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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

DOI Kapitel:
Nr. 81 - Nr. 90 (7. April - 18. April)
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schlaf. Es waren zwei Schlüssel zur Familien-
gruft der Chetwynds da. Emer wurde mit den
Kirchenbüchern und heiligen Geräthschaften in dem
Schrank der Sakristei aufbewahrt und den Schlüssel
des Schrankes bewahrte der Pfarrer. Der zweite
Gruftschlüssel war in Chetwynd-Park in einer
großen Kasse im Bibliothekzimmer mit wichtigen
Papieren, werthvollen Juwelen und Silbergeschirren
zusammen aufbewahrt.
Um seine Pläne auszuführen, mußte Gilbert
Monk sich einen Gruftschüssel verschaffen und auch
Mittel finden, in die Kirche einzudringen. Die
Aufgabe erschien schwierig, aber er war nicht der
Mann, der sich von Hindernissen zurückschrecken ließ.
Er kehrte viel früher als Lord Chetwynd von
dem Leichenbegängnisse zürück, ging auf sein Zimmer,
packte seinen Mantelsack und bestellte sich dann
den Wagen, der ihn zum nächsten Zuge nach Hüll
bringen sollte, und begab sich dann zu seiner
Schwester.
Sylvia saß in tiefer Trauerkleidung, nur von
einer weißen Spitzenhalskrause erhellt, vor dem
Feuer. Ihr schwarz-braunes Gesicht war geröthet;
ihre Wangen glühten wie Rosen. Wenn sie auch
Gewissensbisse gehabt hätte, jetzt waren sie gestillt.
In ihren Augen brannte ein triumphierendes
Feuer. Sie besah sich in einem kleinen Hand-
spiegel mit Elfenbeinrahmen, und studierte die
Wirkung ihrer neuen schwarzen Ohrringe.
„In Anbetung vor dem gewöhnlichen Altar
versunken, nicht wahr, Sylvia?" sagte Gilbert
Monk leichthin, die Thüre hinter sich schließend
und sich mit einem einzigen Blick überzeugend,
daß Ragen nicht im Zimmer war. „Ich gehe

wieder nach der Stadt, Chetwynd-Park ist mir in
seiner jetzigen düsteren Verfassung unerträglich.
Was wirst denn Du thun, meine Liebe?"
Miß Monk legte den Handspiegel auf ihre
Kniee und antwortete mit kalter Ueberlegung:
„Ich habe gar nichts zu thun, Gilbert. Es
ist nicht nothwcndig, daß ich etwas thue."
„Beabsichtigst Du, in Chetwynd-Park zu
bleiben?"
„Gewiß," sagte Sylvia kalt, „ich fühle mich
hier in meiner Heimath. In jedem Fall ist mir
Chetwynd-Park sehr angenehm geworden. Meine
Nebenbuhlerin ist todt und begraben. Ich bin
nicht länger die arme Anverwandte, sondern vor-
aussichtlich die künftige Herrin über all' diese
Pracht."
„Ich wünsche Dir allen Erfolg, wenn ich meine
Wünsche wiederholen darf," sagte Monk kalt, „und
jetzt muß ich fort. Versuche es nicht, Chetwynd
zu trösten. Er sah bei den: Begräbniß wie ein
Gespenst aus. Nimm Dich in Acht, daß er die
todte Bernice nicht mehr liebt, als die lebende
Sylvia. Ich werde oft hieherkommen, aber wenn
Du mich brauchst, schreibe mir an meine Adresse.
Noch ein Wort, Sylvia. Du und ich haben ein-
ander nicht allzusehr geliebt, aber unsere Interessen
sind identisch, und Deine Erhöhungen würde mich
stolz machen. Ich würde Dich gern als Lady
Chetwynd sehen, weil mir das auch einen festen
Haltepunkt in Chetwynd-Park gäbe. Ich gratu-
liere Dir zu Deinem Erfolge und verspreche Dir,
nichts zu thun, was ihn beeinträchtigen könnte."
Sylvia erschrack und schaute ihren Bruder un-
ruhig an.

