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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 91 - Nr. 100 (19. April - 30. April)
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Nummer M. H. Jahrgang.

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Freitag, 27. April 1894.



Anzeiger

Expedition: Aauptstrntze Mr. Lö.

und Umgegend
Zeitung).

JnsertionSprcisr
die Ispaltige Petitzeile oder deren Raum S Pf«.,
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holung entsprechender Rabatt-

General-

für Heidelberg

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Expedition: KorrptltrLlße Mr. L6.

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Telephon-Anschlutz Nr. 10L.
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General - Anzeiger
für Heidelberg und Umgegend
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fortwährend angenommen.
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halten das Blatt bis Ende dieses Monats gratis.

Ter Zwangskurs in Italien.
Das junge Königreich Italien hatte sich ver-
hältnißmäßig rasch aus der ungeordneten Papier-
geldwirthschaft, deren Abschaffung jetzt erst in
Oesterreich-Ungarn angestrebt wird, herausgearbeitet
Und schon im Jahre 1881 den Zwangskurs des
Papiergeldes abgeschafft. Durch die letztjährige
schwere Krise ist das Land allmählig wieder in
eine traurige Papierwirthschaft hineingetrieben,
und jetzt soll auch offiziell den Staatsnoten die
Einlösbarkeit in Baargeld wieder genommen, der
Zwangskurs wieder eingeführt werden. Der Ge-
setzentwurf, welchen die Fünfzehner-Kommission
der Kammer in Uebereinstimmung mit der Regie-
rung dem Plenum betreffs des italienischen Noten-
umlaufs unterbreiten wird, enthält in seinen
ersten vier Paragraphen folgende Bestimmungen:
Art. 1. Die Verpflichtung des Staates, die
von ihm ausgegebenen Billets in Metall einzu-
losen ist einstweilen ausgehoben. — Art. 2. Der
Schatzminister ist berechtigt, Noten zu Lasten des
Staates auszugeben, die denen, welche nach dem
Gesetz vom 7. April 1881 schon bestehen, neu hin-
Mreten. Der Nennwerth der seitens des Staates
in Umlauf zu setzenden Kassenscheine darf unter
keinen Umständen über 400 MU. die dagegen

bei den Zettelbanken oder dem Staatsschatz selbst
sich befindende Metallrücklage übersteigen. Die
Goldbestände, die zu diesem Zwecke sestzulegen sind,
werden in den Uebersichten des Staatsschatzes ge-
sondert aufgeführt und haben lediglich als Sicher-
heit für die ausgegebenen Staatsbillets zu dienen.
Der Staatsschatz kann über erstere nicht selbst-
ständig verfügen, bis die Umwechslung der Staats-
billets verfügt sein wird. Die permanente Kom-
mission, welche zur Abschaffung des Zwangskurses
eingesetzt wurde, ist beauftragt, diese Bestimmungen
des Gesetzes zu überwachen. — Art. 3. Durch
königlichen Erlaß wird festgestellt werden, welche
Beträge von Staatsbillets in Abschnitten zu 25,
10 und 5 Lire zu Ausgabe gelangen sollen. —
Art. 4. Der Staatsschatz wird den Zeiteibanken
als Gegenwerth des von ihnen festzulegenden
Goldes den gleichen Betrag in Staatskassenscheinen
aushändigen, und zwar der Banca d'Italia 145,
dem Banco di Napoli 45 und dem Banco di
Sicilia 10 Millionen. Sobald die Zurückziehung
dieser Summen aus dem Verkehr beschlossen wird,
ist der Staatsschatz verpflichtet, denselben gegen
Auslieferung von 200 Millionen Staatskassen-
scheine den gleichen Betrag in Gold zu vergüten.
Durch besonderes Gesetz kann dies jedoch auch
früher geschehen.
Selbstredend ist der letzte Absatz des Art. 4
augenblicklich vollständig werthlos, denn an Er-
füllung des darin gemachten Versprechens ist einst-
weilen wenigstens nicht zu denken, vielmehr steuert
Italien von Tag zu Tag mehr in die elendeste
Zettelwirthschaft hinein, und wie aus derselben
wieder herauszukommen ist, das wissen vorerst nur
die Götter.
Deutsches Reich.
Berlin, 26. April.
— In Handelskammerkreisen wird es an-
scheinend mit Recht beklagt, daß der Zollbei-
rath in den Vorbereitungen des deutsch-portu-
giesischen Handelsvertrages abermals nicht sehr
praktisch vorgeht. Kürzlich gelangte ein Zirkular
an die Handelskammern, in dem diesen aufge-
geben wurde, innerhalb 10 Tagen über die Wünsche
und Forderungen ihrer Bezirke zu berichten. Es
ist ganz ausgeschlossen, daß von einer Handels-
kammer mit einem großen Bezirke diese Aufgabe
innerhalb einer so kurzen Zeit, wenn die Ermitte-
lungen ernst genommen werden sollen, erledigt
werden kann, vielmehr werden dadurch nur ober-
flächliche Arbeiten provvzirt. Außerdem wäre es
nützlich gewesen, wenn der Zollbeirath eine detail-
lirte Statistik gegeben hätte, aus der für jeden
deutschen Exportartikel das Folgende hervorgehen
müßte: 1) Die Lage des Exports jedes Artikels

