Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

DOI Kapitel:
Nr. 31 - Nr. 40 (6. Februar - 16. Februar)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44554#0157

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
N srrev

Nummer 8S. LS. Jahrgang.

Donnerstag, IS. Februar 18S4.

sind, wie z. B. der dicke Alexander Meyer und
der sanfte Heinnch Rickert von den Deutschsrei-
sinnigen oder selbst irgend ein radikaler Zentrums-
mann. Daß der Kaiser den Muth hat, mit alten
Norurtheilen zu brechen und sich nicht scheut, mit
Volksvertretern der verschiedensten Parteien gesell-
schaftlich zusammen zu treffen, ist von ihm poli-
tisch recht klug. Er gewinnt damit manche Sym-
pathicen und mäßigt damit manche Opposition,
die sonst vielleicht schärfer gegen ihn persönlich zu
Felde zöge.
Drmtsches Reich.
Berlin, 14. Februar.
— Die Ankunft des Kaisers in Wilhelms-
haven, wo der Monarch der Jubiläumfeier des
Panzerschiffs „König Wilhelm" und der Vereidi-
gung der Rekruten beizuwohnen gedenkt, ist nun-
mehr definitiv auf den 20. d. M. festgesetzt.
Man bringt diese Reise bekanntlich mit dem be-
absichtigten Gegenbesuch des Kaisers in FriedrichS-
ruh in Verbindung.
— Die Kaisermanöver werden in diesem
Jahre, wie jetzt bestimmt wurde, in Ostpreußen
staltfinden. Der Kaiser wird 8 Tage im Schlosse
des Grasen von Dohna residiren.
— Eine von der „Vossischen Zeitung" aus-
zugsweise veröffentlichte Denkschrift zum deutsch-
russischen Handelsverträge weist die
großen Schädigungen nach, welche die deutsche
Industrie, der Handel, die Reederei durch ein-
seitige Zollmaßnahmen Rußlands sowie durch den
Zollkrieg erlitten hätten, und hebt das leb-
hafte Verlangen des deutschen Handels und der
Industrie nach Beseitigung des Zollkriegs hervor.
Unter den in den Beirath berufenen Vertretern
der Landwirthschast, der Industrie und des Handels
seien die Momente für und wider pflichtmäßig
geprüft und ein Vertrag vereinbart worden, durch
dm uns Rußland nicht bloß die anderen Staaten
eingeräumten Tarifermäßigungen, sondern erheb-
lich weitergehende und von den Interessenten als
werthvoll erklärte Vergünstigungen zugesteht.
— Der preußische Kronrath findet
Donnerstag statt. Vor allem sollen die Get r eid e-
Sta ffeltari fe zur Berathung kommen. Wie
verlautet, sei die Aufhebung der Tarife von der
preußischen Regierung jetzt zugestanden, um den
berechtigten Forderungen des Südens und Westens
von Deutschland nachzukommen.
Darmstadt, 14. Febr. Frauen und Jung-
frauen der Pfalz haben, wie schon mitgetheilr
wurde, die Anregung in einer Huldigungsadresse
gegeben, die dem Fürsten Bismarck zu seinem
79. Geburtslage überreicht werden soll. Dieser
Gedanke findet, wie geschrieben wird, in ganz
Südwestdeutschland lebhaften Anklang und scheint

