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Heidelberger Zeitung — 1886 (Juli bis Dezember)

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ausſchl. Poſtauf-
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15.fürdie 1ſpal-
tige Petitzeile oder
deren Raum. Für
hieſ. Geſchäfts-
u. Privatanzeigen
4 bedeut. ermäßigt.
Gratis⸗Aufnahme
d. Inſerate in den
Placat⸗Anzeiger.

— Dagblatt und Verkündiger für die Stadt Heidelberg.
Nr. 236. Freitug, den 8. Oktober ö 1886
rger 3. öne. Außerdem verlautet aber, daß der Popſ die Je⸗ und ſelbſt wenn derſelbe klar wäre, das Auftreten des

Auf die „Heidelberger Zeitung“, — Haupt-
rar und Kreisverkündigungsblatt
für den Kreis Heidelberg — werden fur das
IV. Quartal
bei allen Poſtanſtalten, den Briefträgern, bei den Trägern
in der Stadt, ſowie bei der Expedition, Uniere Neckar-
ſtraße Nr. 21, Beſtellungen angenommen.

*Politiſche Umſchau.
Heidelberg, 8. Oktober.
Während dem Mannheimer Anzeiger ſonſt die „journali-
ſtiſche Fixigkeit“ in einem ganz wunderbaren Grade zu
eigen war, ſo zwar, daß er mitunter Thatſachen 24 Stun-
den früher zu melden wußte, ehe ſie geſchehen, hat ihn
dieſe Kunſt bei Behandlung der Mannheimer Reichstags-
wahlangelegenheit ganz verlaſſen. Erſt jetzt, nachdem alle
Welt ſeit faſt acht Tagen darüber unterrichtet iſt,
daß Herr v. Feder die ihm angetragene Kandidatur

ablehnt, weiß auch er mitzutheilen, daß dem ſo iſt. „Immer

langſam voran“ iſt jetzt ſein Wahlſpruch, wie er denn auch
meint, daß es mit der Aufſtellung einer andern Kandidatur
noch durchaus Zeit habe. Die Frkf. Zig. zweifelt aber
daran, ob es ſich jetzt überhaupt noch verlohnen werde,
eine demokratiſche Kandidatur aufzuſtellen.
Die Nordd. Allg. Zig. meldet beſtimmt, daß die
Zeitungsnachrichten, nach denen an Stelle des Militär-
ſeptennats irgend eine andere geſetzliche Grundlage für
die Bewilligung der Heeresſtärke treten foll, auf
willkürlichen Erfindungen beruhen. Im Schooße
der Regierung hätten keine Erwägungen oder Verhandlungen
nach dieſer Richtung ſtattgefunden. — Damit wäre das
Geſpenſt des ſog. „Aeternats“ rechtzeitig verſcheucht.
In unſerer raſch lebenden Zeit iſt es nichts Seltenes,
ſchreibt die Nationall. Correſp., daß Dinge, die heute alle
Welt in Aufregung ſetzen, nach vier Wochen vergeſſen ſind.
So iſt es jüngſt mit der Jeſuitenfrage gegangen.
Ueber den Lärm, welchen die bulgariſche Angelegenheit ver-
urſachte, hat man ſie ganz aus dem Auge verloren. Kaum
ein Monat iſt vergangen, als auf der Breslauer Katholi-
kenverſammlung die Rückkehr der Jeſuiten von den ultra-
montanen Machern wie eine ganz ſelbſtverſtändliche und
unwiderſtebliche Forderung hingeſtellt wurde, und in weiten
Kreiſen regte ſich ernſtlich die Befürchtung, daß auf dem
abſchüſſigen Boden der do ut des-Politik das kaum Glaub-
liche ſchließlich doch zur Wirklichkeit werden könnte. Wir
ſind jeder derartigen Beſorgniß von vornherein mit Ent-
ſchiedenheit entgegengetreten, geſtützt auf die einfache Er-
wägung, daß nicht allein die Regierung eines aufrichtig
paritätiſchen Staatsweſens den Jeſuitenorden mit ſeiner
ausdrücklich gegen den „Irrglauben“, inſonderheit gegen
den Proteſtantismus gekehrten Grundrichtung überhaupt
nicht zulaſſen, ſondern auch ein Papſt, der ehrlich den Frie-
den will, an eine ſolche Regierung eine darauf bezügliche
Forderung gar nicht ſtellen kann. Inzwiſchen liegen bereits
Anzeichen vor, welche dieſe Auffaſſung beſtätigen. Unſere
ultram. Preſſe hat in dieſem Punkte ſehr bald Waſſer in ihren
Wein thun müſſen, und neuerdings findet ſich in ihr ſchon
mehr oder weniger offen das Zugeſtändniß, daß von einer Rück-
berufung irgendwelcher Orden in den Verhandlungen zwiſchen
Preußen und dem Vatikan zunächſt noch nicht die Rede ſein