„Welchen Erfolg?" fragte sie, einen forschen-
den Blick aus ihren verschlafenen Augen auf ihn
richtend. „Und wie könntest Du ihn beeinträch-
tigen, wenn Du wolltest? Du sprichst in Räthseln,
Gilbert."
„Nun, ich will nun offen mit Dir sprechen,"
und er legte seinen Mund an ihr Ohr und
flüsterte: „ich weiß, wie Bernice starb."
Sylvia wich erbleichend und ihn wild an-
schauend vor ihm zurück. Sie wollte sprechen,
allein die Stimme versagte ihr, aber ein Ausdruck
entsetzlicher, namenloser Furcht war in ihren Zügen,
welcher ihre Schuld hinlänglich bestätigte.
Monk lachte leise, sich an ihrer Angst weidend.
Der Handspiegel glitt von Sylvia's.Knieen
auf die Erde, und sie legte keuchend ihren Kopf
in die Kissen ihres Stuhles zurück.
»Fühlst Du Dich denn also wirklich so sicher?"
fragte Monk. „Du brauchst Dir meine Ent-
deckung nicht so zu Herzen nehmen. Ich weiß, daß
Bernice durch Deine Hand gestorben ist — Dein
jetziger Schrecken beweist die Thatsache — aber
das braucht Niemand Anderes zu wissen. Ich
werde meinen Verdacht Niemanden mittheilen.
„Verdacht!"
„Ja, ich habe Dich und die alte Ragen seit
Bernice's Tod immer verdächtigt. Du selbst hast
meinen Verdacht bestätigt."
„Verdacht! Ich — ich glaube — gicb mir
das Glas Wasser, wie Du mich erschreckt hast!
Verdacht! Wie konntest Du mir so etwas
so Entsetzliches zutrauen? Du erinnerst Dich
vielleicht noch einiger thörichtcr Worte, die

geschäft nicht so gänzlich unberücksichtigt zu lassen,
prallten ab an dem mächtigen Willen, mit dem
der ehemalige Lloyd-Direktor Lohmann den Bau
immer mehr Schnelldampfer durchzusetzcn wußte.
Als die Auswanderung schon im vorigen Jahre
abflaute, mußte schon für die Schnelldampfer Be-
schäftigung auf der Linie Genua-Newyork gesucht
werden, nimmt sie noch mehr ab, so wird nicht
leicht Verwendung für sie zu finden sein. Das
auf Lohmann folgende Direktorium ist nun von
Beginn seiner Thätigkeit an bestrebt gewesen, den
durch verminderte Auswanderung entstehenden
Ausfall an Einnahmen wettzumachen durch stärkeres
Betonen der Frachtgeschäfte. In Bremen ist solche'
Tendenz des Lloyd mit Freuden begrüßt worden
und das Geschäft geht schon jetzt sehr flott. Eine
eigens zu diesem Zweck errichtete regelmäßige
Linie, die Rolandslinie, ist seit einem halben
Jahre in Thätigkeit und wird erst ihre ganze
Wirksamkeit entfalten können, wenn die eigens für
sie gebauten zwei neuen Dampfer eingestellt sind.
Deutsches Reich.
Berlin, 15. April.
— Die „Nordd. Allg. Ztg." nennt den An-
trag des Grafen Kanitz betreffend die Ein-
führung des Getreidemonopols einen Aus-
schnitt aus socialistischen vvlkswirthschaftlichen Ideen.
Während aber die Socialrevolutionäre wenigstens
in der Theorie ollen Berufsarten in gleicher Weise
ibr Heil zuwenden wollten, wollten die Urheber des
Antrags ein Privilegium nur für die obere Schicht
eines Berufszweiges. Jeder andere Berufszweig
könnte sodann auch eine Mindestrente oder einen
Mindestlohn fordern. Das Ende wäre die De-
possedirung aller Besitzer, die mehr als eine Zwerg-
wirthschaft besitzen. Es sei tiefschmerzlich, daß
man an manchen verantwortungsvollen Stellen in
der conservativen Partei es darauf anzulegen
scheine, den gehässigen Schlagworten, die bei de»
Radikalen und Sozialdemokraten im Schwange
seien, eine Unterlage zu geben. Die Industrie
und der Handel würden den erhöhten Brotfrucht-
preisen gegenüber auch ihre Preistarife erhöhen.
Schließlich läge dann die Nothwendigkeit vor, neue
Steuern zu beschließen, um die Beamtengehälter
entsprechend zu erhöhen.
Stuttgart, 14. April. Infolge des vor-
jährigen Futternothstandes ist im König-
reich Württemberg der Rindviehstand um
195 370 Stück oder 20,13 "/<> ^zurückgegangen.
Damit bei der Wiederergänzung von Seiten der
Viehhalter mit der erforderlichen Einsicht und
Vorsicht verfahren wird, hat der Minister des
Innern an die königlichen Oberämter folgende
Verfügung erlassen: 1) Jnsolange nicht abzu-