den Anlaß zu einer großartigen Huldigung zu
geben. In Hessen und in Baden ist man, von
gleichem Geiste beseelt, ebenfalls rüstig an die
Arbeit gegangen, Unterschriften zu sammeln. In
allen Gemeinden liegen Listen zum Unterzeichnen
auf, die bereits von Tausenden von Namen be-
deckt sind; aus Rheinhessen sind uns Gemeinden
bekannt, in denen sich kein Einziger von der
Adresse ausgeschlossen hat. In unserer Stadt fand
gestern unter dem Vorsitz von Frau L. Wolfskehl
eine Versammlung statt, die sich mit der Sache
beschäftigte und von etwa 100 Damen aus allen
Kreisen der Bevölkerung besucht war. Nach der
Berichterstattung durch Rechtsanwalt Dr. Hoff-
mann wurde beschlossen, auch in der Provinz
Starkenburg Unterschriften zu sammeln. Ein
diesbezüglicher Aufruf wirb in den nächsten Tagen
veröffentlicht werden. Als Ehrengabe soll dem
Fürsten Bismarck aus jedem der drei Länder
Hessen, Baden und Pfalz je eine Kiste Wein
übersandt werden mit je 80 Flaschen der edelsten
heimischen Weine, der Zahl der Lebensjahre des
Fürsten entsprechend. Die Huldigungsadresse soll
künstlerisch ausgeführt werden und — von jeder
politischen Färbung frei — nur einem verehrungs-
vollen Glückwunsch und dem Gefühl unverbrüch-
licher Dankbarkeit Ausdruck verleihen.
Hannover, 14. Febr. Ueber die Regelung
der Braunschweigischen T hronfolge ist
hier ein allerdings nicht genügend verbürgtes, aber
nach den Quellen, aus denen es stammt, glaub-
haft erscheinendes Gerücht ausgetreten, nach welchem
die endgiltige Regelung zwischen dem Kaiser und
dem Herzog vom Cumberland erfolgt sein
soll. Wie es heißt, will der Herzog seine Rechte
an seinen ältesten Sohn, den Prinzen Georg
Wilhelm abtreten, der zunächst von Ostern d. I.
ab in Dresden erzogen werden, dann später in die
preußische Armee eintreten und nach erlangter
Volljährigkeit den Thron in Braunschweig unter
vollständiger Verzichtleistung auf Hannover ein-
nehmen soll. Dieses Abkommen soll der eigenen
Initiative des Kaisers zu verdanken sein; jeden-
falls ist der Gedanke, den eventuellen Thron-
folger in völlig deutsch-nationaler Weise erziehen
und ausbilden zu lassen, ein glücklicher. Daß
derselbe dann später die Erwartung rechtfertigt
und vorbehaltlos auf seine Ansprüche auf Han-
nover verzichtet, darf nicht als sicher betrachtet
werden." Die für offiziös geltenden „Braunschw.
Landesztg." bemerkt hierzu: „Auch wir halten
die Meldung nicht für unglaubhaft; denn daß
in der letzten Zeit beim Kaiser der Wunsch von
neuem rege geworden war, der Herzog von Cumber-
land möge sich zu solchen Zuständen bequemen,
die es dem Reiche ermöglichen würden, seinem
Hause die braunschweigische Thronfolge zu wahren.