ſuiten, in ihrem eigenen Intereſſe ſowohl wie in dem der
Kirche, in aller Form zur Mäßigung und Zurückhaltung
ermahnt habe. Beſtätigt ſich dieſe Nachricht, ſo läßt ſie
nur ein neues ſehr bezeichnendes Licht auf jenes huldvolle
Belobigungs⸗ und Anerkennungsbreve Leos fallen, welches
im Sommer ſo viel Staub qufwirbelte. Es hat eben nur
ein Pflaſter auf die Wunden ſein ſollen, welche die Frie-
denspolitik des gegenwärtigen Papſtes den kriegeriſchen
Nachfolgern Loyola's ſchlagen muß. Wie weit ſich die Je-
ſuiten dabei beruhigen werden, ſteht dahin. Aber ein
etwaͤiger Kampf des Ordens gegen Leo XIII. wird ſicher-
lich nicht vor der Oeffentlichkeit gekämpft werden. Auch
unſer Ultramontanismus, ſo ſehr immer ſeine Führung
jeſuitiſchen Einflüſterungen zugänglich ſein mag, wird ſich
demnach wohl beſcheiden müſſen, die Frage der Rückbe-
rufung der Jeſuiten, von der man ſich allem Anſchein nach
zum mindeſten einen bedeutenden Erfolg bei den ultramon-
tanen Wählern verſprochen hatte, bei Seite zu laſſen. Ein
Antrag Windhorſt's auf Aufhebung des Jeſuitengeſetzes
wird auch in der bevorſtehenden Reichstagsſeſſion vergebens
erwartet werden. Die Freunde eines aufrichtigen Friedens,
zu denen wir die Nationalliberalen rechnen, werden das
nicht beklagen.
Noch immer liegt keine Meldung über die Ankunft des
Lord Churchill in Berlin vor, doch hält man den Be-
ſuch des Schatzkanzlers Englands in der deutſchen Reichs-
hauptſtadt und beim Fürſten Bismarck für eine bevor-
ſtehende Thatſache. Auch gilt eine Fortſetzung der Reiſe
Lord Churchill's nach Wien als durchans nicht unmöglich.
Mittlerweile ergeht ſich die conſervative engliſche Preſſe in
Lobeserhebungen über den jungen Führer der Tories;
enthuſiaſtiſche Randolph⸗Zeitungen wenden auf ihn ſchon
das Wort an, welches Fürſt Bismarck über Lord Beacons-
field bei ſeinem Aufenthalt in Berlin geäußert haben ſoll:
„Da geht ein Mann“. Es würde intereſſant ſein, die An-
ſicht des deutſchen Reichskanzlers über Lord Randolph zu
erfahren. —+ ö
Selbſt in Frankreich, das „deroulédiſch“ um die
ruſſiſche Freundſchaft winſelt, erfährt das Auftreten des
General Kaulbars eine ſcharfe Mißbilligung. Man

