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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 121 - Nr. 130 (28. Mai - 7. Juni)
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Tcndem: flauer-

6000

1000

200

1200

(Produktenbörse-

Schätzung
Mk.

Koggen

Für Damen
unübertroff- akad. Bekleid. Prakt. u-
Theoret- Zuschneide - Lehranstalt
Mannheim, k> 3, IS.

Schuldverschreibungen vom 12. Juli
1879
No. 110, 118, und 186
zu je 200 Mark durch Verwesung
zur Heimzahlung bestimmt, was wir
mit dem Ansagen zur öffentlichen
Kenntniß bringen, daß diese 3Schuld-
verschreibungen vom 15. Juli d. I.
an bei der hiesigen Stadtkasse ein-
gelöst werden und daß ihre Ver-
zinsung von dem genannten Tage
an aushörl.
Heidelberg, den 19. Mai 1891.
Der Stadtrath:
Dr. Wal,. Webel.

Wettsv-Aus fichten
Samstag, de« 2. Jun^
_schon und warm.

MASLÄLLÄ8V
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Stuttgart. 1700

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13.60
12 20
10.—
10-
10 20

gebracht, die einen vornehmen künstlerischen Gcsammt-
i eindruck bieten.
: München, 31. Mai. Das Abgeordneten-
' Haus genehmigte den Militäretat für das Jahr
2894/1895 mit 118 gegen 10 Stimmen und be-
willigte hierbei die Forderung der Regierung für
den Truppenübungsplatz des II. Armeeekorps, der
nach der Versicherung des Kriegsministers Marimum
7 000 000 Mk. kosten wird.
Darmstadt, 31. Mai. Das „Regierungsblatt*
veröffentlicht das Gesetz vom 26. Mai betreffend
die Städteordnung für das Großherzogthum Hessen.
Wien, 31. Mai. Der in Mödling bei
Wien weilende frühere Wiener Gesandte Serbiens
Milan Bogitschewitsch wurde förmlich zum Ge-
sausten in Berlin ernannt. Er reist demnächst
nach Belgrad, um seine Beglaubigung zu holen,
und will Ende Juni seinen Posten antreten.
Wien, 31. Mai. Graf Kalnoky berieth
heute Mittag eine Stunde lang mit dem ungarischen
Ministerpräsident Wekerle. Letzterer hatte sodann
eine halbstündige Audienz beim Kaiser; hierauf
wiederum eine Unterredung mit Kalnoky.
Paris, 31. Mai. Die Schriftsteller Paul
Bourget und Albert Sorel wurden zu
Mitgliedern der Akademie gewählt.
Rom, 31. Mai. Gestern Abend gegen elf Uhr
erplodirten am Justiz- und am Kriegsministerium
zwei Bomben von völlig gleichen Bestandtheilen,
ohne großen Schaden anzurichten. Die Blätter
deuten den Vorfall als einen Protest gegen das
Urtheil des Kriegsgerichts gegen Defilice, das
hier allgemein den peinlichsten Eindruck bervor-
gebracht hat. Mehrere Blätter, darunter die offiziöse
„Tribuna", befürchten, daß die übermäßige Strenge
des Urtheils neue bedenkliche Agitationen in Sicilien
hervorufen werde. Der „Messaggero" bezeichnet das
Urtheil als lächerlich. „Folchetto" meint, es werde
nicht vollstreckt werden. Die äußerste Linke sandte
an Defilice ein Telegramm, das dem gleichen Ge-
danken Ausdruck gibt. Der hiesige republikanische
Verein sammelt Unterschriften unter einen Protest
gegen die Verurtbeilung.
Sofia, 31. Mai. Die Nacht ist ruhig ver-
laufen. Starke M'litärwachen durchzogen die
Stadt; Truppen waren zum Theil in Bereitschaft
gehalten. Heute früh erfolgten neue Ansamm-
lungen, die von dem mit Hochrufen empfangenen
Militär ohne Mühe aufgelöst wurden. Abermals
waren es meistens Studenten und Schüler. Die
Gendarmerie hält die Polizeistationen besetzt.
Obwohl ein gestern verwundeter Student ge-
torben ist, scheint es heute ruhig zu bleiben, da
ne Erledigung der Krisis erfolgen foll. Gretow
oll sich mit seinen alten Freunden, den Conser-
vativen, ausgesöhnt haben; die gestern in Betracht
gezogene etwas russisch gefärbter Kombinationen
cheiut aufgegeben zu sein. Die Lage war gestern
ehr bedenklich, da von Seiten eines hohen Offi-
ziers Befehl gegeben war, gegen die Studenten
und deren Anhang zu feuern. Dieser Offizier,
Oberstlieutenannt Kutintschew, wurde in der Nacht
verhaftet. Mehrere Anhänger Stambulows, denen
das gestern geflossene Blut zur Last gelegt wird,
darunter der Bürgermeister und einige Abgeord-
nete, sollen verhaftet werden. Die Truppen werden
ohne Zustimmung des noch im Amte stehenden
Ministeriums Stambulow auf Befehl des Obersten
Petrow verwendet.