war uns schon seit einigen Monaten bekannt.
Man wollte jedoch von Berlin nicht auf den
Herzog einwirken, sondern hat ihn auf indirektem
Wege wissen lassen, daß man von seiner Seite
den ersten Schritt erwarte. Thue er den nicht
in nächster Zeit, so werde er und sein Haus die
Folgen solcher Unterlassung zu tragen haben;
denn es werde ihm jetzt zum zweiten Male Ge-
legenheit geboten, eine Verständigung herbeizu-
sühren. Als wesentliche Bedingung wurde dabei
unter anderem auch der Eintritt des Prinzen
Georg Wilhelm in ein preußisches Garderegiment
und Erziehung desselben in Deutschland, man
hatte an das Großherzogthum B a d e n dabei zu-
nächst gedacht, bezeichnet, ausdrücklich hatte man
bemerkt, daß ein Eintritt in ein sächsisches Re-
giment nicht würdegutgeheißen werden; denn be-
kanntlich sind die sächsischen Regimenter noch
immer die Unterschlupfs für das unzufriedene
Welfenthum.
Ausland.
Paris, 13. Febr. In der Deputirten-
kammcr erklärte in Erwiderung der Anfrage
des Abgeordneten Rouge über die Austritte am
Grabe Vaillants der Minister des Innern,
Raynal, daß die Regierung keine allgemeinen
Maßregeln vorzuschlagen gedenke. Sie glaube,
genug Waffen in der Hand zu haben, werde je-
doch die Polizei anregen, ihren Eifer gegen die
wilden Thiere der Anarchie zu verdoppeln. Dem
Polizisten Pension, der den Verbrecher Breton
verhaftet habe, sei der Orden der Ehrenlegion
verliehen worden. (Beifall.) Der Minister fügte
hinzu, daß die Friedhöfe bisher als neutrales
Gebiet betrachtet worden seien; nun aber werde
diese Rücksicht aufhören; das Gesetz werde überall
durchgeführt werden. Angesichts des der mensch-
lichen Gesellschaft erklärten Krieges werde die
Regierung keine Schwäche zeigen. Der Minister
spricht die Hoffnung aus, daß es mit gewissen
Empfindlichkeiten, deren betrübter Zeuge er ge-
wesen, nunmehr zu Ende sein werde.
Paris, 14. Febr. Der Bombeuattcn-
täter Le Breton bekannte sich vor dem Unter-
suchungsrichter als Anarchist. Man glaubt,
er habe Vaillant rächen wollen.
Paris, 14. Febr. Der Untersuchungsrichter
verhörte Le Breton gestern Abend nochmals.
Le Breton erklärte, er werde seine Mitschuldigen
nicht angeben; auf sein Leben halte er wenig.
Auf die Worte des Untersuchungsrichters, daß er
doch lange nicht gearbeitet, da er keine Schwielen
an den Händen habe, antwortete Le Breton:
„Alter Faulenzer, wo sind denn Deine Schwielen,
wann hast Du zum letzten Male gearbeitet?"
Es heißt, Le Breton habe in engen Beziehungen
zu Vaillant gestanden.


GeLsssMstes MML im M» Mmt HelösLbeVS NMd MmgegLnd» Gvstztev sr'r^ Inseerrte.

MM

für Heidelberg und Umgegend

AbsnneurentSpreiö r
mit 8üitij.inn illustnrtem Sonntagsblatt: monatlich
40 Pfennig frei in's Haus, Lurch die Post bezogen
vierteljährlich 1 Mark ohne Bestellgeld-
- -—-—Ä
tzz!peditic>n: AcrrrpMrache Wr. LS.

JnsertionSprciSr
die Ispaltige Pelitzeile oder deren Raum S Pfg.,
für auswärtige Inserate tv Pfg., bei öfterer Wieder-
holung entsprechender Rabatt.
i—-—-
GspediLiorr: „Hcruptstrcrßs Wr. SS.

Telephon-Anschluß Nr. MZ.


FsvLn-Ahreend
werden von allen Postanstalten, Landbriefträgern,
Östren Agenten und Trägerinnen Abonnements
entgegengenommen.

Die Vetheiligmig des Kaisers ander
Politik
einem angesehenen schweizerischen Blatt, der
ästsistcn Züricher Ztg.", Gelegenheit zu folgenden
Ausführungen:
-Der Kaiser — und nicht etwa Graf Caprivi,
^hr. v. Marschall oder sonst wer — sondern der
"sstiser selbst hat die eigentliche politische Erbschaft
^lsrnarcks angetreten, wozu auch dessen berühmte
^flrlamentsabende gehören. Sie sind jetzt ver-
heilt; bald gibt dieser, bald jener Minister ein
parlamentarisches Essen, wozu der Kaiser erscheint.
ministerielle Hausherr tritt bei der Gelegen-
FE natürlich ganz in den Hintergrund; der
mstlser ist der gesellschaftliche und politische Mit-
^chunkt. Seine Miene, seine Aeußerungen, seine
Handsdrücke sind der Gegenstand des Studiums
Md der Berichterstattung. Dementsprechend haben
Uw auch die Parlamentsabsndc umgewandelt. Ist
Kaiser nicht da, so ist auch der betreffende
ffiarlamentsabend ohne Salz und ohne Schmalz,
Mau so wie wenn früher Bismarck fehlte. Denn
iu angenehm auch Caprivi als liebenswürdiger
Zastgebcr sein mag, er kann nicht in dem Busen
M palamentarischen Gäste den Reiz ersetzen, mit
r^^aiser zusammen gewesen zu sein. Auch die
^uste bei den Parlamentsabenden haben sich
wag geändert. Man sieht heute öfters Polen
Ud demokratische Zcntrumsleute, und von der
Zonaleren Linken tauchen Mitglieder auf, die
Mst der Pforte des Reichskanzlerpalastes fern
Wb«,; dagegen hört man weniger von den alten
Führern der Nationalliberalen und Hochkonser-
Die Gesellschaft ist ein bischen demo-
d.Mcher^geworden, ebenso läßt sich nicht leugnen,
r.ll die Theiluahme des Kaisers einen ganz hüb-
volksthümlichen Zug hat. Der alte Kaiser
ur NA exklusiver, und er hätte sich kaum über-
t Undeu, mit ausgesprochen liberalen Parlamen-
, im Reichskanzleramt beim Bier zusammen
o lltzcn. Waren ihm doch schon so gemäßigte
dp wie Forckenbeck und Bennigsen im Grunde
s°? ^Me zuwicder als radikale Elemente, während
Um sich ganz freundlich mit Abgeordneten
u Erhält, die, nach dem großväterlichen Maß-
gemessen, eigentlich schon reine Thronräuber
obgleich sie in der That recht harmlos