drückt auch hier ſeine Meinung dahin aus, daß der ruſ-

ſiſche Vertretreter in Sofia ſich doch allzu ungeſchliffen und
herausfordernd benommen habe. Der Temps fürchtet von
der Rundreiſe Kaulbars gar das Schlimmſte und ſchreibt:
„Niemals haben ſich die befehlshaberiſche Haltung Ruß-
lands und ſeine Verachtung den bulgariſchen Behörden
gegenüber offener gezeigt, als bei der Rundreiſe ſeines
diplomatiſchen Agenten durch Bulgarien, der beauftragt iſt,
den Maßregeln der Regentſchaft entgegenzuwirken und ſie
von vornherein als ungültig zu erklären. Wenn aber nun
dieſe Umtriebe erfolglos bleiben, wenn Bulgarien dabei
bleibt, da Nein zu ſagen, wo Rußland Ja ſagt, wenn die
Bevölkerung geheime Unterſtützung bei einer Macht findet,
die im Stande iſt, ſie zu beſchützen und der General von
der Menge beſchimpft oder mißhandelt wird, was wird
dann die Petersburger Regierung thun? Iſt ſie bereit,
ihren Willen mit Gewalt aufzuzwingen? Wird ſie ſich mit
einer Kundgebung deſſelben begnügen und den Bulgaren
geſtatten, derſelben nicht Rechnung zu tragen, wie es ſehr
leicht möglich iſt? Das iſt der dunkle Punkt der Frage,

Generals Kaulbars würde doch ſonderbar, ſeltſam und allen
diplomatiſchen Formen widerſprechend bleiben.“ Das fran-
zöſiſche Blatt zeichnet die Situation und die ſich daraus
event. ergebenden Mißlichkeiten ſehr treffend.
Trotz der unheilvollen Thätigkeit des Barons Kaul-
bars glaubt eine Berliner Nachricht der Köln. Zig.
die Lage in Bulgarien doch als beruhigend anſehen zu
dürfen. Es heißt in derſelben: „So ſehr auch an ſich
das unverantwortliche, heraus fordernde Auftreten
des Generals v. Kaulbars Zündſtoff zu weiteren Ver-
wicklungen der bulgariſchen Frage bietet, ebenſo ſehr
iſt man doch in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen geneigt,
anzunehmen, daß eine ernſtliche Störung der ruhigen Weiter-
entwicklung der Dinge in Bulgarien daraus nicht entſtehen
wird. Man glaubt hier ziemlich zuverläſſig zu wiſſen, daß
die Art, wie General v. Kaulbars den Einfluß Rußlands
zur Geltung zu bringen ſucht, nicht die Billigung der amt-
lichen ruſſiſchen Welt findet, und glaubt hieraus ſchließen
zu dürfen, daß der Rußland ſo außerordentlich ſchädigende,
entehrende General nur noch für kurze Zeit ſich in Bul-
garien anfhalten wird. Die Aufgabe, die er übernommen,
gilt ſchon jetzt als vollſtändig geſcheitert, und da anderſeits
die Bulgaren, mit einzelnen Ausnahmen, für die man ſie
kaum verantwortlich machen kann, ihr ſprichwörtliches Phlegma
auch gegenüber den neueſten Aufreizungen bewahrt haben, ſo iſt
die Hoffnung geſtattet, daß auch der fernere kurze Aufenthalt nicht
dazu beitragen werde, die Ruhe des Landes zu ſtören.“ Die
Sprache iſt ſehr zuverfichtlich. Wenn es darauf ankam, auf das
Phlegma der Bulgaren gewiſſermaßen eine Probe zu machen, ſo iſt
das durch Kaulbars allerdings redlich geſchehen. Es iſt
aber nicht einzuſehen, weshalb Rußland, wenn es wirklich
mit Kaulbars unzufrieden iſt, ihn nicht ſchleunigſt von der
Bildfläche verſchwinden läßt. Während die Petersburger
Diplomatie ſchöne Verſicherungen zu geben ſcheint, ſetzt er
ſeine aufreizende Thätigkeit ruhig fort.