Z Berlin, 31. Mai. Zum „Falle Turpin" be-
; merkte die „Post": „Auf uns will die Sache den
Eindruck machen, als ob es sich für Turpin um
das letzte Mittel handelt, für eine Erfindung, die
er angeblich verschiedenen Mächten angeboten hat,
nun von der französischen Regierung einen möglichst
hohen Preis berauszuschlagcn."
Berlin, 31. Mai. Wie die „Post" meldet,
hätten außer Sachsen auch Württemberg und Ham-
burg Bedenken gegen die Wiedereinführung der
Berufung gegen die Urtheile der Strafkammern in
Strafsachen geltend gemacht, aber die Einwände
fallen lassen, nachdem sie sich überzeugt hatten, daß
die Mehrheit in diesem Falle zugunsten des preu-
ßischen Vorschlags eintrat.
Berlin, 31. Mai. Das Landgericht ver-
urtheilte heute den Frhrn. v. Thuengen wegen
Beleidigung des Reichskanzlers zu 600 Mk., den
Redakteur der Zeitung „Volk" Oberwinder zu
150 Mk. Der Redakt ur der „N. Bayr. Ldsztg",
Memmiuzer, wurde freigesprochen.
Berlin, 31. Mai. Wie die „Deutsche Warte,,
mittheilt, beanstandete Deu ts ch la n d den C o n zo-
ll er trag nur gegenüber Belgien, nicht gegenüber
England.
Potsdam, 31. Mai. Heute Vormittag wurde
der dritte Sohn des Kaiserpaares, Prinz Adal-
bert (geb. am 14. Juli 1884) als Sekonde-
lieutenant in das erste Garde-Regiment zu Fuß,
dessen Chef bekanntlich der Kaiser ist, eingestellt.
Der Kaiser, umgeben von dem Kronprinzen, dem
Prinzen Eitel Fritz und den anderen Prinzen, hielt
dabei eine Ansprache, die Obe,st v. Kessel mit
einem Hoch ans den Kaiser erwiderte. (Demselben
Regiment gehören bekanntlich auch der Kronprinz
und Prinz Eitel Fritz als SekondelieutenantS und
die drei Söhne des Prinzregenten Albrecht von
Braunschweig, der älteste als P emierlieutcnant,
die beiden anderen als Sekondelieutenants, an.
Berlin, 31. Mai. Die „Post" schreibt zur
bulgarischen Ministrrkrisis: „Für uns
hat die Angelegenheit nur vom Standpunkte der
Ruhs Europas Interesse. Eine beunruhigende Ge-
stalt könnte sie nur dann aufnehmen, wenn eine
der benachbarten Großmächte sich einmischen wollte.
Da dies nicht der Fall ist, läßt sich erwarten, daß
sie den Charakter einer inneren Frage Bulgariens
behaete, umsomehr als über die Gründe des Zer-
würfnisses zwischen dem Prinzen Ferdinand und
Stambulcw bis jetzt noch nichts hinlängliches Sicheres '
bekannt ist, daher ist auch noch nicht abzusehen,
ob der Zwist zu einem definitiven Bruch führen, :
/loder früher oder später mit einer Aussöhnung en-

