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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 31 - Nr. 40 (6. Februar - 16. Februar)
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Nummer 32. H. Jahrgang.

Mittwoch, 7. Februar 18S4.


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für Heidelberg und Umgegend

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*-——————-——-

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Gelesenstss BLerLt in SL^dt rr. Armt Her-eLbsvg und Mngegeird. Gvösztev Lvfrlg sirr? Insevcrte.

W8U- Telephon-Anschlutz Nr. 102. "VW

Frvtroätzvend
werden von allen Postanstalten, Landbriefträgern,
unseren Agenten und Trägerinnen Abonnements
entgezengenommen.

* Die Meuterei in Kamerun.
Die amtlichen Berichte aus Kamerun,
vie nun eingegangen sind bestätigen leider in allen
Hauptpunkten die auf privatem Wege bereits be-
kannt gewordene Darstellung der Ursachen des
Aufstandes der Dahomehischen Söldner. Nament-
uch wird zugegeben, daß der Kanzler Leist die
Soldatcnweiber hat auspeitschcn lassen. Die Ber-
liner Blätter verlangen energische Untersuchung
llkgen den schuldigen Beamten, und es unterliegt
keinem Zweifel, daß er sehr ernst zur Rechenschaft
gezogen werden wird.
.. Kanzler Leist war schon lange unbeliebt,
^erall, bei den Beamten, den Kaufleuten und
°en Schwarzen. Die Form der Negierung war
stunzj Despotie. So hatte es diesem Herrn auch
^Ul 15. Dez. Nachmittags gegen 5 Uhr gefallen, die
Leiber der schwarzen Soldaten öffentlich peitschen
As lassen, weil sie ihm zu wenig gearbeitet hatten.
"Ehrend die Soldaten zum Zuschauen in Reih
stnd Glied angetreten waren, erhielten ihre Weiber
lsdes zehn Hiebe mit der Flußpferdpeitsche, und
Ler.r l^ist stand dabei und sah der Exekution zu.
Mithin tönte das Geschrei und Geheul der Ge-
oUchtigten. Es läßt sich denken, daß die Wuth
Soldaten durch all dieses aufs Höchste ge-
igen war, und der lang verhaltene Grimm dar-
über, daß sie keinen Lohn, sondern vom Gouverneur
Ur Schläge kriegten — so hatten sie sich wieder-
alt geäußert — kam endlich zum explosiven Aus-
Am Abend desselben Tages gegen 7 Uhr
.."rachen sie die Munitionskammer und bemäch-
zfgten sich aller Munition sowie der vier Geschütze,
s. stkerosfizier Steinecke, der z. Z. krank im Ho-
Mal sag, eilte auf den Lärm herbei, meinend,
A handle sich um einige Betrunkene; er wurde
?"n den Soldaten mit den Worten zurück-
s! ."Uesen: „Gehen Sie zurück, Sie sind krank,
ir wollen nur den Gouverneur tödten!" Es
«^r also von Anfang an nur auf Leist abgesehen.
> uch aus späteren Aeußerungen ging dasselbe
, rvor. So hat denn das öffentliche Durchpeitschen
r.sLoldatenweiber den Anstoß zum Soldaten-
'stand gegeben, der so verhängnißvoll für die
°lonie Kamerun geworden ist.
Aach den obigen Mitthcilungen ist es leider
^Fzn verständlich, warum Kanzler Leist mit

