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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0129

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AMOLTERN

Schreibweisen: 1341; predium quod Amiltran nuncupatur c. 1150; Amiltra Anf.
13 Jh.; Amoltir 1248 f.

In der modernen Pfarrkirche (eccl. in Amoltern 1350; Constantiensis dyocesis
1365) befinden sich zwei ältere Glocken, von denen die eine (Durchmesser 0,52 m) die
Aufschrift zeigt:

MELCHIOR - EDEL ■ ZV - STRASBVRG ■ GOS ■ MICH •
AVS • DEM . FEIR ■ FLOS ■ ICH - 166$ •
die andere (Durchmesser 0,64 m) stammt von 1770.

Im Rebstockwirthshaus wird eine alte 1,5 m hohe Holzskulptur aufbewahrt, die
heilige Anna selbdritt darstellend, eine bäurische Arbeit nach 1500. (B.)

Der Ort gehörte bis 1803 bezw. 1797, zur vorderösterreichischen Landgrafschaft
Breisgau (Herrschaft Uesenberg).

BAHLINGEN

Schreibweisen: Baldingen angeblich 763, Cop. 1457; 1313 f- Balingen 1284,
Cop. 1500.

Alemannisches: In dem hochgelegenen Kirchhof alemannische Reihengräber, Alemannisches
die früher zahlreiche Ausbeute geliefert haben sollen. (W.)

Die jetzige protestantische Pfarrkirche (plebanus in Baldingen superiori, plebanus Pfarrkirche
in Baldingen inferiori in decanatu Endingen 1275, Lib. dec.; Baldingen superior, ecclesia
pertinet Johanniticis in Friburg zw. 1360 bis 1370, Lib. marc.; Baldingen superior cum
filia Oberschaffhusen zw. 1360 bis 1370. Nach Ruppert GU. Baden S. 779 hätte der
Ort schon 1145 eigne Pfarrkirche besessen) zu Bahlingen ist wohl eine der ältesten der
ganzen Umgehung, jedoch namentlich im 17. Jh. und in unserem Jahrhundert so vielfach
verändert und umgebaut worden, dass die älteste Anlage nicht mehr erkannt werden
kann. Das Kirchengebäude liegt hoch über dem Ort auf ringsummauertem offenbar ehemals
befestigten Friedhof, an dessen Abhang zwischen Mauern sich der Aufstieg emporzieht,
der unten am Fusse des Hügels durch einen in Resten noch erhaltenen, spitzbogigen
Thorbau mit Fallgatterschlitz abgeschlossen werden konnte.

Die Umfassungsmauern des Chors, der mit modernen Fensteröffnungen versehen
in fünf Seiten des Achtecks schliesst, scheinen ebenso wie diejenigen des Langhauses in
ihrem heutigen Bestände um die Wende des 16. und 17. Jhs. errichtet worden zu sein,
wenigstens haben sich aus diesen Zeiten einige interessante Masswerkfenster und Thür-
gewände erhalten, so das wahrscheinlich noch ältere spitzbogige Hauptportal und eine
nach dem Friedhofe führende, jetzt zugemauerte Seitenpforte mit reicherer Stabwerk-
umrahmung.
 
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