Heugras-Versteigerung.
No. 2638. Wir versteigern den
diesjährigen Heugraserwachs von den
domänenärarischen Wiesen wie folgt:
1. zu Heidelberg:
von den Wiesen im Friesenberg und
der forstbotanischen Anlage, Sams-
tag, den 2. Juni, Vormittags 9 Uhr,
auf unserem Geschäftszimmer.
Von den Wiesen und Inseln im
Neckarbandwbrth, Samstag, den 2.
Juni, Vormittags 10 Uhr, auf den
Wiesen selbst;
2. zu Wieblingen:
von den Hofkammerwiesen, Samstag,
den 2. Juni, Mittags 12 Uhr, auf
den Wiesen selbst;
3. zu Heddesbach:
von deu Heu- und Eichmatten,
Dienstag, den 12. ^uni, Vormittags
9 Uhr, ,m Gasthaus zur Krone;
4. zu Heiligkreuzsteinach:
von den Hohenöder und Ringeser
Hofwiesen, Donnerstag, den 14.Juni,
Vormittags 10 Uhr im Löwen;
8. zu St Ilgen:
von den Probsterwaldwiesen, Mon-
tag, den 18. Juni, Morgens 10
Uhr, in der Bahnhofrestauration.
Heidelberg, den 30 Mai 1894.
Großh. DomiillrnvrrMltmig.
Futterer.1894

Neuestes.
Berlin, 31. Mai. Wie der „Reichsanzeiger" i
meldet, ließ unter Bezugnahme auf die Verfügung
vom 5. April der Finanzminister den Regierungen
unterm 20. Mai eine Zusammenstellung der Ve- Von dem Anlchen, welches die
stimmungen zuqehen, welche die Obliegenheiten pxx hiesige Stadtgemeinde im Jahre 1879
G-m-md-, »nd i-i K» LLLL»
und Verwaltung der Gewerbesteuer betreffen. ausgenommen hat, wurden heute die