seinem Bericht noch immer im Rückstände ist. Es
erscheint kaum noch ein Zweifel möglich, daß sehr
schwere Mißgriffe von deutscher Seite gemacht
worden sind, und wenn die bisherigen Mittheil-
lungen sich bestätigen, ist die Behandlung der
Schwarzen als Freie, die sie ja doch in Kamerun
sind, erheblich schlimmer gewesen, als die schwarzen
Sklaven nach amtlichen Kolonialberichten behandelt
zu werden pflegen. Es ist eine eigenthümliche
Förderung der Kultur in Afrika, wenn der deutsche
Kanzler dort amtlich schwarze Weiber peitschen
läßt, noch dazu in Gegenwart ihrer Männer, die
als militärische Untergebene kommandirt werden,
diesem Akt deutscher Civilsationskunst beizuwohnen.
Wenn den Schwarzen ob dieser Behandlung das
Blut in den Adern kochte und schließlich die Wuth
über ihre gesunde Ueberlegung siegte, so kann das
nicht sonderlich Wunder nehmen. Wenn die Dar-
stellung auch nur zu einem Thcile richtig ist, so
fällt alle und jede Schuld für die Vorgänge in
Kamerun auf den Kanzler Leist, und die Re-
gierung hat daher um ihres Ansehens und um
der allgemeinen Menschlichkeit willen die unab-
weisbare Verpflichtung, die strengste Untersuchung
gegen diesen einzuleiten. Unmöglich darf zu einer
Behandlung geschwiegen werden, welche so wider alles
menschliche Gefühl spricht. Zugleich aber läge es
bier ebenfalls im eigensten Interesse, gegen die
Meuterer nicht mit der vollsten Strenge vorzu-
gehen- In einem solchen Fall wäre nichts ver-
fehlter, als die Meuterei rein vom Gesichtspunkt
der Disziplin aus zu betrachten. So in Fleisch
und Blut geht keinem die Disziplin, daß er
ruhiges Blut behält bei Mißhandlungen seiner
Angehörigen. Die Aufrührer waren Verführte,
verführt durch die ungerechte Grausamkeit gegen
ihre Weiber. Ihr ganzes Verhalten zeigt, daß
sie nur Rache nehmen wollten an dem Urheber
dieser Mißhandlungen, und daß ihre Rache schließ-
lich in allgemeiner Meuterei endete, ist bei dem
ungezügelten Temperament der Afrikaner erklärlich.
Deutsches Reich.
Berlin, 6. Februar.
— Bei dem gestrigen parlamentarischen
Diner bei dem Grafen Caprivi theilte der Kaiser
bezüglich des deutsch-russischen Handelsvertrags mit,
daß der wesentlichste Inhalt des Vertrags bereits
heute im Reichsanzeiger veröffentlicht werde. Der
Kaiser charakterifirte die Folgen der Ablehnung des
Vertrages in lebhaften Worten und sprach die
zuversichtliche Erwartung aus, daß der Patriotis-
mus und das Verantwortlichkeitsgefühl den Reichs-
tag abhalten werde, den Vertrag abzulehnen. Der
Reichstag würde sich ein unvergängliches Denkmal
setzen, wenn er bei der Annahme des Vertrages
alle Bedenken bei Seite setzen würde.

