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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 21 - Nr. 30 (25.Januar - 5. Februar)
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Nummer 2». H. Jahrgang.

rr E V

Dienstag, 3«. Januar 18S4.


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40 Pfennig frei in's Haus, durch die Post bezogen
vierteljährlich 1 Mark ohne Bestellgeld.
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Vxpoditiorr: ^orrrptitrorhe Mr. 26.

für Heidelberg und Umgegend
(Würger-Zeitung).



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holung entsprechender Rabatt.

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belesenstes Blcrtt in Stadt n. Arnt HeidelbsvS nnd Ltnrgegend. G^LtzteV L^f-Lg für: Insevate.

DU" Telephon-rlnschlutz Nr. 102. "WS

N«r (»7 U
^ür die Monate Februar und Mär;
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Neue
General-Anzeiger
für Heidelberg und Umgegend
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Heidelberg und Umgegend"
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blattes gratis.

TeursÄes Reich.
Berlin, 29. Januar.
. - Bei dem Festessen, welches derReichs-
sPUlcr zu Ehren des Kaisertages gab, ereignete
bch insoweit ein ungewöhnlicher Zwischenfall, als,
^chdem der Doyen des diplomatischen Korps,
englische Botschafter Sir Edward Malet, das
Hoch aus den Kaiser ausgebracht und Graf Caprivi
einem Hoch auf die Herrscher und Präsidenten
bei der Festtafel vertretenen Staaten erwidert
hatte, der russische Botschafter Graf Schuwalow,
bekannte alte Freund des Fürsten Bismarck,
auch bei der vielbesprochenen Trauung des
Grafen Herbert in Wien anwesend war, mit
warmen Worten einen Trinkspruch auf Caprivi
Mbrachte, den lebhaftesten Beifall fand. Dabei
^esein amtlichen Essen in der Regel nur zwei
^rinkfprüche ausgebracht werden, einer auf den
Kaiser und der andere auf die fremden Herrscher,
wurde dieses Hoch von den anwesenden Diplo-
wPen besonders besprochen, zumal es gerade aus
äffischem Munde kam. Unter den Gästen glaubte
^wn sich eines einzigen Vorganges ähnlicher Art
A entsinnen beim 25jährigen Ministerpräsidenten-
jubiläum des Fürsten Bismarck im Jahre 1887,
uw der damalige österreichische Botschafter Graf

ALeXcr
oder
Arrf dunklen Wegen.
Roman von Dr. Ed. Wagner.
"bl (Fortsetzung.)

eine
,Du
Haben Sie keine
,ui. r leunvec den
Hemden. „Wollen Sie mir nicht sagen, wer

, Lady Wolga unterbrach Felice durch
schnelle Handbewegung.
. „Schweig, Felice," sprach sie erregt.
^sit nicht was Du sagst. 7 ' ''
Antwort für mich?" wandte sie sich an
sind?"

Er hatte sich würdevoll aufgerichtct. Un-
pachtet der an seiner Seite hängenden Last war
pch jedi^ Zoll au ihm ein Gentlemann. Er
hatte feine Unkenntlichkeit für vollkommen gehalten;
Uber er konnte den Blick und die Farbe seiner
Augen nicht verändern, die beim Hellen Monden-
Ichein deutlich zu erkennen waren, und in seiner
Aufregung vergaß er die feinem angenommenen
Charakter ziemende Rolle.
„Aha," dachte Felice, „einer von Myladys
Verehrern, von Eifersucht getrieben, ist ver-
meidet aus London gekommen. Das ist
romantisch."
„Verzeihen Sie," antwortete der scheinbare
Hausier auf die Frage der Lady Wolga, „aber
Mein Name kann eine vornehme Lady, wie sie
sind, nicht interessieren. Bitte, verzeihen Sie
Meine Aufdringlichkeit und erlauben Sie mir, mich
Zu entfernen."
Seine Stimme war nicht mehr bescheden