während der letzten fünf Jahre, was zur Er-
klärung für die Thatsache, daß die deutsche Aus-
fubr nach Portugal in den letzten Jahren die
Hälfte ihres Werthes eingebüßt hat, sehr lehrreich
und instruktiv sein würde; 2) der Antheil Eng-
lands und der anderen hauptsächlich mitkonkur-
rirenden Länder an der Ausfuhr eines jeden Ar-
tikels von Bedeutung. Alsdann sollre ber Zoll-
beirath Materialien beisteuern zur Beurtheilung
der portugiesischen Produktionslage in den einzelnen
Industriezweigen.
-— Wie man von verschiedenen Seiten be-
richtet, wird seitens der amerikanischen K onsulat e
die bisherige Uebersicht über die vierteljährige
Waaren-Ausfuhr von Deutschland nach den Ver-
einigten Staaten nicht mehr ausgegeben. Die
Maßregel beruht auf einer Anordnung der Re-
gierung in Washington, die die Konsuln ange-
wiesen hat, die Statistiken nach Washington zum
Druck zu senden und deren selbstständige Ver-
öffentlichung zu unterlassen. Die deutschen Inte-
ressenten werden also künftig die sie interesstrenden
Angaben erst auf dem Umwege über die ameri-
kanische Bundesstadt erhalten. Welchem Zweck die
Neuordnung dienen soll, ist vollständig uner-
findlich. Es scheint sich dabei um eine Blüthe
des amerikanischen Bureaukratismus zu handeln,
und steht wohl zu hoffen, daß der ebenso um-
ständliche als unpraktische Modus alsbald der
alten und besseren Ordnung der Ding', wieder
weichen wird. — So viel man weiter hört, ist die
deutsche Ausfuhr nach Amerika im 1. Quartal
nicht unwesentlich zurückgegangen.
— Aus München wird gemeldet, daß Ab-
geordneter Dr. Ratzinger seinen Austritt
aus dem Bunde der niederbayerischen Landwirthe
und Gewerbetreibenden erklärt hat. Die Vorstand-
schaft des Bundes erläßt in der „Passauer Ztg."
eine Erklärung in Bezug auf den Austritt Dr.
Ratzingers, welchen derselbe damit begründet, daß
er den 8 3, Absatz 2 der Satzungen nicht an-
erkennen wolle, wonach ein Abgeordneter den
Bundesausschuß und Bundesvorstand ins Ein-
vernehmen zu setzen hat. Die Vorstandschaft aber
hält daran, als einer „Säule und Grundveste",
fest, um zu vermeiden, daß sich Herren aus ver-
schiedenen anderen Ständen an die Spitze des
Bundes drängen und gegen die Interessen seiner
Mitglieder stimmen.
— Die „Kreuzztg." meldet aus Konstantinopel,
die Pforte habe in Deutschland 200 000 Mauser-
gewehre bestellt.
Darmstadt, 25. April. Der Großfürst-
Thronfolger spendete den hiesigen Stadt-
armen anläßlich seiner Verlobung 5000 Mk.

