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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0473

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450 KREIS FREIBUR.G.

censer Consuetudines (abgedr. D'Achery Spicil. I 644—703, Migne CXLIX; vergl. dazu
Hauviller S. 65 f.; ferner D'Achery IV 4—9; Ceillier Hast, des aut. eccl. 1757,
XXI 51, 70 (2 ed. XIII 469); Crammer Frisinga sac. 1775, 192 f.; J. D[ey] Notice
sur S* Ulric de Cluny (Mem, de Frib. 1857, 292; Dupin Bibl. 1699 XI 365; Fabricius
Bibl. med. aev. 1746 VI 800 (ed. 2a 287); Hist. litt, de la France 1747 VIII 385;
B. F. Lelong IV 1181; Mellic. Anonym. 110; Oudin Script, eccl. 1722 II 861,
Sup. Bd. 1728, 354) auf; seine zahlreiche Korrespondenz (Menol. Bened. 486) ist
verloren- gegangen.

. Das Verzeichniss der nach Ulrichs Tode mit Eberhard (1093?) einsetzenden Prioren
giebt, soweit es urkdl. nachweisbar ist, Krieger S. 641 (1093 bis 1546); der letzte
Prior Stephanus Baudinus trat die Zelle 1546 an Johannes Kern, Abt von S. Georgen
im Schwarzwald ab (Gerbert HNS. II 365); 1560 wurde das Priorat dem Stift S. Peter
einverleibt (Gerbert eb.).

An Schirmvögte des Priorats werden 1087 Seligerus miles (GLA.), dann der
Herzog Berthold von Zähringen II ... . (Cop. 1201); später die Grafen von Nimburg
(bis 1193), die Grafen von Freiburg (belehnt durch die Bischöfe von Basel), endlich die
Snewelin Bernlap (1305) genannt; vergl. Krieger 642. Politisch gehörte das Kloster
zur Landgrafschaft Breisgau, bis es 1805 badisch wurde.

Kirche. Ueber das Oratorium, in welchem nach der Vit. I und II die Gebeine
des h. Ulrich vor dem Kreuzaltar ihre Ruhestätte fanden, besitzen wir keine näheren
Nachrichten. Man darf annehmen, dass es zunächst ein sehr einfacher Bau war, der
i. J. 1299 als dem Ruin nahe geschildert wird (Duckett p. 79) und vielleicht im
hohen Mittelalter durch einen besseren ersetzt wurde. Ein Brandschaden, welcher diesen
mittelalterlichen Bau traf, veranlasste eine Restauration und eine neue Einweihung, welche
der Konstanzer Weihbischof Thomas unter dem Priorat des Bruders Paulus von Kuen-
heim (erw. r448 bis 1492) i. J. 1464 vornahm. Was über diese Konsekration gemeldet
wird (. .. reconciliato monasterio seu ecclesia, quae incendio perierat, cum coemeterio,
quatuor altaria et duo quidem in honorem s. Udalrici, unum in choro et alterum in navi
ecclesiae pariter a se dedicatae an. 1464 consecravit; Gerbert HNS. II 259) und was
in dem 1465 durch den Custos des Klosters, Bruder Nikolaus Symund, in Rom erlangten
Ablassbreve stand (. . . pro conferentibus eleemosynam in expensas ad restaurandum
monasterium, retro actis temporibus igne crematum lamentabiliter adeo, quod in suis
muris, structuris et aedificiis ac ornamentis ecclesiasticis non parum «ollapsum et damni-
ficatum mit etc.; eb.), lässt den Schluss zu, dass die Kloster- und Kirchengebäulich-
keiten zwar beträchtlich beschädigt waren, aber der Bau im Ganzen noch bestehen
blieb. 1414 wurden vier Altäre konsekrirt (GLA. K. Copialb. 7250c'). Eine vorüber-
gehende Renovation muss bald hernach wieder nothwendig geworden sein, sodass der
Weihbischof und Generalvikar Daniel (episcopus Bellinensis) von Konstanz noch unter
demselben Prior eine abermalige Konsekration vornehmen musste (1489). Ein Indulgenz-
brief des Konstanzer Bischofs fordert 1511 zu Beiträgen für einen Neubau der baufälligen
und durch Brand beschädigten Kirche auf (Copialb. 725 c') und in dem dadurch ge-
schaffenen Zustand scheint dieselbe bis ins 18. Jh. bestanden zu haben, wo, 1739, der
jetzt bestehende Neubau errichtet wurde, den der Prior Philipp Jacob Steyrer, später
Abt von S. Peter, errichten Hess und der i. J. 1749 eingeweiht wurde (Gerbert HNS.
II 541; Chron. s. Petri FDA. XIV 95). (K.)
 
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