. I in ein hiesiges Hotel einlogirt hatte, von der alten
Brücke in den Neckar gestürzt sei. Da in Folge der
hohen Mauerbrüstung nicht anzunohmen ist, daß der-
selbe über diese hinausgestürzt fei, so ist ein Unfall
ausgeschlossen und es kann nur eine selbstmörderische
Absicht vorliegen. Der Lebensüberdrüssige fiel aus
das Fundament des Pfeilers nnd lag hier einige
Zeit bewußtlos. Nachdem er das Bewußtsein
wieder erhalten, wälzte er sich in das Wasser.
Durch einige Schiffer wurde der Lebensmüde alsdann
gerettet nnd in einem Kahn an das Ufer gebracht. Die-
selben versichern, daß er selbst im Kahn nochmals den!
Versuch gemacht habe, sich in das Wasser zu stürzen.
Mittels Droschke wurde er sodann in das Hotel zurück
gebracht, woselbst er nach kurzer Zeit verstarb und von
wo er gestern Abend halb 11 Uhr auf den Friedhof
verbracht wurde. Ob der Verstorbene hier beerdigt
oder nach Amerika zurücktransportirt werden soll, ist
noch unbestimmt.
* Verhaftungen. Eine „Dame" wurde gestern
Abend wegen Unzucht verhaftet. Desgleichen 2 Burschen
wegen Bettels und Landstreicherei. Im Stadttheil
Neuenheim wurden gestern drei Feinschmecker, die über
einen Kirschenbaum herfielen, von der Polizei erwischt
und zur Haft gebracht.
> Rohrbach, 31. Mai. Die die hiesigen Ein-
wohner schon viel beschäftigte Wasserleitungssraqe hat
durch den gestrigen Besuch des Herrn Geh. Regierungs-
raths Pfister seinen Abschluß gefunden. Derselbe
nahm eine nochmalige Abstimmung des Ortsausschusses
und Gemeinderaths vor, zu welcher von 43 Stimm-
! berechtigten 40 erschienen waren, von denen 37 für und
! 3 gegen die Einführung einer Wasserleitung stimmten.
Die Entscheidung über diese hochwichtige Frage hat für
unser Dorf noch einen weiteren indirekten Vorthcil, der
den Besuchern unseres Ortes auch zu Theil werden
wird, nämlich die unverzügliche Herstellung unseres
Pflasters.
8. Schönau, 31. Mai. Der hiesige Gesangverein
„Sing-Verein" wird am kommenden Sonntag seine
Fahnenweihe abhalten, zu welcher bis jetzt 28 Vereine
ihr Erscheinen zugesagt haben. Das Fest° verspricht ein
sehr schönes zu werden, dafür bürgt das reichhaltige
Programm. Den musikalischen Theil hat die Heidel-
berger Militärkapelle übernommen. Am Vorabend wird
das Fest durch Böllerschüßen, Zapfenstreich und Fest-
bankett eröffnet und am kommenden Morgen — also
3. Juni — durch Tagreveille begonnen. Die Empfang-
nahme der ankommenden Gäste geschieht von Morgens
9 bis Mittags 1Uhr; um halb ^2 Uhr findet das Ab-
holen der Fahne und um 2 Uhr die Ausstellung zum
Festzug statt. Des Abends werden Festbälle in den
Gasthöfen zur „Traube", zum „Ochsen", zum „Adler" i
und zum „Roß" abgehalten. Bei günstiger Witterung <
erwartet man starken Zuzug von Gästen.

Heuzris- M
KirschrmkrstchllUW.
Wir lassen versteigern:
1. Am Montag, 4. Jnni 1 I.,
Nachmittags S Uhr,
in der Mädchentnrnhalle, Graben-
gasse 20:
das Heugras- und Kttschen-Erträgniß
von den städi. Grundstücken der Ge-
sammtgemarkung.
2. Am Dienstag, S. Juni l. I.,
Vormittags » Uhr,
auf dem Spcyercrhof: das Heugras
des sveycrerboignteS.
3 Am Dienstag, S. Juni t. I.,
Vormittags 11 Uhr,
auf dem Kohlhof: das HeugraS des
Kohlhofgutes und der Sotteugrund-
wiesm, sowie den Kirschm-Ertrag des
Kohlhofgutcs.
Heidelberg, den 25. Mai 1894.
Bürgermeisteramt:
Dr. Walz. Lösch.
Die Lieferung eines neuen
SchLnuchwngens,
nach einem Sonnragsvormirtags auf
dem itädt- Fubrbof bier einzusehen-
den Modell, soll auf dem Snbmis-
sionswege vergeben werden.
Schriftliche Angebote sind bis
längstens zum 4. Juni 1. I. hei
der unterfertigten Stelle einzureichen.
Heidelberg, den 16 Mai 1894.
Die 'Verwaltung der städt.
Abfuhr-Anstalt:
1709 Reinhardt.