A leXu
oder
Arrf dnnklen Wegen.
Roman von Dr. Ed. Wagner.
(Fortsetzung.)

55. Kapitel.
Ein Schritt zur Entscheidung.
andern Morgen erwachte Alexa aus einem
^Mmgen und traumreichen Schlafe zu später
m ?we. Sie stand auf, nahm ihr gewöhnliches
u und kleidete sich an, begab sich aber nicht
Frühstückszimmer. Die bestandene Ge-
vorigen Abend hatte große Schwäche und
u>?Mlichkeit in ihrem Körper zurückgelasien und
^hute sie zur Vorsicht. Sie wünschte Pierre
li^wrd nicht zu begegnen, ehe sie wieder gewöhn-
H Kräfte hatte, und beschloß, während des
rnnttags in ihrem Zimmer zu bleiben.
Nol^ ichrieb sogleich einen Brief an Lady
Clvk-W Clyfft, fix' bittend, unverzüglich nach
sie u ourne zu kommen. Sie fügte hinzu, daß
i^ben w^. EhW Erklärung bei ihrer Ankunft
C„,?wnard war ins Dorf gegangen, um bei der
^""3 Alexa's vermeintlichen Schicksal nicht
Eofiu" "" Er suchte seinen Bruder im
Naed k e auf und Beide gingen zusammen hinauf
tr»s? Hafendamm, wo Renard sein Zusammen-
vn» " E Lord Stratford Heron in der ver-
gangenen Nacht erzählte.
später ging Pierre nach dem Telegraphcn-

Amt und schickte eine Depesche an den Chef von
Scotland-Aard, diesem mittheilend, daß Lord
Stratford Heron nahe dem Schlosse Montheron
sich aufhalte, und daß man eine Anzahl Beamten
schicken möge zu seiner Gefangennahme.
Auf seinem Rückwege kam er beim Pfarrhause
vorbei und der Rückblick desselben veranlaßte ihn
Mr. Dalton einen Besuch abzustatten.
Mr. Dalton war zu Hause, Renard schickte
ihm seine Karte und das Hausmädchen kam mit
dem Bescheid, daß er in des Pfarrers Arbeits-
zimmer kommen möge, wohin sie ihn führte.
Renard trat mit seltsamem Lächeln in das
Zimmer, seine Augen blitzten verschmitzt, aber sein
Wesen war kühl und voll Selbstbewußtsein. Mr.
Dalton, welcher Alexa noch einmal zu sprechen
wünschte, und deshalb seine Reise nach London
aufgeschoben hatte, schien über diesen Besuch nicht
sehr erfreut zu sein.
„Sie wünschen mich zu sprechen?" fragte Mr.
Dalton kühl. „Haben Sie einen Auftrag von
Ihrem Herrn?"
„Von Lord Montheron!" verbesserte Renard.
„Nein, ich komme in meiner eigenen Angelegen-
heit. Der Marquis ist in London. Ich kam
arst seine Veranlassung nach Mont Heron, und,
während niemes kurzen Verweilens hier, habe ich
eine große Entdeckung gemacht, in Betreff welcher
ich Sic zu sprechen wünsche."
„Wirklich," sagte Mr. Dalton augenscheinlich
verlegen.
„Ich wünsche Sie in Ihrer Eigenschaft als
Gerichtsherr zu sprechen," sagte Renard mit
wichtiger Miene.