— Der Bundesrath hat bezüglich der Be-
stimmungen über den Verkehr mit Spreng-
stoffen beschlossen, sich damit einverstanden zu
erklären, daß unter dem Ausdruck „Abgabe aus
der Fabrik" „die Abgabe aus der Fabrikations-
stätte" verstanden sei, daß ferner die bisher vor-
geschriebene Angabe der Jahreszahl und Nummern
aus Behältern und Patronen auch in chiffrirter
Form zuzulassen sei, die vor der Anwendung der
Zentralbehörde zur Genehmigung vorzulegen ist.
— Dem Reichstag ist ein Gesetzentwurf
zugegangen, welcher ein besonders Recht für Militär-
brieftauben einführt und auf dieselben die Vor-
schriften der Landgesetze, welche das Halten von
Tauben beschränken und Sperrzeiten für den
Taubenflug anordnen, nicht anwendbar erklärt.
Auch sollen die Militärbrieftauben nirgend der
freien Zueignung im Freien unterliegen und auch
nicht Eigenthum desjenigen werden, in dessen
Taubenhaus sie übergehen. Als Militärbrieftauben
im Sinne dieses Gesetzes gelten Brieftauben, welche
der Militär-(Marine)Verwaltung gehören oder der-
selben gemäß den von ihr erlassenen Vorschriften
zur Verfügung gestellt und welche mit dem vor-
geschriebenen Stempel versehen sind. Für den
Fall eines Krieges soll durch kaiserliche Verordnung
bestimmt werden können, daß alle gesetzlichen Vor-
schriften, welche das Tödten und Einfangen fremder
Tauben gestatten, für das Reichsgebiet oder einzelne
Theile desselben außer Kraft treten, sowie daß die
Verwendung von Tauben zur Beförderung von
Nachrichten ohne Genehmigung der Militärbehörde
mit Gefängniß bis zu 3 Monaten zu bestrafen
ist. Der Gesetzentwurf wird begründet durch den
Hinweis darauf, daß in neuerer Zeit seitens der
Militär- und Marineverwaltung auf die Ver-
wendung von Brieftauben zum Zweck des Nachrichten-
wesens im Kriege Bedacht genommen worden ist.
Zur Zeit sind nicht nur in den größeren Waffen-
plätzen Briestaubenstationen eingerichtet, sondern es
haben auch die Vereine von Brieftaubenliebhabern
sich vielfach verpflichtet, ihre Tauben auf den von
der Militär- und Marineverwaltung gewünschten
Flugrichtungen auszubilden und ihr im Kriegsfall
zur Verfügung zu stellen.
— Gegen die Auswanderung nach
England erhielt der britische Generalkonsul in
Berlin die Weisung, alle durch Berlin kommenden
Nichtengländer, welche nach Großbritannien aus-
wandern wollen, vor diesem Schritt zu warnen,
da die Aussichten auf lohnende Thätigkeit dort un-
endlich gering seien.
Ausland.
Paris, 6. Fcbr. Die gesammte Presse be-
spricht die Hinrichtung Vaillants und spendet
Carnot ungetheiltes Lob, daß er trotz aller
Drohungen der Gerechtigkeit freien Lauf ließ.

Madrid, 6. Febr. Ein Schaar bewaffneter
Banditen sind in der Provinz Toledo auf den Bergen
zwischen Madridejos und Conquegra erschienen.
In der ganzen Gegend herrscht großer Schrecken.
Liverpool, 6. Febr. Einer Depesche aus
Sierra Leone zufolge hat ein weiterer Zusammen-
stoß zwischen Franzosen und Engländern statt-
gefunden. Die Depesche äußert sich nur kurz,
das Resultat des Konfliktes ist nicht erkenntlich,
jedoch geht aus ihr soviel hervor, daß die Fran-
zosen auf die im Sofalande lagernde britische
Grenzpolizei schossen, wobei ein Kampf erfolgte,
in dem ein Franzose und fünf eingeborene Grenz-
polizisten getödllt wurden und die Engländer Ge-
wehre und Munition eroberten.

Deutscher Reichstag.
Berlin, 6. Februar.
Die Etatsberathung wird bei Titel
Reichskommissariat für das Auswanderungswesen
fortgesetzt. Abg. Hasse (nl.) regt die Einrich-
tung besonderer Auskunftsbureaus für Auswanderer
an und wünscht die neuerliche Vorlegung eines
Auswanderungsgcsetzes.
Staatssekretär v. Bötticher erwidert, das
Gesetz sei wegen Belastung des Reichstags nicht
wieder vorgelegt worden.
Abg. Hüpeden (eons.) regt die Einrichtung
von Seemannsheimstütten und die Förderung der
Seemannsmission an.
Staatssekretär v. Bötticher hebt hervor,
daß jährlich 6000 Mk. aus dem kaiserlichen Dis-
positionsfonds bewilligt seien, welche außerordent-
lich segensreich wirkten.
Bei Titel Kommission für Arbeiterstatistik
fordert Abg. Bebel eine Umfrage über die Ar-
beitsdauer und die Arbciterwohnräume.
Staatssekretär v. Bötticher bezweifelt, daß
solche Umfrage helfen werde. Das Reich könne
diese Angelegenheit nicht regeln, das sei Sache der
lokalen oder Bezirksobrigkeiten. Aus dem Gebiete
des Verkehrsgewerbes sei Handelsminister Frhr.
v. Berlepsch bereits mit einer Untersuchung über
Verkürzung der Arbeitszeit beschäftigt.
Abg. Prinz zu Ca rolath-Schönaich be-
fürwortet die Zulassung der Frauen zum medi-
zinischen Studium und weist auf die erfolgreichen
Versuche anderer Länder hin. Er befürwortet,
an der Universität Straßburg einen Versuch
zu machen. Das Reich würde durch Vorgehen
auf diesem Gebiete einen allgemein empfundenen
Nothstand beseitigen.
«Staatssekretär v. Bötticher erklärt, das
Reich könne in dieser Frage nicht vorgehen. Die
Gewerbeordnung verbiete nicht die Ausübung des
Bernis durch approbirte Aerztinucn. In Berlin
und Karlsruhe seien ja Versuche gemacht; wenn

