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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 6,1): Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg (Land), Neustadt, Staufen und Waldkirch (Kreis Freiburg Land) — Tübingen u.a., 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.1225#0513

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49°

KREIS FREIl'.tJRG.

Unterhalb der Kirche am Bergabhang stehen etwas seitwärts der Strasse die Reste
des Edelsitzes, des adeligen Gutes, zwei in rechtem Winkel aneinander stossende Gebäude-
flügel (jetzt Privathäuser No. 26% 26b) mit Aussenmauern von beträchtlicher Stärke,
Quaderecken und theüweise noch erhaltenen, dreitheiligen Fenstergewänden. Auf einer
der Hausthüren findet sich am Sturz in einem Spruchband das Jahr 1556 verzeichnet.

Im Hause des Blasius Hug (No. 35) ist eine Thüre von Eisenblech (s. Fig. 207)
in Benutzung, mit hübschem Schlüssel und Schloss, dessen Schraubenmuttern durch vor-
zügliche handgeschmiedete Ranken geziert sind. Auf dem Schlosskasten dieser, der
Ueberlieferung nach aus Kloster Ettenheimmünster stammenden Thüre sind zu Seiten
der mittleren Rosette die Zahlen des Jahres 1740 angeordnet. (B.)

Von eingegangenen Kapellen erwähnt Kolb III 232 die S. Josephi und zu den
sieben Schläfern. (K.)

BIEDERBACH

Schreibweisen: Biderbach 1324; Oberbiderbach 1423.
Kirche Kirche (in Oberbiderbach, tit. s. Mansueti) erneuert.

Kapelle Die einfache Kapelle (a. s. Nicolaum} zu Oberbiederbach, nach der Jahreszahl

über dem Hauptportal 1761 erbaut, ist ohne künstlerischen Werth in Aufbau und Aus-
stattung.
GnadenbiH Auf dem Altar der Evangelienseite steht ein Gnadenbild, eine unbeholfene Holz-

skulptur der Mutter Gottes mit dem Jesuskinde auf dem Arme, aus dem Ende des
17- Jas.
Holzhäuser In Unter- und Oberbiederbach haben sich mehrfach ältere Holzhäuser erhalten,

doch alle erst aus dem vorigen Jahrhundert und meist umgebaut, sowie ihrer
charakteristischen, alten Inneneinrichtung beraubt. Der Wirthshof bei der Kirche zu
Oberbiederbach ist 1747 datirt; das älteste Haus, das ich auffinden konnte, 1731
bezeichnet. (B.)

Der Ort war ritterschaftlich (Familie von Wittenbach) und gehörte bis 1797» bezw.
1805, wo er badisch wurde, zur Landgrafschaft Breisgau.

BLEIBACH

Schreibweisen: Plidach: 1178; Blibach 14.Jh.; Bleybach 1354; ze Blibach ob
den silbergruben 14. Jh.

Der Chor der Pfarrkirche (a. s. Georgum et Wendelinum; ecclesia in Bleibach
curatur a canonicis in Waldkirch tamquam incorporata filia ecclesiae collegiatae 1581
[Z. XXV 182]; die j. Kirche ist wohl 1520 unter Propst Baith. Merklin von Waldkirch
gebaut), aus der Mitte des 16. Jhs., schliesst in drei Seiten eines Achtecks und wird von
hübschem Netzgewölbe ohne Schlusssteine überspannt, dessen Rippen ohne Konsolen,
einfach abgeschrägt, an den Wänden beginnen. (Fig. 208.)

Im Aeusseren wird der einfache Putzbau, dessen 1876 abermals nach Westen ver-
grössertes Langhaus erst später angebaut worden zu sein scheint, von eigenthümlicb, in
 
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