Deutſches Reich.

Karlsruhe, 7. Oct. (Amtlich.) Se. Königl. Hoheit
der Großherzog haben dem Oberingenieur Fieſer in
Lörrach die nachgeſuchte Erlaubniß zur Annahme und zum
Tragen des ihm von dem Herzog von Sachſen⸗Ko-
burg⸗Gotha verliehenen Ritterkreuzes 1. Klaſſe des
Herzoglich Sachſen⸗Erneſtiniſchen Hausordens ertheilt.
Karlsruhe, 7. Oct. Prinz Heinrich von Preußen
begab ſich mit dem Prinzen Ludwig Wilhelm geſtern
Nachmittag nach Gernsbach zum Beſuch des Oberförſters
Müller und kehrten dieſelben zur Tafel nach Baden⸗Baden zurück.
— Heunte früh iſt Prinz Ludwig Wilhelm, einer Einladung
des Fürſten zu Hohenlohe⸗Langenburg zur Gemsjagd fol-
gend, nach Oberbayern abgereiſt, von wo derſelbe voraus-
ſichtlich am 15. d. wieder in Baden⸗Baden eintrifft.
Karlsruhe, 7. Oet. Der Staatsanzeiger für das
Großherzogthum Baden Nr. 36 vom geſtrigen Tage enthält:
a. Unmittelbare Allerhöchſte Entſchließungen Sr.
der Staatsbehörden, des Miniſteriums der Juftih, des ul-

tus und Unterrichts über die Anſtellung von Notaren, deren Di-
ſtricte und Wohnſitze: die Aenderung von Familiennamen; die

Wahl eines Decans für die Diöceſe Durlach; die Wiederbeſetzung

des erzbiſchöflichen Stuhles zu Freiburg; die Neuwahl der No-
tarskammer für die zwei Jahre vom 1. October 1886 bis dahin

—.— ———.. ——

16) Frauenloos.
Von S. v. d. Horſt.
ö (Fortſetzung.)
Die Freifrau war ſehr jugendlich gekleidet, ihr Haar
nach der neueſten Mode friſtrt und Hals und Arme reich
geſchmückt, ſie ſah gut aus, aber in den Augen glänzte eine
nervöſe Unruhe, und die ganze Haltung hatte etwas Mattes,
Ermüdetes, über das keine Kunſt, kein Hilfsmittel der
Toilette hinwegtänſchen konnte.
Prüfende Blicke muſterten das junge Mädchen. Ihr
Auftreten war tadellos, das mußte ſich die Dame ſchon in
der erſten Minute geſtehen.
„Setzen Sie ſich, bitte dorthin,“ erklang ihre gedämpfte,
aber trotzdem ſcharfe Stimme, während das Taſchentuch
einen niederen Seſſel bezeichnete. „Wie heißen Sie, mein
Fräulein?“
Das junge Mädchen hob ruhig den Blick, beſcheiden,
aber feſt. Es mußte ſich jetzt entſcheiden, ob wirklich ihr
Name in dieſem Hauſe ganz unbekannt ſei.
„Pauline Teubner, gnädige Frau,“ antwortete ſie in
ehrerbietigem Tone.
„So, ſo, — und wo lebten Sie bisher?“
„Ich gebe Klavierſtunden, gnädige Frau.“
„Ach, und damit will es nicht ſo recht vorwärts
kommen, wie?“
„Doch, — ich habe mehr Anerbietungen, als ich
brauche.“
Die Dame erhob ſich aus ihrer halb liegenden Stellung.
„Und warum wollen Sie in dieſem Falle Ihre Unabhängig-

keit verkaufen, Fräulein Teubner? Geſchah es etwa, um
ſpeciell in mein Haus zu kommen 2