Mch so groß, daß Frau Kalb es nicht mehr wagen
darf, den Markt zu besuchen, da sie sich sonst
Mißhandlungen aussetzen werde.
— Eine schwermütige Ritterguts - Wirth-
ichafterin in Bellstedt in Thüringen ging in den
Keller, begoß ibre Kinder mit Petroleum und zündete
sie an. Als die Leute den schrecklichen Brandgeruch
kahrgenommen und die Kellerthüre erbrochen hatten,
Kar es schon zu spät. Die unglückliche Person war
furchtbar verbrannt. Sie lebte noch 12 Stunden.!
— Ein Arzt a!s Mörder. Nach vierzehu-
tägiger Verhandlung vor dem Schwurgericht zu
Mwyork wurde Di5 Henry Meyer, welcher unge-
sagt ist, eine Menge Personen, deren Leben er ver-
llchert, vergiftet zu haben, um die Versicherungssumme
?u erlangen, des Mordes zweiten Grades schuldig
Pfunden. Eines seiner Opfer war ein gewisser
Brandt, dessen Leben er mit dreißigtausend Dollars
versichert halte, worauf Meyer seine Frau bewog,
Üch von ibm scheiden zu lassen und Brand zu hei-
raten, damit sie als Wittwe die Summe, auf welche
bis Police laute, beanspruchen könne.
Lokcüo MrLLHeMrngen
ans Stadt und Amt Heidelberg.
Heidelberg, 1. Jnni
.. * Der Mai hat sich in diesem Jahre nicht in
Kiner Wonne gezeigt, sondern scheint seine Rolle mit
sein April vertauscht zu haben. Was der April an
schönen und herrlichen Tagen bot, das hat der Mai
Mich seine Aprilstöber wieder in's Gleichgewicht
Mracht. Nur wenig schöne, heitere und warme Tage
?ot uns der Mai, aber trotzdem war das Wetter für
Ms Wachsthum der Pflanzen ein außerordentlich gün-
stiges und vorzügliches. Die Fluren stehen in diesem
Mhre, wie man sie lange nicht gesehen. Der Juni
Ngegen stellt uns nach den Wetterberichten gleich im
Anfang das schönste Wetter in Aussicht.
O Jahresversammlung der Ortsviehver-
nHerungsanstalt Heidelberg. Am 23. ds. Akts.,
skchnnttags 6 Uhr fand im Stadtrathssaale unter Vor-
N des Herrn Stadtrathes Ellmer die ordentliche
Jahresversammlung der hiesigen OrtSvfthversichecungs-
Mtalt statt, in welcher gemäß 8 23 der Verordnung
Mm 5. Dezember 1890 die Rechnnngsergebnissc des
flahres 1893, nachdem die Rechnung nebst Belegen und
"k Nmlagregister während 8 Tagen zur Einsicht auf-
Plenen waren, zur Kenntniß der Versicherten gebracht
Kurden. Die Art der Geschäfts- nnd Rechnungsführung
, ar im abgelaufenen Jahre insofern eine andere wie
ftüher, als seit 1. Januar 1893 der gemäß Art. 32
Ms Gesetzes vom 29. Juni 1890 gegründete Landesver-
scherungsverband in's Leben getreten war. Solange
s.kser Verband noch nicht bestand, mußte eine jede ört-
ßche Versicherungsanstalt sämmtliche Unfälle, die sich
ihrem Bezirke ereigneten, ebenso wie die Kosten der
Mrärztlichen Behandlung und die Verwaltungskosten
MHz auf sich behalten. Seit dem Inkrafttreten dieses
Mbandes, welcher sämmtliche Ortsviehvcrsicherungsan-
Mtm des Landes umfaßt, bleibt dagegen der einzelnen
Anstalt von den zu leistenden Entschädigungen nur ein
Urtheil zur Last, während die übrigen Dreiviertheile
Ms die Gesammtheit der zum Verband gehörenden An-
Mften umzulegen sind. An Entschädigungen waren im
siahix 1893 aüszubemhlen: im Ganzen Mk. 8128.60,
M thierärztliche Behandlung, Arzneien und Heilmittel
/tstand ein Aufwand von Mk. 815.79, an Verwal-
Akgc-kosten erwuchsen Mk. 192.65, insgesammt Mk.
s/,37.04. Die von der hiesigen Anstalt konstatierten
MUnahmen betrugen: Reinerlös ans Thieren und
