AMT ETTENHEIM. — RUST.
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Das Schloss (Fig. 108), die Balthasarburg, eine gut erhaltene Wasserburg, ist der
Stammsitz der Freiherrl. Böcklinschen Familie, die das Gut seit 1442 im Besitz hat, seit
der Belehnung des Bernhard von Böcklin mit dem Dorfe Rust durch den Bischof von
Strassburg. Der jetzige Bau
des Schlosses stammt aus
den Jahren um 1575, wie
die Jahreszahl am Portal
des Treppenthurmes angiebt;
doch scheinen ältere Theile
(15. Jh.) mitverwendet worden
zu sein, da sich, in einem
gewölbten Raum des Erd-
geschosses (jetzt Archiv) auf
dem Schlussstein das Wappen
derer von Endingen vorfindet,
die vor den Böcklin das Gut
als bischöflich strassburgisches
Lehen besassen. (Fig. 109.)
Die Balthasarburg, die
ihren Namen von dem Er-
richter des Stammgutes (1609)
erhalten hat, ist ein grosses,
massives, dreistöckiges Stein-
haus mit abgewallmtem Dache,
nach dem Hofe zu mit
einem schlanken achtseitigem
Treppenthurm, sowie mit einem
Erkerausbau, dessen unterstes
Geschoss von einem Kreuz-
gewölbe mit einfach gothischen
Rippen und dem bereits er-
wähnten Wappen-Schlussstein
überspannt ist. An der hinteren
Giebelseite findet sich im
zweiten Stock ein aus 5 Seiten
des Achtecks gebildeter Erker,
der auf 4 einfachen Stein-
konsolen aufruht und in dem
eine Wendelstiege die Ver-
bindung zwischen zweitem und drittem Geschoss herstellt. Fenstergewände und Gesimse
sind einfach profilirt; durch Renaissance-Flachornament besonders hervorgehoben ist nur
die Fläche des Gewändes zwischen den beiden Fenstern des im zweiten Geschosse
Hegenden Saales.
In den Treppenthurm, in dem eine breite Schnecke aufsteigt, führt ein reich aus-
gebildetes Portal von 1577. (Vergl. Tafel XXVII.) Das Gebälk wird von Karyatiden
Band VI. 18
Fig. 109. Rust. Schloss, Hofansickt.
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Das Schloss (Fig. 108), die Balthasarburg, eine gut erhaltene Wasserburg, ist der
Stammsitz der Freiherrl. Böcklinschen Familie, die das Gut seit 1442 im Besitz hat, seit
der Belehnung des Bernhard von Böcklin mit dem Dorfe Rust durch den Bischof von
Strassburg. Der jetzige Bau
des Schlosses stammt aus
den Jahren um 1575, wie
die Jahreszahl am Portal
des Treppenthurmes angiebt;
doch scheinen ältere Theile
(15. Jh.) mitverwendet worden
zu sein, da sich, in einem
gewölbten Raum des Erd-
geschosses (jetzt Archiv) auf
dem Schlussstein das Wappen
derer von Endingen vorfindet,
die vor den Böcklin das Gut
als bischöflich strassburgisches
Lehen besassen. (Fig. 109.)
Die Balthasarburg, die
ihren Namen von dem Er-
richter des Stammgutes (1609)
erhalten hat, ist ein grosses,
massives, dreistöckiges Stein-
haus mit abgewallmtem Dache,
nach dem Hofe zu mit
einem schlanken achtseitigem
Treppenthurm, sowie mit einem
Erkerausbau, dessen unterstes
Geschoss von einem Kreuz-
gewölbe mit einfach gothischen
Rippen und dem bereits er-
wähnten Wappen-Schlussstein
überspannt ist. An der hinteren
Giebelseite findet sich im
zweiten Stock ein aus 5 Seiten
des Achtecks gebildeter Erker,
der auf 4 einfachen Stein-
konsolen aufruht und in dem
eine Wendelstiege die Ver-
bindung zwischen zweitem und drittem Geschoss herstellt. Fenstergewände und Gesimse
sind einfach profilirt; durch Renaissance-Flachornament besonders hervorgehoben ist nur
die Fläche des Gewändes zwischen den beiden Fenstern des im zweiten Geschosse
Hegenden Saales.
In den Treppenthurm, in dem eine breite Schnecke aufsteigt, führt ein reich aus-
gebildetes Portal von 1577. (Vergl. Tafel XXVII.) Das Gebälk wird von Karyatiden
Band VI. 18
Fig. 109. Rust. Schloss, Hofansickt.