„Was kann ich für Sie thun?"
„Ich erinnere," fuhr Renard fort, „daß Sie,
wie Jedermann, von der Schuld Lord Stratford
Heron's überzeugt waren. Sie waren sein Lehrer,
aber Ihre Anhänglichkeit an ihm blendete Ihre
Augen nicht. Darum glaube ich, daß Sie Ihre
Pflicht thun werden in der Sache, die ich Ihnen
unterbreite."
„Ich hoffe immer meine Pflicht zu thun,"
bemerkte Dalton kalt.
„So ersuche ich Sie als Gerichtsherr,
Polizisten nach Mont Heron zu schicken, die nach
Lord Stratford Heron suchen und ihn gefangen
nehmen.
Mr. Dalton wich entsetzt zurück.
„Was meinen Sic?" rief Dalton. „Lord
Stratford Heron ist todt. Er starb vor Jahren
in Amerika."
„Das war ein Jrrthum, Er hält sich in
dem Altar-Versteck auf, welches in der alten
Kapelle liegt.
„Lord Stratford lebt? Ich kann es nicht
fassen," rief der Pfarrer.
„Ich hatte ein Zusammentreffen mit ihm in
der letzten Nacht und Hütte ihn beinahe ergriffen.
Ich habe ihn deutlich erkannt und soeben nach
Scotland-Pard telegraphirt, daß man Polizisten
zu seiner Verhaftung sendet. Inzwischen ver-
lange ich von Ihnen, daß Sie Ihre Pflicht
thun, Sir," fügte Renard mit einer gewissen
Autorität hinzu. Er musterte den alten Herrn,
auf dessen Stirn kalter Schweiß perlte, mit einem
schadenfrohen Lächeln.
„Ich werde meine Pflicht thun," antwortete

der Pfarrer nach einer kleinen Pause, „und so-
gleich Polizisten mit den nöthigen Instruktionen
nach dem Schloß senden."
„Gut, Sir, aber befehlen Sie ihnen, daß sie
nichts verrathen. Nicht ein Wort darf über ihre
Lippen kommen, bis der Zweck erreicht ist."
Mr. Dalton sagte zu, und Renard verließ in
bester Stimmung das Haus
„Die Männer sollen auf das Schloß gehen,"
dachte Mr. Dalton, „aber ich gehe mit ihnen.
Vielleicht finde ich Gelegenheit, ihn zu warnen.
Ich bin ganz verwirrt und weiß kaum, was
ich thun soll. Nur Eins ist mir klar: ich
muß Befehl geben zur Verhaftung Lord ivtrat-
sord Heron's!"
Mit schwerem Herzen setzte er sich an seine
Arbeit.
Inzwischen kehrte Pierre Renard in's Schloß
zurück. Als er die Stufen zur oberen Terrasse
erstieg, begegnete er Jakob Gregg, dem Müller,
welcher aus der Bedientenstube mit höchst ver-
drießlichem Gesicht kam, das sich, jedoch auf-
heiterte, als er Renard erblickte. Er grüßte ihn
vertraulich.
„Ich hörte, man Hütte Sic im Dorfe gesehen,
Mr. Renard," sagte der Müller, „und ich dachte,
Mylord sei auch zurück, obwohl die Flagge nicht
aufgezogen war. Wo der Diener ist, erwartet
man auch den Herrn. Wie lange wird Mylord
in der Stadt bleiben?"
„So lange Lady Wolga bleibt," erwiderte
Pierre.
„Ich mochte ihn sehr gern sprechen," sagte
der Müller, „und zwar in gar wichtigen Ge-
 
Annotationen