Mertheilen nach Abzug der Kosten für Nothschlach-
Mgen re. Mk. 3387.32, sonstige Einnahmen i Beitrag
-ft Großh. Staatskasse) Mk. 500.—, Summa Mk.
M7.32. Von der oben angeführten Eutschüdigungs-
Mme von 8128 Mk. 60 Pfg. bleiben der hiesigen
Ahstalt jedoch nur zur Last (ft mit 2032 Mk. 15 Pfg.,
Ehrend 3,ft mit 6996 Mk. 45 Pfg. auf deu Verband
Mkn; dementsprechend gelangten auch von den Ein-
Mnien zu Gunsten des hiesigen Verbandes nur '/ft
> 3387 Mk. 32 Pfg. mit 846 Mk. 83 Pfg. zu Ber-
echnung ; der Rest verblieb mit 2540 Mk. 49 Pfg. der
ftbandskasse in Einnahme. Die auf die hiesige Orts-
Mstaltskasse fallenden Ausgaben betragen demnach nach
,,Mg der Einnahmen, soweit solche der hiesigen Kasse
Meßen, 1693 Mk. 70 Pfg. Bei einem Gcsammtver-
Aerungs-Kapital von 152 960 Mk. (nach dem Durch-
.Mitt der beiden Jahresschauen berechnet) bemißt sich
Ak die Ortsumlage auf i Mk. 11 Pfg. auf 100 Mk.
Msicherungswerth. Zur Deckung des Verbandsauf-
Mdes würde nach der Berechnung des Verbandsvor-
Mdes auf je 100 Mk. Versicherungswerth eine Um-
M (Verbandsumlage) von 1 Mk. 9 Pfg. entfallen.
Mitglieder der hiesigen Anstalt müßten hiernach
I insgesammt für je 100 Mk. Versicherungskapital
t Mk. 11 Pfg. und 1 Mk. 9 Pfg. --- 2 Mk. 20 Pfg.
AMen. Die Verbandsleitung hat jedoch im Hinblick
die äußerst ungünstigen Verhältnisse des verflösse-
st Jahres in Gemäßheit des Art. 48 des Gesetzes be-
lassen, die Verbands-Umlage auf nur 40 Pfg. zu
Massen nnd den Fehlbetrag (69 Psg. für je 100 Mk.)
M den Zinsen nnd soweit erforderlich aus den»
sMndstock des Reservefonds zu entnehmen. Die wirk-
te zur Erhebung gelangende Umlage für 1893 beträgt
M für die hiesigen Viehbesiher nur i M. 11 Pfg- und
hj Pfg. — I Mk. 50 Pfg., also nur um 6 Psg. mehr
tz) das Jahr 1892. Wäre im verflossenen Jahre der
Mbaud noch nicht in Kraft gewesen, so hätte bei
Mk Aufwande der hiesigen Ortsanstalt von (9137
M 4 Pfg. weniger 3887 Alk. 32 Pfg.) ----- 5249 Mk.
j» Pfg. das Umlagebetreffniß betragen müssen: 3 Mk.
hftPfg. Es liegt also auf der Hand, welche Vortheile
M der neuen, durch die vereinte Liberafttüt der Re-
Mung und der Landstände so reich dotierten Verbands-
ÜMisation verbunden sind. Welche Opser hätte man
n.ftgen müssen, um das den Viehbeständen so nach-
1 "Pe Jahr 1893 zu überwinden, dessen Ausgaben
Meinem um 20000 Mk. verminderten Gesamnitvieh-
Mml mehr als das Doppelte der Ausgaben des Vor-
MeZ betrugen. Wie aber hätten sich die Verhältnisse
g. s gestaltet, wenn den Landwirthen im verflossenen
h, Me die Zwangsversicherung nicht zur Seich gestanden
Sollte der Rückblick auf das Jahr 1893 in
iMr Hinsicht noch irgendwelchen Zweifel bestehen
i„ M die seinerzeitige Abrechnung über das Jahr 1894,
kelchem die Folgen der ungenügenden Fütterung
M Vorjahres gerade in unserer Gegend in so er-I
sMftknder Weise sich fühlbar machen, wird es unseren
hMkirthen noch deutlicher vor die Augen führen,
WMn Segx,, die auf organisirter Selbsthilfe unter
ftefss' Vkung der Gemeinde und des Staates so vor-
aüfgebaute Versicherungs-Einrichtung unserer
bknrthschaft bereitet.
Heuerbestattung. Der in Baden verstorbene
hgMtinann von Feder, worüber wir bereits berichtet
ist am 27. Mai nnd der Oberamtsrichter a. D,
MMvr Härliu ans Stuttgart, am 28. Mai hier
Feuer bestattet worden.
§ks°s Selbstmord. Gestern Nachmittag durchlief,
re Stadt das Gerücht, daß ein Amerikaner, der sich