sehen ist, wie sich die Witterung gestaltet und
wann daher wieder genügender Bezug von Grün-
futter möglich ist, sollte die Wiederergänzung des
Viehstandes nicht überstürzt und namentlich mit
der Wiedercrgänzung im Weg des Ankaufes lang-
sam vorgegangen werden. Für die minder be-
mittelten Landwirthe dürfte sich zur Zeit über-
haupt der Ankauf von Vieh nur insoweit em-
pfehlen, als er zur Ermöglichung der Bespannung
für die Feldarbeit unentbehrlich ist, während im
Uebrigen die Wiederergänzung für die Regel besser
aus dem Wege der Nachzucht erfolgen dürfte.
2) Insoweit ein Aufkauf von Vieh nothwendig
ist, sollte er thunlichst allmählig vor sich gehen,
damit nicht die Viehpreise zu einer Höhe gesteigert
werden, welche sich auf die Dauer nicht festhalten
läßt und dcßhalb bei späterem Wiederverkauf
Verlust bringt. 3) Die Hauptgefahr eines über-
eilten allgemeinen Viehaufkauss liegt darin, daß
nach Rasse und Entwicklung geringwerthiges oder
doch der herrschenden Zuchtrichtung nicht ent-
sprechendes Vieh in das Land kommt und hier-
durch die in den letzten Jahren errungenen großen
Fortschritte auf dem Gebiete der Viehzucht im
höchsten Grade gefährdet werden.
Ausland.
Wien, 14. April. Nachdem KaiserWilhelm
gestern unter den Klängen des „Heil Dir im Sieger-
kranz,, und unter den stürmischen Eljenrufen der
blauen Husaren die Reitercaserne verlassen hatte,
formierte der Oberst v. Benkeoe Carro und sprach
den Mannschaften den kaiserlichen und seinen eigenen
Dank aus, indem er mitteilte, daß Kaiser Wilhelm
sechs Wachtmeister und einem Corpora! die preu-
ßische Kriegermedaille sEine Kriegermedaille giebt
es nicht. Wahrscheinlich Militär-Ehrenzeichen erster
oder zweiter Classe. die Redactions verliehen habe.
Darauf erfolgte ein Ausbruch der Begeisterung, der
allerdings nicht streng eine militärische Form annahm,
sodaß eine Anzahl von Unterofficieien den Obersten
und den Oberstlieutenant auf die Schultern hoben
und eine Strecke weit trugen. Inzwischen besuchte
Kaiser Wilhelm die Kapuzinergruft und verweilte
mehrere Minuten knieend am Sarkophag des Kron-
prinzen Rudolph. Bei der Fahrt zur Hofoper zeigte
Kaiser Franz Joseph dem Gast das neue glänzende
Kuppelportal zur Hofburg. Beide Kaiser trugen
blaue Husaren-Uniform, da auch Kaiser Franz Joseph
die hellblaue Uniform seines Musischen Husaren-
Regiments angelegt hatte. Rach der Opernvorstellung
versammelte Kaiser Wilhelm noch einen kleinen
Kreis von Herren seines Gefolges und der Botschaft
bei sich zu Thee und Bier.
London, 13. April. Der römische Berichter-
statter der „Times" gibt einen jedenfalls weiterer
Erklärung bedürftigen Auszug aus einem Privat-