Pauline bewahrte ihre Gelaſſenheit. „Gnädige Frau,

das iſt eine Unmöglichkeit,“ antwortete ſie ruhig. „Ich er-
ließ mein Inſerat für alle Leſer der Zeitung.“ ö
Das Lächeln des Freiherrn wurde immer ironiſcher.
»„Du konnteſt Dir das ſelbſt ſagen, liebe Adele,“ ſchaltete
er ein.
„Bitte, laß mich, Leo! — Run Fräulein Teubner,
können Sie ſich auf einige gute Hänſer beziehen? Sind Sie
der Muſik und des Franzöſiſchen vollkommen mächtig?“
„Ja, gnädige Frau, — alles dasS.. ö
Der Freiherr öffnete den Flügel und ſchob einen Seſſel
in die Nähe desſelben. „Schenken Sie uns den Genuß
eines Vortrages, mein Fräulein,“ ſagte er in verbindlichem
Tone. „Welche Noten befehlen Sie 2“
„Wenn die gnädige Frau meine Fertigkeit zu prüfen
wünſcht, werde ich ſie bitten, das Stück ſelbſt zu beſtimmen,
Herr Baron.“ ö
Ein zufriedenes Lächeln überflog ſecundenlang das er-
hitzte Geſicht der Dame. „Jetzt nicht,“ rief ſie. Die Muſil
greift meine Nerven zu ſehr an. Alſo ſagen Sie mir
offen, Fräulein Teubner, weshalb ſuchen Sie eine Stelle
als eine Erzieherin?“ ö
„Weil ich lieber in einem Familienkreiſe, als immer
allein leben möchte, gnädige Frau. Ich bin ganz ohne
Angehörige.“
„Ach, — das iſt traurig, aber in dieſem beſondern
Falle freilich ein ſtichhaltiger Grund. Ich werde Erkundi-
gungen einziehen und Ihnen, wenn dieſelben günſtig aus-

fallen, eine Nachricht zukommen laſſen. Noch eins übrigens!
Wir gehen für einige Monate auf's Land, — das würde
Ihnen doch nicht hinderlich ſein?“
„Keineswegs, gnädige Frau.“
Eine Handbewegung ſchien die Andienz beenden zu ſollen,
Pauline erhob ſich und verließ mit leichtem Gruße das
Zimmer, in welchem Rudolfs Mutter ſie ohne alle Freund-
lichkeit empfangen hatte. Der Baron machte eine Be-
wegung, als wolle er ihr die Thür öffnen, aber ein ſchnelles:
„Bitte, Leo!“ hinderte ihn noch rechtzeitig und rief zugleich
auf die Lippen des jungen Mädchen ein Lächeln, das ſie
nicht unterdrücken konnte. Er ſah es, eine Flamme ſchlug
über ſein Geſicht, haſtig wandte er ſich ab.
Pauline umarmte im Vorzimmer flüchtig die kleine
Lisbeth, raunte ihr zu: „Es geht Alles gut!“ und eilte
dann fort, um einen angefangenen Brief an Rudolf mit
der Erzählung der jüngſten Vorgänge zu beenden, oder

wenigſtens doch fortzuſetzen. Er ſollte ja die erwünſchten

Nachrichten ſo bald als nur möglich erhalten.
Der Freiherr und ſeine Gemahlin waren jetzt allein.

Ein ſchneller Ruck zog die Rollgardinen herauf, volles

Tageslicht fluthete in das koſtbar ausgeſtattete Gemach, —
der ehemalige Offizier trat vor den Spiegel und muſterte
ſein Ausſehen.
„Von dem etwaigen Gehalt der jungen Dame haſt Du
gar nicht geſprochen, Adele,“ bemerkte er nach einer längeren
Pauſe. „Und doch werden hundert Thaler jährlich kaum

ausreichen.“
(Fortſ. folgt.)
 
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