Szechenyi einen dritten Trinkspruch dem Fürsten
gewidmet hatte.
— lieber die Anwesenheit des Fürsten in
Berlin erfahren wir noch folgendes. Während
der König von Sachsen bei dem Fürsten Bismarck
verweilte, erschien der badische Gesandte, Herr von
Jagemann, um auf telegraphischen Befehl des
Großherzogs dem Bedauern des letzteren Aus-
druck zu geben, daß er den Fürsten nicht in Berlin
selbst habe begrüßen können. Herr von Jagemann
wurde wegen der Anwesenheit des Königs von
Sachsen durch den Grsfen Herbert Bismarck em-
pfangen. Der Fürste dankte dem Großherzog tele-
graphisch für die bewiesene gnädige Gesinnung.
Graf Herbert Bismarck kehrte, wie schon berichtet,
mit dem Nachtzuge hierher zurück, um der Gra-
tulationskour, und zwar diesmal in Minister-
uniform, beizuwohnen. Er wurde von vielen der
Anwesenden, namentlich auch von dem Kriegs-
minister und dem Finanzminister lebhaft begrüßt
und erschien auch Abends in der Galaoper.
— Ueber d en Miq uel'schen R es orm-
gesetzentwurf urtheilt sehr abfällig eine Kor-
respondenz für Zentrumsblätter. Man bezeichne
ganz richtig als Ziel des Miquel'schen Planes die
„reinliche Scheidung" der einzelstaatlichen und der
Reichs-Finanzwirthschaft. „Das ist aber der ge-
rade Gegensatz zu dem Frankenstein'schen Ziele.
Seine Klausel wollte die fortdauernde Verquickung,
der Solidarität, die Geschäfts - Theilhaberschaft.
Daß ein Kompagnon mehr Sorgen und Risico
hat, als ein Angestellter mit fester Besoldung,
haben die Väter dieser Klausel gewiß nicht über-
sehen. Aber sie wollten doch nicht die Einzel-
staaten zu mühelosen Renten-Empfängern machen,
sondern mit der Bürde ihnen ihre Würde und
dein Reiche den Charakter eines wahren Bundes
sichern. Die sog. „Reform" erstrebt das gerade
Gegentheil. Sie bläst der Schöpfung Franken-
steins und Windthorst's das Lebenslicht aus und
benutzt den ausgestopften Balg zu einem „Finanz-
Automaten" !
— Soweit sich erkennen läßt, begegnet der
Gesetzentwurf wegen AbänderungderGercchts-
verfassung u. der Strafprozeßordnung,
der demnächst dem Reichstag zugehen soll, in
Bundesrathskreisen einer vorwiegend günstigen
Beurtheilung und wird voraussichtlich dort glatt
und ohne Abänderung angenommen werden. Das
Urtheil scheint — wenn man aus den bisher
vorliegenden fachmännischen Besprechungen der
Vorlage schließen darf — im Allgemeinen auch
in juristischen Kreisen getheilt zu werden, obwohl
natürlich im Einzelnen manche Bedenken laut
werden. Nicht ohne tiefere Berechtigung be-
mängelt man namentlich, daß sich die zu ge-
währende Entschädigung nicht auch auf unschuldig

und demüthig. Er war nicht im Stande, sie
länger zu verstellen. Die Jahre hatten sie nur
wenig verändert und die wohlbekannten Töne
durchdrangen die Hörerin wie glühende Schwerter.
Ein Schrei kam von Lady Wolgas Lippen
und mit ausgestreckten Armen eilte sie auf ihn
zu. Er aber wandte sich rasch um und eilte
den steilen Felsabhang hinab nach der See.
Als er so plötzlich vor ihren Augen verschwand,
stürzte Lady Wolga mit erhobenen Armen noch
einen Schritt vorwärts und sank dann mit
dumpfem Stöhnen bewußtlos auf die harten
Steine nieder.
41. Kapitel.
Ein erfolgloser Antrag.
Am folgenden Morgen erschien der Marquis
von Mont Heron bei Lady Wolga zu Besuch.
Wie der Marquis bemerkte, sah sie uicht wohl
aus. Ihre Wangen waren farblos und selbst
ihre Lippen waren bleich. Um ihre matt und
glanzlos blickenden Augen waren bläuliche Ringe
und in ihren Zügen lag eine Traurigkeit, die ihn
beunruhigte. Er hielt seine Hand hin und die
ihrige legte sich kalt wie Eis hinein.
„Sind Sie krank?" fragte er leise in theil-
nehmendem Ton, und seine Augen ruhten liebe-
voll auf ihr.
„Ich bin nicht ganz wohl," antwortete sie,
in einen Stuhl sinkend. „Aber es freut mich,
Sie zu sehen. Ich habe Ihnen etwas zu sagen."
„In meiner Angelegenheit? Wollen Sie
meinen Bitten nachgeben, oder haben Eie nur

