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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0147

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AMT EMMENDINGEN. — EMMENDINGEN. 133

Einfache Grabplatte des Herrn Gallschott, 'fürstl. Marggr. Bad. Burgvogt auf Hach-
berg', gest. 24. Jan. 1629 (1620?).

Grabplatte des Herrn Otto Wilhelm von Dungern, 'Herrn zu Weyher und Otten-
weyher, Baden Durlachischen Geheimraths, Landvogts und Forstmeisters der Marggraf-
schaft Hochberg', geb. 1663 zu Worms, gest. 1723.

In der jetzigen Sakristei finden sich unter und zu beiden Seiten des Fensters drei
Sandsteinplatten eingemauert, die jeweils in der oberen Hälfte das rechts geneigte
badischen Wappen mit den beiden Hörnern als Helmzier weisen und darunter die
folgenden drei Inschriften:

ERNST - CAROL • MARCHIO • BADEN ■ ET ■ HACHBERG •

(Ernst Karl geb. n. Juni 1588 starb 19. Sept. 1588 und war der erste Sohn des
Markgrafen Jakob III.)

PHILIPP • MARCHIO • BADEN - ET • HACHBERG .

(Philipp geb. 30. Dez. 1587 starb den 14. März 1596 und war das vierte Kind des
Markgrafen Georg Friedrich.)

JVLIANA • VON - GOTTES ■ GNADEN - MARGGR ■ ZV ■ BADEN .
VND - HACHB . DER ■ GOTT ■ GNAD . I600 ■

(Juliana Ursula geb. 2. Dez. 1599 starb Ende Aug. 1600 und war das sechste Kind
des Markgrafen Georg Friedrich). (B.)

Die Hs. 1237 des General-Landesarchivs führt in Emmendingen auf: an der Kirche
das in dem zerstörten Schlosse Hachberg 1554 aufgenommene Bildniss des Mark-
grafen Karl II, der das Schloss renovirt hat. Ferner fünf kleine Steine mit dem
herrschaftlichen Wappen, und zwar die Epitaphien von: 1. Rudolf d. G. Marchio
Baden et Hachberg (o. J.). 2. Johannes von Gottes Gnaden Marggraf zu Baden-
Hachberg 1600. 3. Philipp Marchio Baden et Hachberg (o. J., s. o.). 4. Ernest
Carl Marchio Baden et Hachberg (o. D.). 5. M. Philipp f 1670 et act. 53 (Philipp III
ein Sohn M. Christoph HI). (K.)

Die Glocken, die vor 1690 nach Basel geflüchtet worden waren, wurden 1690 Glocken
versetzt, um eine Kontribution von 1000 fl, an die Franzosen zahlen zu können. Als
die Glocken 1697 noch nicht ausgelöst waren, drohte der Pfandinhaber, ein gewisser
Düllisohn in Basel, dieselben zu verkaufen. Man bat um weitere Geduld, löste sie dann
1699 aus, um sie jedoch bereits 1704 abermals zu flüchten. Die jetzigen Glocken
sind neu.

In der neuen katholischen Stadi-Pfmrkirche ziert den Hochaltar ein dreitheiliges Kath. Pfarrkirche
mittelalterliches Tafelgemälde (datirt 1473) von grossem Interesse und Werth. Tafdgemäide

Das mittlere Bild (1,41/1,55) stellt die Anbetung der heiligen drei Könige dar.
In der Mitte thront unter einem auf Säulen ruhenden Dache Maria mit einem Strahlen-
nimbus um das Haupt und dem Jesuskinde auf dem Schosse, umgeben von den knieenden
und huldigenden Königen in reichen Gewändern. Links vom Beschauer steht Josef in
rothem Kleide, den Hut in der Hand und dahinter thut sich eine breite, von hohen
Häusern begrenzte und von einem zweithürmigen Thor abgeschlossene Strasse auf, die
von wenigen Personen, darunter einer Dame mit Hündchen belebt ist. Rechts der
Mittelgruppe drängt das Gefolge der Könige mit Fahnen und Standarten nach vorne,
während den Hintergrund wellige Hügel abschliessen, auf deren vorderstem eine grosse
doppelthürmige Kirche (?) sich erhebt. Der Himmel wird durch grossgemusterten Gold-
 
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