Ausland.
Wien, 25. April. In Lemberg wurde eine
in hebräischer Sprache abgefaßte Flugschrift,
worin die Arbeiter zur Maifeier aufgefordert werden,
behördlich konfiszirt. — Die Wiener Staatanwalt-
schaft konfiszirte 140 000 Flugblätter, die dieselbe
Aufforderung enthielten.
Pest, 25. April. In der heute fortgesetzten
Generaldebatte im Abgeordnetenhaus über
denrumänischenHandelsvertrag wies der
Handelsminister die Angriffe der Opposition zurück
und erklärte: In dem Momente, wo Rumänien
den Zollkrieg aufgab, mußte die Monarchie die
Retorstonsmaßregeln aufheben und die Jahrhunderte
alten Handelsbeziehungen mit Rumänien stabili-
siren, um der Industrie und dem Handel die Absatz-
gebiete, welche Ungarn während des Zollkrieges zu
Gunsten Englands, Frankreichs und Deutschlands
verlor, zurückzugewinnen. Die Behauptung, die
landwirthschaftlichen Interessen seien im Vertrage
geopfert, sei unrichtig, da Ungarn kein neues Zu-
geständniß gemacht habe. Die Interessen der Land-
wirthschaft auf veterinärpolizeilichem Gebiete seien
gewahrt und der Aufschwung des ungarischen Ex-
ports zu erhoffen. (Lebhafter Beifall.) -- Das Mag-
natenhaus nahm heute den Bericht des Minister-
präsidenten über die Veranstaltungen zur Millen-
niumsfeier entgegen. Im Laufe der Debatte sprach
Bischof Steiner den Wunsch aus, daß die Schulen
in den rein katholischen Gegenden als katholische
Schulen bezeichnet würden. Der Kultusminister
entgegnete, daß dann die anderen Konfessionen ähn-
liche Forderungen erheben könnten; denn alle Kon-
fessionen hätten die gleichen Rechte im Staate. Die
Zuschrift des Minister-Präsidenten bezüglich des
Civilehegcsetzes wurde einem Ausschüsse von 3 Mit-
gliedern überwiesen.
Abbazia, 25. April. Die deutsche Kaiserin
sah heute Vormittag mit den Prinzen einem von
der Bemannung des Schulschiffs „Moltke" in
vier Booten veranstalteten Wettrudern zu. Nach-
mittags unternahm die Kaiserin einen Ausflug
auf der Dacht „Christabei".
London, 26. April. Wie dem „Standard"
aus Wien gemeldet wird, war die Prinzessin
Clementine mit ihrem Gemahl Philipp zur K o-
burger Hochzeit cingeladen, weigerte sich aber,
ohne den Fürsten Ferdinand theilzunehmen. Letzterer
wünsche eine Aussöhnung mit Rußland,
die aber wenig nach dem Geschmack Stambulows
und der patriotischen Bulgaren sei. Diese zögen
die Abwesenheit des russischen Konsuls vor, bei
der das Land unabhängiger dastehe und weniger
mit internationalen Stetigkeiten zu thun habe.
Für den Fürsten Ferdinand sei die Frage größten-
theils persönlicher Art; er sei ehrgeizig und möchte

Das Gespenst der Marquise.
Roman von Hermine Frankenstein.
26) (Fortsetzung.)
„Ich komme allein, Bernice," sagte Gilbert
-Ronk in scheinbarem Schmerze.
„Allein? Wo ist Rog? Doch nicht todt, Gil-
bert, o nicht todt?"
Ihre süße Stimme klang wie ein Wehklagen
durch das Zimmer.
„Nein, nicht todt, Bernice. Er hat England
verlassen und nicht einmal Sanders, der Ver-
walter, weiß, wohin er gegangen ist. Er ist fort,
°YNe eine Spur hinterlassen zu haben."
„O, barmherziger Gott! Fort — und ich lebe
7? ich warte auf ihn!" jammerte Bernice. „O
§vg! Rog!"
. „Ueberlasfe Dich nicht dem Schmerze, Ber-
Isfte," sagte Monk fest. „Ich weiß, Du bist
Grperlich schwach, aber Dein starker Geist soll
Dich aufrecht erhalten. Du kannst diese Prüfung
^tragen. Er ist ja nicht todt. Ich habe Dir
Zeitungen mit dem Berichte über seine Abreise
^gebracht. Da lies!"
. Er reichte Bernice ein Zeitungsblatt und be-
schneie ihr eine bestimmte Stelle.
Sie enthielt die Nachricht, daß der Marquis
vn Chetwynd, dessen kürzliche romantische Hei-
mit einer jungen Dame von der Insel St.
5"lda, erst unlängst gemeldet worden war, und
sm nn bösartiges Fieber seine junge Gattin schnell
wieder entrissen, England verlassen und eine weite
angetreten habe, deren Ziel und Ende noch

