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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0216

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AMT EMMENDINGEN. — OB ERSCHAFF HAUSEN.

Ablässen versehen, 1487 zur Filialkirche erweitert, um ein Langhaus vergrössert, und
mit drei neuen Altären ausgestattet wurde. Daran erinnert ein alter Stein mit der
Jahreszahl 1487 auf einem Schriftbande, der heute unter einer Fensterbank am Aeusseren
des polygonen und von Strebepfeilern gestützten Chors eingemauert ist.

Im flachgedeckten Innern findet sich eine von Stabwerk umrahmte Sakraments-
nische, sowie ein schlicht aber wirkungsvoll profilirter Tauf stein von 1570.

Am Stubenwirthskaus sind zwei kleine Wappenschilde, das der Gemeinde und
das des Klosters Alpirsbach mit der Jahreszahl 1688 eingemauert.

Das Haus No. 14 zeigt eine sehr spät-gothisch profilirte Thüre, auf deren beinahe
barock gezeichnetem Sturz ein Wappenschild zusammen mit der Jahreszahl 1596 aus-
gehauen ist.

Das Hans No. 35 in seinen Grundmauern und theilweise auch im Aufbau noch
in altem Zustand, zeigt über der einfach profilirten Hausthüre die Inschrift:
EI ■ GOTT ■ MIT ■ VNS ■ 1576 •
MORITZ • BICK -
BARBARA ■ MESSERSCHMIDE -
und auf dem Schlussstein der Kellerthüre neben einen mit den Abzeichen des Bauern
ausgefüllten Schilde nochmals dieselbe Jahreszahl 1576. Hierüber befinden sich eng
nebeneinander zwei hübsche je zweitheilige Fenster mit gut profilirten Gewänden, deren
Sturzunterkanten ähnlich dem oberen Abschluss einer Rundnische durch Muscheln ver-
ziert werden.

Auf der rückwärtigen Giebelseite dieses Hauses ist mit der Mauer verbunden ein
alter Brunnenstock (s. Fig. 84) mit der Jahreszahl 1624 erhalten.

Das Haus No. 4.5, der ehemalige 'Apirsbacher Hof besitzt ein rundbogiges
Steinportal mit der Jahreszahl 1718. (B.)

Der Ort erscheint zuerst theilweise im Besitz der Falkenstein, von denen er 1112
an S. Peter kam. Im 14. Jh. sehen wir das Kloster Alpirsbach im Besitz des Dorfes
(der Hof ze N., der des alten Kägers war 1335; des closters Allpersbach aigenthumb-
Hcher Hof, genannt der-Kegershof ze N. 1587), von ihm empfingen die Uesenberg die
Vogtei über N. (1346), von welchen dieselbe an die Hachberg und dann (1372) an
Oesterreich gelangte. N. war eine Zeit lang mit Alpirsbach württembergisch und wurde
1806 badisch. (K.)

Sakraments-
Taufstcin
Privathäuser

OBERSCHAFFHAUSEN

Schreibweisen: Scafhusen 1147; Schafhusen 1332; Oberschafhusen zw. 1360 bis
1370 Lib. marc. u. s. f.

Prähistorisches und Römisches: herweg 1344, 1409 (Mone UG. I 144).

Kirche (1481). Die einschiffige spätgothische Pfarrkirche hat zweigeteilte Fenster
mit gutem spätgothischem Masswerk. Orientirung etwas nach SW. (Fig. 85.) Chor im
3/8 geschlossen, mit schönem Fischblasen masswerk in dem an dem Chorschluss gelegenen
Ostfenster. Ueber dem Chor ein kleiner flotter Dachreiter. Das Innere des Schiffes ist
mit einer flachen Holzdachung gedeckt. Der Chor hat ein schönes Netzgewölbe, dessen
eingezogene Rippen auf halben kapitelllosen Wandsäulchen aufsitzen. Kein Schlussstein.

Prähistorisches

Römisches

Kirche
 
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