen ein Certificat ausftellen lassen,
welches die Beschreibung des eingelieferten Gegen-
standes enthält. Artikel 2. Dieses Certificat sichert
demjenigen, welcher es erhält, dieselben Rechte,
welche ein Erfindungspatent oder die gesetzmäßige
Hinterlegung eines Fabrikmusters oder einer Fabrik-
oder Handelsmarke gewähren würde, und zwar vom
Tage der Zulassung zur Ausstellung bis zum Ab-
lauf von 3 Mvnaten nach Schluß der Ausstellung.
Artikel 3. Die Nachsuchung des Ccrtificats muß
spätestens im Laufe des ersten Monats nach Eröff-
nung der Ausstellung erfolgen. Das Gesuch ist
an den Gouverneur zu richten; eine genaue Be-
schreibung des zu schützenden Gegenstandes und
erforderlichenfalls ein Plan oder eine Zeichnung
desselben ist beizufügen. Die Ausfertigung des
Ccrtificats erfolgt kostenfrei.
Karlsruhe, 21. März. II. KK. HH. der
Erbgroßherzog und die Erbgroßerzogin
von Baden sind mit Gefolge heute Vormittag 11
Uhr 29 Min. von Freiburg hier eingetroffen.
„Wenn wir uns angehören wollen," sprach
Pruß mild weiter, „nennt man das Ehe."
Sie sah ihn in erwartungsvollem Staunen an.
Er sprach unbeirrt fort:
„Liebe, liebe Dolores, wir Norddeutsche mit
unserm grüblerischen Denken sind eine eigene
Menschenklasse. Wir können nicht unsere vielleicht
schwerfällige Art abstreifen. Uns ist die höchste
Menschenvereinigung kein Spiel, weil wir alles
furchtbar schwer, furchtbar ernst nehmen. Wir
haben einen so hohen Begriff von den Pflichten
der Ehe, daß wir uns nicht leichtfertig mit einem
halben Herzen hineinbegebcn können, wollen wir
die heiligsten Pflichten dabei nicht verletzen gegen
ein armes Geschöpf, das sich uns auf Treu und
Glauben mit Leib und Seele anvertraut.
„So ein armes Weib ist immer dabei dem
Manne gegenüber im Nachtheil, wenn die Illu-
sionen hinterher gestört werden. Der Mann trägt
sein leeres Dasein hinaus aus dem Hause. Das
Weib bleibt mit seinen bitteren Enttäuschungen
allein darin zurück oder tröstet sich, wenn cs keinen
moralischen Halt in sich hat, auf eine Weise, die
nicht gut thut, und seiner und rhrer Ehre schadet.
Davor will ich Sie bewahren, meine liebe kleine
Dolores, mit Ihrem schwärmerischen Herzen —"
Eine Sekunde hatte sie wie in Zerschmetterung
zusammengesunken dagesessen, dann ichnellte sie mit
Ungestüm empor.
„Sie verachten mich, Sie stoßen mich zurück,"
keuchte sie außer sich. Alle Farbe war aus ihrem
Gesicht gewichen. „Verschmäht, verschmäht!'
schrie sie schneidend aus und ballte die Hände vor
der schmalen Stirn.

General

für Heidelberg und Umgegend


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rager und unsere Agenten entgegen,
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, Neu binzutretende Abonnenten er-
flüten das Blatt bis Ende dieses Monats gratis,
der Urrlag drs „Neuen General-Aumgrrs",
Hauptstraße 25.

Die Pariser Polizei.
2 , In Paris ist die Polizei während der letzten
Zell ungemein rührig mit der Verhaftung von
smarchjstxn beschäftigt. Täglich meldet der Tele-
^aph dxM Auslande, daß wieder so und so viele
^fler unheimlichen Kerls hinter Schloß und Riegel
osvracht worden seien. Man hätte meinen können,
französischen Sicherheitsbehörden hielten gleich
Vogelfänger alle Fäden eines weitgestellten
^maschigen Netzes fest in den Händen und Zug
fn Zug ergebe einen guten Fang. Dem ist jedoch
so, wie die täglichen neuen Bombenattentate
^geben. Aber man gewöhnt sich, wie an Alles,
auch allmälig bei uns an die Meldungen von
Aowbenattentaten in Paris. Die ersten derartigen
.Nachrichten erzeugten eine großartige Aufregung,
fltzt nimmt man sie schon gleichmüthiger hin und
solche Vorgänge zu den übrigen exzentrischen
^gmthümlichkeiten, an denen das Pariser Leben
Manches aufzuweisen hat und die es in das
Schlagwort „I'in äs sisots" zusammenfaßt. In
Panien und in Italien gehören die Bomben-
lentatte noch zu den schreckhaften Seltenheiten;
r>r ab und zu greift irgend ein Wahnwitziger zu

Abonncmcntsprcis r
mit 8ieitigem illustrtrtcm Sountagsblatt: monatlich
40 Pfennig frei in's HauS, durch die Post bezogen
-vierteljährlich 1 Mark ohne Bestellgeld.
Expedition: Äarrptltrcrße Hkr. 25.

JnsertionSprcrör
die lspaltige Petitzeile oder deren Raum S Pfg.,
für auswärtige Inserate 10 Pfg., bei öfterer Wieder-
holung entsprechender Rabatt.
Expedition: ^bcnrptstrnße Wr. 25.


Pflicht.

Roman von C. Zoeller-Lionheart.
(Fortsetzung.)
Es dauerte nicht lange, so schwebte wieder
Holle Gestalt die Stufen herab. Die großen
. ,°ldvhringe, die dem südlichen Köpfchen ein noch
pllanteres Gepräge gaben, gleißten durch das Halb-
unkel auf den niederen Treppenstufen, die sie
Achten Fußes jetzt erreichte.
Wie eine Lacerte, flink in den Bewegungen,
, M sie zu dem still vor sich hin rauchenden Mann
mstgeschlüpft und hatte sich im Sturm seiner beiden
fanden bemächtigt, ehe er nur im tiefen Sinnen
E gewahr geworden.
A,. „Böse?" fragte sie mit einer süßen, weichen
. "Mrne. Eine bestechende Unterwürfigkeit lag in
.-s/. graziös zusammengeschmiegten Haltung des
vollen Körpers. Pruß mußte gegen seinen Willen
us diesen reuigen Sünder herablächeln. Mit an-
^borener Höflichkeit benutzte er die erste freie Be-
egvmg, um seine Cigarre fortzuwerfen.
j. Viktoria kauerte in halber Ohnmacht hinter
Gebüsch. Sie hielt den Athem an, um sich
- cht zu verrathen, um keine Silbe des bedeut-
Gespräches zu verlieren, von dem sie fühlte,
unbedingt zu einer Katastrophe.
, -.Wird die berückende Zauberin über die Zu-
llhaltung des Mannes den Sieg davontragen?
tj , Sie hat sich zu ihm niedergesetzt, einige Stufen
daß es aussieht, als wäre es ihm zu
Sie lehnt ihren reizenden Kopf zurück
dw Marmorwandung, daß er in gleicher Linie
 
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