briefe eines italienischen Senators und Fachmanns
über den Zu stand d er i ta li eni sch en Armee.
Chef, Souschef, Stabschef und Befehlshaber der
Division von Rom gehörten immer einer Partei
an, w lche die Armee schwach und kriegsunbereit
erhalten wolle. Depretis, Rudini und Giolitti
hätten nacheinander dem General Pelloux aufge-
tragen, die Armee in kriegsuntüchtigem Zustande
zu erhalten und gewisse Räthe des Königs hätten
diese Politik unterstützt, indem sie ihm sagten, er
könne sich nicht der Schmach einer Abrüstung aUs-
setzen. Die Radikalen tröstete man damit, daß die
große Armee während der Dauer des Dreibundes
zur Unthätigkeit gezwungen sei, und Frankreich,
indem man sagte, die Armee werde niemals effektiv
sein. Es gebe eine Hofpartei, deren Plan cs sei,
die 12 Armeekorps als Zeichen der Treue gegen
den Dreibund aufrecht zu erhalten, aber sie so
schwach zu lassen, daß sie im Kriegsfälle nicht ins
Feld rücken könnten. Rudini, der die Armee
schwach gemacht habe, wolle nun die Truppenzahl
vermindern. Crispi, der für eine starke Armee
eintrete, glaube nach Sonninos Plan die 12
Armeekorps effectiv machen zu können. Wären die
Feinde Italiens im Kriegsministerium, so könnten
sie nicht mehr thun, Italien zu paralisircn als das
jetzige Ministerium mit dem jetzigen Stabe. Der
„Times"-Correspondent fügt hinzu, der König und
Crispi riskirten das Fehlschlagen einer nützlichen
Armeereform, indem sie trotz des deutschen Gegen-
ratbes die Aufrechterhaltung der 12 Armeekorps
verlangten.
Badischer Landtag.
Karlsruhe, 14. April.
17. öffentliche Sitzung der Ersten Kammer
unter dem Vorsitz des Durchlauchtigsten Präsidenten,
Seiner Großherzoglichen Hoheit des Prinzen
Wilhelm.
Am Regierungstisch: Ministerialpräsident Geh.
Rath Eisenlohr und Ministerialrath Dr.
Reinhard.
Nach Anzeige des neuen Einlaufs tritt das Haus
in die Berathung des Berichts der Petitionskom-
misston über die Petition des I. F. Menzer in
Neckargemünd, die Befreiung des kleinen und
mittleren Grundbesitzes von der hypothekarischen
Verschuldung betr. Außer dem Berichterstatter, Dr.
Rümelin, betheiligen sich die Herren Frhr. v.
Rüdt, Frhr. Ferdinand von Bodman, Mini-
sterialpräsident Geh. Rath Eisenlohr und Frhr.
v. Göler an der Diskussion.
Der Antrag der Kommission, die Petition der
Großh. Regierung zur Kenntnißnahme zu über-
weisen, wird einstimmig angenommen.
Sodann wird mit Rücksicht auf die andauernde

Nummer 88. II. Jahrgang.


Montag, 16. April 1894.