A t' e X
oder

Auf dunklen Wegen.
Roman von Dr. Ed. Wagner.
(Fortsetzung.)
frg '^w Greggs wohnen im Dorfe Montheron?"
Alexa die Haushälterin weiter.
ejy "Aein. Die Mühle liegt am Heronflusse,
^ie "-/Enn" Bach, welcher in die See mündet,
^ieis "lWsähr eine Meile von hier, und eine
Äsekr Dorfe entfernt. Gregg liefert alles
henj das Schloß und es heißt auch, daß er
tz,.? ein reicher Mann ist, Dank der großen
des Marquis."
entschloß sich, dem Müller bei der ersten
genheit einen Besuch abzustatten.
sggV^Psen Sie uns zu Pierre zurückkchren,"
dm, nach kurzer Pause. „Wenn die Kette,
k welcher ich ein Stück fand, ihm gehört, wird
Ich "ndere Theil noch in seinem Besitze sein.
A^Achte mir durch Besichtigung seines Zimmers
verschaffen. Wollen Sie mir dabei
oen, M^. Matthews?"
s>Uu lE Haushälterin machte Anfangs Einwen-
^Nd Vst. gab aber schließlich den Vorstellungen
dsis "Ossien. Alexa's nach und begab sich mit
i r hinaus in das Zimmer Renards'.
war früher ein Fremdenzimmer ge-
sch»V' groß und luxurös ausgestattet. Der Ge-
" "ad die Gewohnheiten seines Bewohners
^eld - augenscheinlich die eines Mannes, der
iHs" "u Ueberfluß besaß und auch reichlich von
-lew Ueberfluß ausgab.

„Sie sehen, das ist kein Zimmer für einen
Bedienten, Miß Strange", sagte die Haushäl-
terin, die Gardinen zurückschiebend. „Er bat
sein eigenes Feuer und Licht, gerade wie die
Gäste, und einer der Diener muß ihm auch noch
aufwarten."
Sie brachte die Schlüssel, welche ihr als
Haushälterin zu Gebote standen, und mittelst
derselben wurden Küsten und Schubläden ge-
öffnet. Es fanden sich viele kostbare Sachen
vor, aber der gesuchte Gegenstand nicht, auch
keine anderen Juwelen.
„Es wird in dem Schmuckkästchen sein,
wenn die Kette noch in seinem Besitz ist," sagte
Alexa.
„Aber wie sollen wir nun dieses Schmuck-
kästchen öffnen? Sehen Sie nur die Unverschämt-
heit dieses Menschen. Das Kästchen ist so kost-
bar wie das Mylords. Es hat dasselbe kunst-
volle Schloß — ah, da fällt mir ein, Mylord
hat zwei Schlüssel, und ich weiß, wo der zweite
Schlüssel ist. Es kann sein, daß er Renards
Kästchen aufschließt."
Die Haushälterin holte den Schlüssel, der
auch wirklich das Schloß öffnete. Der Deckel
wurde aufgeschlagen und Alexa und Mrs.
Matthews blickten begierig auf die vor ihnen
sich entfaltenden werthvollen Sachen, als
Hemdenknöpfe, Tuchnadeln und Ringe mit den
kostbarsten Edelsteinen, sowie auch schwere Uhr-
ketten von massivem Gold und mehrere andere
Gegenstände.
„Wie ist es möglich, daß ein Bedienter mit
fünfzig Pfund jährlich — oder wie viel er be-

