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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0310

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295

In der Einsattelung zwischen dem Schönberg und Gaisbühl, am Wege Ebringen-
Wittnau, Hegt die vereinsamte Kapelle Berghausen an Stelle der ehemaligen Pfarrkirche
der uralten, jetzt eingegangenen Gemeinde gleichen Namens, die bis 1526 ihren eigenen
Pfarrer hatte. 1748 wurde diese alte Kirche eingerissen, während der Pfarrhof schon
nach 1575 nicht mehr erwähnt wird. (Perchusa 968 S. Gall. ÜB. III 27 ; Berchusen cum
ecclesia 1144; 1185; Berghusen 1341; ecclesia parrochialis Berckhusen 1519; in dec.
Gundlingen 1360 bis 1370 Lib. marc; vergl. M. H. Berghausen am Schinberg, Schau
ins Land I 40, IX 48. Ueber den Brand von 1748 und den Neubau von 1749, eb. I48, 49,
Berenburg (1636) II 39).

Heute ist die Kapelle a. s. Trudpertum ein schlichtes Gebäude mit Emporeinbau,
Dachreiter mit Zwiebeldach, sowie weitem Vordach vor der Eingangspforte, und stammt
aus dem Jahre 1749, welche Jahreszahl auf dem Sturz der Sakristeithüre zu lesen steht.

Auf einem unter dem Gipfel
des Schönbergs gelegenen Plateau
oberhalb Ebringen erheben sich
im Walde versteckt die wenig be-
deutenden Ruinen der Schneeburg
(vergl. Fig. 116), dem ehemaligen
Sitze der Familie Schnewelin
(Schnewelins - Schnewburg).

Sclmeeburg(Schneberg 1349;
zu Schneburg der vestin 1387;
das sloss Sneburg 1426; Sneburg
1478); vergl. Bader Urkunden
über die Schneeburg Z. XVIII
462—476; F. Geiges Schnew-
burg auf dem Schinberg (Schau
ins Land I 32—41; Ann. III 31,
XI 20—25), gehörte zur Herr-
schaft Ebringen; Wernher von Hornberg, der sie sein eigen nannte, gab sie an S. Gallen
1349 (Z. XVIII 465), von dem sie Veronica von Valckenstein, geb. von Emps, 1506 als
Lehen hatte (eb. 475).

Nach mannigfachem Besitzwechsel (das Schloss war als S. Gallisches Lehen bald in
den Händen der Freiherrn von Hornberg, bald im Besitz derer von Embs, Faikenstein,
Bodmann und Hohenlandenberg) wurde die Burg im Anfange des 16. Jhs. im Bauern-
kriege zerstört und liegt seitdem in Trümmern.

Von der ehemaligen Anlage lassen die spärlich erhaltenen Reste nur wenig mehr
erkennen. Der Zugang scheint von Westen gewesen zu sein und war vielleicht durch
einen dort stehenden Hauptthurm gedeckt, während der übrige von 1,20 bis 1,40 m
starken und in gewöhnlichem Bruchsteinmauerwerk hochgeführten Mauern umgebene
Raum den Hof und die Wohngebäude enthalten haben mag. Von letzteren steht noch
ein zwei Stockwerke hoher Mauerrest mit breiten Fensternischen, deren Hausteingewände
jedoch, wie sämmtliche Architekturtheüe im Laufe der Jahrhunderte von den Bauern
der umliegenden Ortschaften zum Bau ihrer Häuser weggeführt worden sind. Ein
theilweise in den Felsen gesprengter ziemlich breiter Graben umzieht die Anlage,



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Fig. 116. Ebringen. Rains üfhmcbttrg.

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