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Auswanderung und Norddeutscher
Lloyd.
y. Die amtlich veröffentlichten Zahlen über die
Auswanderung über Bremen in den drei ersten
Pionaten d. Js. lassen deutlich erkennen, daß die
^gesetzten Warnungen, die sowohl von amtlicher
von privater Seite aus den Vereinigten
Maaten erlassen werden, die Warnungen vor der
Auswanderung nach Nordamerika, bereits ihre
Wirkung gehabt haben; Die Auswanderung
?U ersten Quartal d. Js. ist so gering gewesen,
- in den letzten zehn Jahren nicht. Es sind
wi über Bremen befördert 4836 Auswan-
? uer gegen 18 091 im vorigen Jahre in dem-
Men Monat und gegen 18 983 im März 1892.
Februar und März sind die Monate der Aus-
änderung, wo namentlich Auswanderer aus
Lohmen uud Oesterreich sortgehen, um sich an der
Landarbeit im Westen der Vereinigten Staaten
betheiligcn. In diesen Monaten sind die
fraßen, wo die Auswanderer-Hotels ihren Platz
^ben, förmlich belagert und Trupps Fremder,
Und die Schiffe des Norddeutschen Lloyd konnten
^otz ihrer riesigen Leiber die Menge der Europa-
öden kaum fassen. Im ersten Quartal des
i^igen Jahres gingen noch 13 755 hinüber,
sogar 30377 und in diesem Jahre
UUr 9422. Das ist ein kolossaler Rückschritt, der
wohl zumeist durch die schlechten geschäftlichen
Zustände in Nordamerika erklären läßt. Im
^gemeinen leidet ja ganz Deutschland unter diesen
süßlichen Verhältnissen, in diesem Fallen aamcnt-
Ä die großen Transport-Gesellschaften: Der
Norddeutsche Lloyd und die Hamburg-Amerikanische
^ucketfahrt-Aktiengesellschaft. Die Letztere noch
^uiger als ihre Kollegin, der Norddeutsche Lloyd,
§°Mit die hamburgische Gesellschaft neben dem
^bansport von Menschen stets auch den Güter-
^unsport in erster Linie mit berücksichtigt hat.
^rst in den letzten Jahren hat er einige Pracht-
, supfer, „Augusta Viktoria", „Fürst Bismarck"
s:.b w., eingestellt, die in der Hauptsache Passagier-
.Hlsse sind. Der Norddeutsche Lloyd hatte aber
N einer Zeit, wo die Auswanderung riesig im
Fuchsin war, fast ausschließlich den Passagier-
gehr poussirt und alle Warnungen, dasFracht-

nur

Das Gespenst der Marquise.
Roman von Hermine Frankenstein.
(Fortsetzung.)
n .Der trauernde, junge Gatte war zuletzt ..—
°ch allein und er konnte sich lange, lange nicht
°u dem Sarge trennen, der sein ganzes ihm so
Auusam entrissenes Glück umschloß ; aber der gute
Aff Pfarrer zog ihn endlich mit sich fort, der
Muster verschloß die schwere Eisenthür mit einem
^ußen Schlüssel und ging endlich auch fort. Nie-
"sand war in der Gruft zurückgeblieben undBer-
Chetwynd — lebend oder todt — ach, was
r "ff fie? lag eingesargt und allein in der Dunkel-
zwischen den Gebeinen jenes unheimlichen
^"otenhauses, und in der ganzen Welt ahnte nur
^ einziger Mensch, daß der Lebensfunkc inner-
^b ihres erstarrten Leichnams noch fortglimmte.
. Wenn Gilbert Monk etwas geschehen würde,
i ihn an seinem beabsichtigten Besuch der Gruft
.« dieser Nacht hinderte und wenn Bernice wirk-
nicht todt war, sondern noch lebte, was sollte
nn aus ihr werden?
13. Kapitel.
Ein schwarzes Herz.
ein Pfarrkirche von Chetwynd am See war
gothisches Gebäude aus grauem Stein und
A^ni ungewöhnlich schönen und hohem Thurm,
viel Marquis von Chetwynd hatte sie vor vielen,
iko"" Generationen erbauen lassen, und unter
< snr Marmorboden schliefen die Chetwynds seit
vrhunderten in der Familiengruft den Todes-
 
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