unbekannt sei. Es war hinzugefügt, daß Lord
Chetwynd von seinem furchtbaren Verluste ganz
gebeugt sei, und in fernen Ländern Trost und
Ruhe suche, daß man jedoch hoffe, er werde seine
Selbstverbannung nicht allzulange hinausschieben,
sondern bald an Körper und Gemüth genesen in
seine Heimath zurückkehren."
Bernice las den Bericht in einer Art von Be-
täubung.
„Er stirbt vielleicht aus seiner Reise," mur-
melte sie mit bleichen Lippen. „Er wird viel-
leicht nie erfahren, daß ich noch lebe!"
„Er wird in fünfzehn Monaten zurückkommen,
Bernice, davon bin ich überzeugt," sagte Monk
zuversichtlich, „es wird ihm nichts geschehen. Es
liegt nur ein Jahr der Trennung vor Dir, das
ist Alles. Kannst Du das nicht muthig ertragen?
Willst Du Dich abhärnien und in seiner Ab-
wesenheit vor Kummer sterben? Er ist fort und
es ist unmöglich, ihn zu verfolgen; wir können
weiter nichts thun, als warten."
„Das ist ja gerade am schwersten," seufzte
Bernice.
„Und doch können wir weiter nichts thun. —
Doch jetzt müssen wir an Dich denken, Bernice.
Wo und wie willst Du die Zeit der Abwesenheit
Deines Gatten zubringen?"
Ein verlegener Ausdruck malte sich in dem
verzweiflungsvollen Gesichte der Marquise.
„Was soll ich thun, Gilbert?" fragte sie.
„Ich kann ohne ihn nicht nach Chetwynd-Park
zurückkehren, jedes Zimmer würde mich an ihn
erinnern. Wenn Sylvia dort wäre, könnte ich

vielleicht in ihrer Freundschaft Schutz suchen, aber
sie ist fort, wie Du sagst."
„Im Norden Englands," log Monk. „Der
Park ist verschlossen, Bernice, die Dienerschaft
zum großen Theil entlassen sund nur der Haus-
hofmeister, Frau Skewer und einige Burschen und
Mägde sind noch zurückgeblieben. Du könntest
doch einzig in der Gesellschaft von Dienstleuten
kaum dort bleiben."
„Wenn es jetzt nicht Winter wäre und die
Reise nach St. Kilda unmöglich wäre, ginge ich
dorthin. So aber habe ich keine Heimath, keinen
Zufluchtsort," klagte Bernice.
„Du hast dieses Haus, Bernice," sagte Monk,
sich dem Ziele seines Manövrierens nähernd.
„Ich habe Mawr-Castlc auf zwei Jahre gemicthet.
Es liegt in dieser einsamen Gebirgsgegend von
aller Welt abgeschieden. Du hast gesagt, daß Dich
die Gegend an St. Kilda erinnert. Kein Besuch
wird Dich hier belästigen. Frau Crol wird bei
Dir bleiben. Du hast Pferde und einen Wagen
zur Verfügung. Niemand braucht Dich als die
Marquise von Chetwynd zu erkennen, welche man
für todt und begraben hält. Wenn man wüßte,
wer Du bist, könnten Dir die abergläubischen
Dorfbewohner unten unangenehm werden. Du
kannst als Fräulein Gwellan hier leben, bis Rog
nach Hause kommt. Ich werde die meiste Zeit
in London sein, kann aber zu jeder Zeit aus
Deinen Wunsch Herkommen und werde Dich alle
vierzehn Tage besuchen. Es ist der einzige sichere
Ort, den ich für Dich weiß. Laß Dich von mir
lenken, Bernice, und bleibe."

„Du bist mein bester Freund, Gilbert, Du
hast mich von einem entsetzlichen Tode errettet, mich
dem Grabe entrissen. Ich liebe Dich, als ob Du
mein Bruder wärest. Ich will hier bleiben."
Monk drückte ihr mit anscheinend dankbarer
Zärtlichkeit die Hand.
„Ich kenne die Welt besser als Du, Bernice.
Ich bin ein Mann von Welt und weiß, daß Du
mir etwas versprichst. Hier zu Lande weicht
man Jemanden, der lebendig begraben war, mit
einem gewissen scheuen Entsetzen aus. Es ist
fast dasselbe Entsetzen, das man empfindet, wenn
ein Gehenkter, der abgeschnittcn wurde, wieder
zum Leben kommt. Die Leute weichen einem aus
dem Grabe Erstandenen mit scheuem Flüstern aus,
sie fürchten sich vor ihm und fliehen ihn. Um
Deiner zartfühlenden Seele den Schmerz zu er-
sparen, den sie bei dieser Annahme empfinden
müßte, wünsche ich, daß Du mir feierlich ver-
sprichst, ohne meine Erlaubniß Niemanden
Deinen Namen und Deinen Stand zu ver-
rathen."
Das Mädchen schauderte bei dem Bilde,
das ihr Monk entworfen, aber da sie unbedingtes
Vertrauen in ihm hatte, glaubte sie ihm auch
blindlings.
„Ich verspreche," sagte sie, ausgenommen
Rog -"
„Niemand ausgenommen," sagte Monk fest.
„Ich kenne Rog's Wesen. Die plötzliche Er-
schütterung, Dich, die er als todt betrauert,
lebend zu finden, würde ihn tödten. Wenn die
Zeit kommt, will ich ihn vorberciten, Dich
 
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