kommt — solche Juwelen haben kann! rief Mrs.
Matthews. „Der gemordete Marquis konnte
nicht schönere in seiner berühmten Sammlung
haben !"
„Die Kette ist nicht hier," sagte Alexa, Fach
für Fach herausnehmend. „Ah! Was haben
wir da?"
Auf dem Boden des Kästchens, unter einem
den Boden bedeckenden Stück Sammt verborgen,
lag nun neben einigen Ringen und einer Kette
von geringem Werth, — eine Kette, welche, als
sie herausgenommen wurde, sich als die gesuchte
erwies.
Mrs. Matthews und Alexa starrten eine Weile
sprachlos auf den Fund; dann rief endlich die
erstere, bleich vor Aufregung:
„Jenes Stück, das wir gefunden, gehörte dem
Mörder! Und hier ist der andere Theil der
Kette! Renard muß der Mörder seines armen
Herrn sein!"
„Wir müssen die Kette vorläufig hier lassen
und unser Geheimniß streng bewahren. Pierre
würde sich nichts daraus machen, uns zu tödten,
um sich zu retten."
Mrs. Matthews ließ die Kette in das Kästchen
zurückfallen, furchtsam und zitternd.
Alexa stand einige Minuten schweigend da.
Es schien ihr unglaublich, daß sie wirklich den
Gegenstand gefunden hatte, welcher für sie von
unermeßlichem Werth war. Der Theil, den sie
in des Marquis Schlafzimmer gefunden hatte,
war von Pierre nie vermißt worden. Der Bruch
war in London ausgebessert worden und es war
nicht ausgefallen, daß die Kette etwas kürzer ge-

worden war. Renard hatte die Kette behalten,
weil er ein großer Liebhaber solcher Sachen war
und er bei einem Verkauf kaum den vierten
Theil ihres wirklichen Werthes erhallen haben
würde.
Alexa setzte die einzelnen Fächer wieder ein
und ordnete Alles so, wie sie es gefunden; dann
verschloß sie das Kästchen wieder und gab den
Schlüße! au Mrs. Matthews zurück
Was wollen Sie nun thun, Miß Strange?"
fragte die Haushälterin leise.
„Ich werde den Wagen anspannen lassen,"
antwortete Alexa ruhig, „da Mrs. Jngellre mir
die Erlaubmß gegeben hat, und in das Dorf
fahren. Mr. Dalton muß sogleich wissen, was
wir entdeckt haben. Sie werden, hoffe ich, mit
mir fahren und über die Sache das strengste
Schweigen beobachten."
Mrs. Matthews versprach zu schweigen und
erklärte sich bereit, Alexa zu begleiten. Eine
Viertelstunde später fuhren Alexa und Mrs.
Matthews dem Dorfe Mont Heron zu.
Mr. Dalton war zu Hause und begrüßte
Alexa mit einer tiefen Verbeugung und einem
wohlwollenden Lächeln.
Das Mädchen erzählte kurz und faßlich, welche
wichtige Entdeckung sie heute gemacht und was
sie vor einiger Zeit in der Gruft der alten Kapelle
gesehen hatte. Der Pastor hörte aufmerksam und
mit steigender Bewunderung zu.
„Das wirft allerdings neues Licht in das
Geheimniß!" rief er, als Alexa mit ihrer Er-
zählung zu Ende war. „Miß Strange, Sie
haben da ein großes Werk vollbracht. Sie
 
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