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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0100

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86 KREIS FREIBURG:

erkennen, die Kapitale aber sind einfache, zum Theil mit Ornament (Fratzenwerk) gezierte
Ueberführungen des Saulennmds in das Quadrat der Abdeckplatten..

Ein rundbogiges Thürchen führt aus dem Thurme nach dem Chor, auf dessen
Hochaltar sich eine gute, gothische Schnitzerei, ein Holzrelief der h. Margaretha befindet,
allerdings in ganz moderner Fassung.

Auch auf dem Marienaltar des Langhauses haben sich alte Holzsktilfituren erhalten,
eine Madonna auf der Mondsichel mit dem Jesuskinde auf dem Arme und oben eine
h. Anna selbstdritt, beides mittelmässige Arbeiten der spätgothischen Zeit.

Im Chor vor dem Hochaltar am Boden ein Gradstein eines Herrn v. Voggental,
Pfarrers von J. (1758).

In der Sakristei wird ein hübscher silbervergoldeter Kelch aus dem Ende des
i7.Jhs. aufbewahrt.

Der Thorbogen des Hauses No. p ist gleich wie das daneben sich befindliche
Pförtchen mit Renaissance-Ornamenten (Masken) geziert und durch die aufgemalte Jahres-
zahl 1630 datirt.

Der Ort gehörte zur Herrschaft Burkheim, den Zehnten vergabte Markgraf Hein-
rich II von Hachberg 1284 an Kl. Adelhausen, von wo er nach mehrfachem Wechsel
1468 an die Universität Freiburg kam, die hier noch das Patronat hat.

BURG SPONECK

bei Jechtingen.

Schreibweisen: uf der bürg ze Spanegge 1305; Spanegke die burgk 1306 u. s. f.;
Johannes filius Hiltebrandi quondam de Sporiecke militis 1302.

Litteratur: Schön Ph. Die Herren von Ow als Besitzer des Schlosses Sponeck.
Schau ins Land XVII 25—30; Näher und Maurer Burgen des Breisg. 2 Emmend.
1896 S. 55—61.

Wenig entfernt von Jechtingen nach dem Rheine zu liegen auf rings steil ab-
fallendem Bergkegel ungefähr 24 m über dem Mittelstande des Rheins die Trümmer des
Schlosses Sponeck.

Die feste Burg, ursprünglich im Besitze der Grafen von Pfirt, kam nach deren
Aussterben durch Erbschaft an die Grafen von Württemberg und von diesen als Lehen
an die Snevelin, sowie von 1477 bis 1502 an die von Ow. — Nach Vertreibung Herzog
Ulrichs von Württemberg kam das Schloss 1525 an Caspar Fabri, 1540 an Jacob von
Bergheim und 1550 abermals an Württemberg.

Die Gebäulichkeiten scheinen schon vor dem 30jährigen Krieg, in dem die Feste
von Schweden und Kaiserlichen vielfach besetzt war, in schlechtem Zustande gewesen
zu sein und wurden wohl in den Kriegszeiten allmählich völlig zerstört und ausgebrannt.

Das Plateau der Sponeck, das nur durch eine natürliche, aber schmale und tiefe
Einsattelung rückwärts mit einem Vorberge des Haberbergs zusammenhängt, bot knapp
Raum für ein grösseres Steinhaus A von etwa 10 m Länge und 10 m Breite, sowie für
einen beinahe ebenso grossen Hofraum B. Ein zum Theil bedeutend tiefer gelegener
Zwinger a umschloss das Plateau mit seinen Gebäuden und erweiterte sich nach Norden
derart, dass auf dieser unteren, immer noch hoch über dem Thal gelegenen zweiten
 
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