Aus den GerichtssäZLN.
Schöffengericht Heidelberg.
Verhandlungen vom 31. Mai.
Ernst Bodin bicr erhielt wegen Bedrohung 6 Tage
und Joh. Georg Edelmaicr in Handschubsbeim wegen
Betrugs ebenfalls 6 Tage Gefängniß. Die Verhand-
lung gegen Goto Schaff und Viktor Kober bier wegen
Körperverletzung und Uebertrclung 8 360 R--Lt.-G.-B-
wurde vertagt. Job. Hch. Fischer hier büßt eine Körper- -
Verletzung mit 3 Wochen und Georg Jakob Treiber in Vgen nurd.
Eppelheim cine descyeichen mit 1 Woche Gesängniß, Stuttgart 31. Mai. Nach dm Mttdeilungen
Pet« Treiber daselbst ist von der Anklage wegen des- des König!. Badearztes von Wildbad, Dr. Weiz-
LÄe"wege?W ^Königin
Lchmitt in Lampenlmin wegen Beleidigung mit 6 Tagen, anhMe"!) sehr gut. Die Absonderung, der Wunden
Gustav Reichert in Attenbach wegen Körperverletzung mit hat seit dem Beginn der Badekur erheblich abgenommen
20 Tagen, Adolf Wagner in Barmen-Rittersbausen und die Ausheilung der noch vorhandenen Eitergänac
wegen Diebstahls mit 1 Woche Gefängniß und Maria t>eo-tse6ritle
Stirn von Niedernhall wegen Schmähung öffentlicher M M
Diener mil 10 Tagen Hast bestraft. Stuttgart, 31. Mai. Die katsolischen
—---- -—Abgeordneten des Landtags werden zwar gegen
Handels- u. Marktberichte. die KkmnwssiionSvotschläge, aber auch gegen die
Mörse, Affekts«, Die Börse I Volkskammer stimmen.
verlief geschäftslos. Wir notirm: Kösters Bank-Actien München, 31. Mai. Heute Vormittag um 9 Uhr
110.20 b. u- g. Bad. Anilin- und Eodafavrik-Acticn eröffnete der Prinz-Regent die Kunstausstellung der
. Sezesionisten. Nach einer einstündigen Besichtigung
100 ^il° Weizen. Pfälze'r nmcr 14.75° bis "--- dcr Ausstellung durch den Prinz Regent, die unter
Norddeutscher —bis —. Kalifornicr —bis Führung des Komito s stattfand, erschienen um 10
—, Azima 14.50 bis 15.—. Girka 13.75 bis 14.50 Uhr die Mitglieder des Königlichen Hauses, die
Taganrog -'.— bis Amerlk. Winter 14.25 bis SpM^n der Behörden und Ehrengäste. Es sind
USWÄ!w "°° »M--
bis —, Norddeutscher —bis —. Gerste hiesiger
Gegend 13.— bis —, Pfälzer 13.50 bis 14.—.
Ungarische 18.50 bis - Hafer, badischer, 14.—
bis 15.50, Norddeutscher —bis —, Rumänischer
—.— bis —. Mais, Amerik. mixed. 10.S0 bis
—, Donau 10.50 bis —, KohlrevS, Deutsche-:,
neuer 23.— bis —- Leinöl mit Faß 49.50 bis —
Rüböl mit ^zaß 54. bis . . Petroleum mit 2O"/o I ^brdeu der Judas Neumaun
Lara 17.25 bis —- ..... -
Weizenmehl:
Nr. 00. Nr. 0. Nr. 1.
27.50. 24.50. 22 50.
Roggenmehl:
Nr. 0. Nr. 1.
21.00. 18.00.
ManrrhrSM, 31. Mai
Reizen