erlittene Untersuchungshaft erstrecken soll; schließ-
lich kann doch auch sie schon den davon Betrof-
fenen wirthschaftlich völlig zu Grunde richten.
Die vorgesehene Verminderung der Zuständigkeit
der Schwurgerichte findet nicht bei allen Juristen
unbedingte Zustimmung, dagegen scheint die vor-
geschlagene Abänderung betreffs der Zeugenbeei-
digung, abgesehen von vereinzelten abweichenden
Stimmen, überall gebilligt zu werden. Ins-
besondere erhofft man von der dem Untersuchungs-
richter zustehenden Befugniß, im Vorverfahren die
Beeidigung der Zeugen bei entgegenstehenden
Bedenken zu unterlassen, eine beträchtliche Abnahme
der Meineide, die häufig nur darum geleistet
werden, weil' der Zeuge sich mit seiner bereits be-
schworenen Aussage vor dem Untersuchungsrichter
nicht in Widerspruch zu setzen wagt. Bedenken
richten sich dagegen auf die vorgeschlagene Besei-
tigung des 8 744 der Strafprozeßordnung wo-
durch eine Beschränkung des dem Angeklagten
bisher im weitesten Umfange zustehenden Rechts
auf Führung des Entlastungsbeweises veranlaßt
werden müßte.
— Die angekündigte Interpellation der na-
tionalliberalen Partei wegen der angeblich fort-
dauernden englischen Nationalität des
neuen Herzogs von Koburg-Gotha wird in
den nächsten Tagen im Reichstage eingebracht
werden. Gegenwärtig ist man mit der Feststel-
lung des Wortlautes beschäftigt und es fragt sich
noch, ob auch andere Parteien zur Unterstützung
dieses Vorgehens herangezogen werden sollen.
Wahrscheinlich wird man sich vorher unter der Hand
mit der Regierung darüber ins Einvernehmen setzen,
und läßt sich erwarten, daß sie bereit ist, die An-
frage zu beantworten. Den Urhebern dieser In-
terpellation kommt es übriges durchaus nicht auf
eine Kundgebung gegen den Herzog von Koburg
an, sondern lediglich darauf, über dessen staats-
rechtliche Stellung eine Aufklärung zu erhalten,
nachdem im englischen Unterhause, auch von Seiten
der Regierungsvertreter, Auffassungen laut ge-
worden, die dem deutschen Natioualgefühl zuwider-
laufen und sicherlich auch unseren maßgebenden
Kreisen eine peinliche Ueberraschung bereitet haben.
Der diesseitigen Anschauung widerspricht es durch-
aus, daß ein souveräner deutscher Fürst gleich-
zeitig der Unterthan eines auswärtigen Staates
sein kann. Diese eigenthümliche Fiktion zurück-
zuweisen, wird der eigentliche Zweck der Anfrage
sein, die darum wohl auch der Regierung will-
kommen sein dürfte.
Karlsruhe, 28. Jan. Abgeordneter Muser
eröffnete um 11 Ubr die von ca. 200 Personen
aus allen Tbeilen des Landes besuchte 4. Landes-
versammlung der demokratisch-freisinnigen Organi-
sation Badens mit einer kurzen Ansprache, worauf

Worte der Ermuthigung und Hoffnung für mich,
theure Lady?"
Er setzte sich auf ihren Wink in geringer Ent-
fernung ihr gegenüber.
„Sie haben noch nichts zur Ausführung
meines Auftrages gethan?" fragte Lady Wolga.
„Sie haben keine Spur von dem wirklichen Mörder
gefunden?"
Ein flüchtiger Schatten glitt über das Gesicht
des Marquis.
„Meine liebe Lady Wolga," sprach er sanft,
„warum klammern Sie sich an eine solche Illusion?
Der Mörder wurde vor achtzehn Jahren entdeckt.
Er ist vor die Schranken des Richters ge-
treten, welcher strenger und furchtbarer ist, als
der irdische. Warum wollen Sie sich quälen
um einen Mann, der schon viele Jahre in seinem
Grabe ruht?"
„Ich habe ihn viel zu gut gekannt, als daß
ich an seine Schuld glauben könnte," sagte Lady
Wolga.
„Wolga, Ihre Liebe verleitet Sie gegen die
Wahrheit, nimmt Ihre Vernunft gefangen —"
„Weil meine Liebe klarer sieht, als die
Vernunft es kann. Er war nicht zu einem
Morde fähig, wie sehr er auch hätte gereizt
werden mögen; er würde lieber als Bettler von
dannen gezogen sein, denn als Herr zu bleiben,
wenn dieses Bleiben nur durch einen Mord zu
erreichen gewesen wäre. Und ich werde ihn
stets lieben und ihn vor allen Menschen
achten und ehren, — den edelsten, groß-
herzigsten Mann, dem so großes Unrecht ge-
schehen ist."