Steigerungs-
Ankündigung.
Zufolge richterlicher Verfügung

Wittwe in Nußloch am
, „ , Montag, den 1». Juni 1894,
MM Nr. < Nachmittags 4 Uhr
21.oO. 20.00. 16.00.1E Rathhause zu Nußloch die untm-
beschriebenen Liegenschaften auf dor-
tiger Gemarkung öffentlich zu Eigen-
genthum versteigert und zugeschlagen,
wenn der Schätzungspreis oder mehr
geboten wird.
Ktschrcibmlg der kitgcoschaften:
i.
Lagerb. No. 148. 2 »r
22 gm Hofraithe an der
Hauptstr. No. 47, darauf
--.e-ioeni - imuce. , ein einstöckiges Wohn-
Mannheimer Börst,' Getreide. Von Auswärts D miel
fehlte Anregung und verlief der Verkehr für Weizen
und Roggen ohne nambafte Umsätze. Hafer und ^"we und Mich.
Mais slagnir nd- Reidel
Mannheimer Viktualienmarkt vom 31. Mai. «ovft
Kartoffeln per Z-nter Mk. 2.50-3.50, per Pfd. 3-4 -/°S sb .N° M u.
Pfg. Eier per Hundert Mk. 5-6, per Stück 0-0 Pfg. "" E* m ver Heioe
BuiterperPsd.Mk.I.Oö-l.lO.AcpfelpcrZtr.Mk. 10-18 „ < m
Pfg., Birnen per Cir. Mk. 00-00, Zwiebeln per Pfd- ^48^ ->4
9 bis 10 Pfg, Sellerie Per Kopf 5 bis 8 Pfg, Gurken E stt.'!
per St. 25 bis 30 Psg, Kirschen Per Pfd-16-18 Pfg ,
Spargeln per Pfd. 35 Psg, Bohnen per Pfd. 100-00! ,
Pfg-, Kopfsalat per St- 5 Pfg. „ 014/ 24
Mannheimer Pferde- und Viehmarkt vom „ Ackn aui d r
3l. Mai. Es waren bcigetrieben: 98 Kälber, 250 aus der
Schweine, 0 Schafe, 0 Ziege und wurden verkauft per
100 Kilo Schlachtgewicht zu Mark: Kälber, 1. Qual. summa 84oO
150, 2^ Qual. 140, Schweine 1. Qual. 122, 2. Qual. Achttausend vierhundert Mark.
348 per Stück zu Mark 00—00. Zusammen Hei delberg, den 15. Mai 1894.
' Der Vollstreckun gsbeamte:
Großh. Notar:
Kahn. 1851

Mai
30.
13 60
31.
13.40
Hafer Mai
30.
13.50
Juli
13.35
13 25
., Juli
13.50
Nov.
13.55
13 45
„ Nov.
>2 25
Mai
11 50
11.30
Mais Mae
10.00
Juli
11.15
11.15
„ Juli
10.00
Nov.
11.70
11.70
„ Nov.
10.20
 
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