zur Bildung des Bureaus geschritten wird. Zum
Vorsitzenden wird Reichstagsabgeordneter Pflüger
gewählt, zu Schriftführern Ster n-Mamcheim und
I eg gl i n-Konstanr. Aus dem von Dr. Friedrich
Weill erstatteten Jahresbericht, der einen poli-
tischen Ueberblick über die Organisation der Ver-
einigung gab, ist zu ersehen, daß die Vereinigung
34 Vereine gegen 28 im Jabre 1892 besitzt. Es
werden sodann die angesazten Berichte der Abgg.
Pflüger und Muser von der Tagesordnung abge-
se?t und in die Beratbung der Anträge einge-
treten. Abg. Venedey begründet folgenden An-
trag : „I. Die Landesversammlung wolle beschließen,
daß die bisherige gemeinschaftliche Organisation sich
in Zukunft lediglich auf Anhänger der Freisinnigen
Volkspartei und Deutschen Volkspartei beschränke.
II. In Vollzug dieses Beschlusses sollen folgende
Aenderungen des Organisations-Statuts vorze-
nommen werden: a) Die Ueberschrift lautet in
Zukunft: „Organisations-Statut zur Vorbereitung
und Durchführung freisinnig-volksparteilicher Wahlen
im Großherzogthum Baden, b) Der § 2 erbält
folgenden Wortlaut: Stimmberechtigt im Sinne
des § I sind diejenigen Vereine, deren Mitglieder
auf dem Boden der Freisinnigen Volspartei stehen."
Nach langer theilweise erregter Debatte wird der
Antrag gegen die Stimmen der Stimmführer des
Pforzheimer Freisinnigen Vereins angenommen.
Die weiteren Zusatzanträge Venedey's, die be-
zwecken, einseitige Vereinbarungen eines Vereins
mit dritten Parteien zu verhindern und im Falle
der Zuwiderhandlung den Ausschluß aus der Or-
ganisation zur Mlge haben sollen, wurden nach
langer Debatte für die nächste Generalversammlung
zurückgestellt und eine etwas gemäßigtere Resolu-
tion angenommen, vor deren Abstimmung die Mit-
glieder des Freisinnigen Vereins Mannheim, die
sich der Abstimmung enthalten wollten, den Saal
verließen. Abg. Venedey begründete sowohl den
Antrag wie die Resolution als einen Vermittlungs-
vorschlag gegenüber dem weitergehenden einstweilen
zurückgestellten Antrag des Mannheimer demokra-
tischen Vereins auf Auflösung der Organisation.
Es wurde einstimmig der Abg. Muser zum ersten
Vorsitzenden und Rechtsanwalt Dr. Friedr. Weill
zum zweiten Vorsitzenden gewählt und die übrigen
alten Mitglieder durch Akklamation mit Ausnahme
des bisherigen Mitgliedes Friedrichs, von dessen
Wahl auf seinen speziellen Wunsch abgesehen
wurde, wiedergewählt. Nach den üblichen Dankes-
bezeugungen wurden die Verbandlungen kurz vor
drei Uhr'vom Vorsitzenden Pflüger geschlossen.
Ausland.
Wien, 29. Jan. Bismarcks Besuch
beim Kaiser Wilhelm findet in seinem
Verlaufe eine ebenso sympathische Besprechung wie
dessen erste Ankündigung. So schreibt das „Fre'mden-
„Sie haben nie so von ihm gesprochen Wolga.
Erweckt dieses Haus und die Umgebung so mächtige
Erinnerungen in Ihnen?"
„Vielleicht. Sagen Sie mir Roland, glauben
Sie, daß er wirklich todt ist?"
Das Herz des Marquis schien still zu stehen,
aber keine Muskel seines Gesichts verrieth den
Schreck, den diese einfache Frage ihm verursachte.
Es dauerte über eine Minute, ehe er zu einer
Antwort im Stande war.
„Welch' eine sonderbare Frage!" rief er. „Ge-
wiß ist er todt! Er starb in Süd-Amerika. Ich
glaube, wir haben schon darüber gesprochen. Warum
fragen Sie, Wolga?"
„Weil, — weil, ich nie Beweise hatte, — -
keine Beweise, welche über jeden Zweifel erhaben
wären. Manchmal ist es mir, als lebte er noch.
Ich würde Alles, was ich habe, darum geben,
wenn ich ihn wiedersähe, — ohne Verkleidung,
Wenn ich mit ihm sprechen könnte."
„Das würde doch nicht geschehen können. Wenn
er noch lebte, würde er es nicht wagen, England
zu betreten, am wenigsten Cornwallis."
„Wenn er lebte, würde ich Alles, Reichthum
und Ehre hingeben um seinetwillen. Um seinetwillen
würde ich fliehen und ruhelos dahinwandern."
„Dies sagen Sie mir, Wolga?" rief Lord
Montheron vorwurfsvoll.
„Ihnen sage ich die Wahrheit, wie keinem
Andern. Sie haben mich beschworen, Ihr Weib
zu werden, und ich habe Ihnen Hoffnung ge-
geben; darum ist es recht, daß Sie wissen, daß
ich mit Herz und Seele meinem ersten Gatten
heute noch angehöre —"
 
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