516 KREIS FREIBURG.
Patrizier Johannes Malterer verkaufen musste, zog er sich auf sein Stammschloss zurück,
das er jedoch gleichfalls bereits 1358, abermals in Geldnoth, gegen 300 M. Silber sammt
dem ihm verpfändeten Stadtchen Elzach der Stadt Freiburg öffnete (Kopialbuch d. Stadt
Freiburg I p. 25). 1459 starben die Schwarzenberger mit JohannWerner von Schwarzen-
berg aus und die Burg kam darnach an die von Rechberg, dann an die von Ehingen,
später an Erzherzog Ferdinand. Ueber die Zerstörung des Schlosses finden sich keine
Nachrichten, doch ist es wahrscheinlich, dass es bereits im Bauernkriege vernichtet
wurde. Die ziemlich ausgedehnte Burganlage (s. Fig. 227), von der jedoch nur noch
ganz unbedeutende Trümmer, meist unter Moos und Gesträuch versteckt, vorhanden
sind, war von drei Seiten durch steile Abhänge geschützt, auf der vierten durch eine jetzt
theilweise mit Schutt angefüllte doppelte Grabenanlage von dem rückwärts liegenden
Berge getrennt. Das nördliche im Osten am weniger steilen Bergabhang mit einem Graben
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Fig. ssy. Waldkirck. Ruine Schwarzenberg, Plan.
und Erdwall befestigte Plateau (B), auf dem sich Reste eines ehemaligen Brunnens und
unter den verwitterten Mauerzügen nordwestlich Trümmer vielleicht eines Thurmbaus
erhalten haben, trug wohl die eigentliche Burg, während die südlich vorgelegte Erhebung
(A) als Vorwerk ausgebildet gewesen zu sein scheint. Von wo der Zugang erfolgte ist
unklar; doch kann angenommen werden, dass er von Süden stattfand, und der Burgweg
über die beiden Graben und das Vorwerk (A) zur inneren Burg führte, vielleicht an dem
Hauptthurm vorüber, der bei (C), der einzig dazu geeigneten Stelle, gestanden haben
könnte. Zu weiteren Schlüssen und Vermuthungen geben Lage und Mauerreste der Burg
keinen Anhalt (H. Maurer Die Burg Schwarzenberg, Schau ins Land XVII 39—50).
Der zweite Stammsitz derer von Schwarzenberg, die Kastelburg (Kastelberg erw.
s. 1341, 1373; die vestina Kastelberg und Waltkilch 1343, Freib. U. I 354; herschaft
Castelberg 1354; sloss Castelberg 1461 u. s. f.; Walther von Swarzenberg, herre ze
Kastelberg 1333 u. s. f.; Krieger S. 322), ist in grossen und übersichtlichen Resten
auf uns gekommen und liegt oberhalb Waldkirch am rechten Ufer des Flusses auf einer
Bergkuppe (s. Fig. 228), die vom Hauptgebirge durch einen breiten und tiefen, künstlich
erweiterten Graben (A) getrennt ist. Die höchste Stelle der Felserhebung, der obere
Patrizier Johannes Malterer verkaufen musste, zog er sich auf sein Stammschloss zurück,
das er jedoch gleichfalls bereits 1358, abermals in Geldnoth, gegen 300 M. Silber sammt
dem ihm verpfändeten Stadtchen Elzach der Stadt Freiburg öffnete (Kopialbuch d. Stadt
Freiburg I p. 25). 1459 starben die Schwarzenberger mit JohannWerner von Schwarzen-
berg aus und die Burg kam darnach an die von Rechberg, dann an die von Ehingen,
später an Erzherzog Ferdinand. Ueber die Zerstörung des Schlosses finden sich keine
Nachrichten, doch ist es wahrscheinlich, dass es bereits im Bauernkriege vernichtet
wurde. Die ziemlich ausgedehnte Burganlage (s. Fig. 227), von der jedoch nur noch
ganz unbedeutende Trümmer, meist unter Moos und Gesträuch versteckt, vorhanden
sind, war von drei Seiten durch steile Abhänge geschützt, auf der vierten durch eine jetzt
theilweise mit Schutt angefüllte doppelte Grabenanlage von dem rückwärts liegenden
Berge getrennt. Das nördliche im Osten am weniger steilen Bergabhang mit einem Graben
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Fig. ssy. Waldkirck. Ruine Schwarzenberg, Plan.
und Erdwall befestigte Plateau (B), auf dem sich Reste eines ehemaligen Brunnens und
unter den verwitterten Mauerzügen nordwestlich Trümmer vielleicht eines Thurmbaus
erhalten haben, trug wohl die eigentliche Burg, während die südlich vorgelegte Erhebung
(A) als Vorwerk ausgebildet gewesen zu sein scheint. Von wo der Zugang erfolgte ist
unklar; doch kann angenommen werden, dass er von Süden stattfand, und der Burgweg
über die beiden Graben und das Vorwerk (A) zur inneren Burg führte, vielleicht an dem
Hauptthurm vorüber, der bei (C), der einzig dazu geeigneten Stelle, gestanden haben
könnte. Zu weiteren Schlüssen und Vermuthungen geben Lage und Mauerreste der Burg
keinen Anhalt (H. Maurer Die Burg Schwarzenberg, Schau ins Land XVII 39—50).
Der zweite Stammsitz derer von Schwarzenberg, die Kastelburg (Kastelberg erw.
s. 1341, 1373; die vestina Kastelberg und Waltkilch 1343, Freib. U. I 354; herschaft
Castelberg 1354; sloss Castelberg 1461 u. s. f.; Walther von Swarzenberg, herre ze
Kastelberg 1333 u. s. f.; Krieger S. 322), ist in grossen und übersichtlichen Resten
auf uns gekommen und liegt oberhalb Waldkirch am rechten Ufer des Flusses auf einer
Bergkuppe (s. Fig. 228), die vom Hauptgebirge durch einen breiten und tiefen, künstlich
erweiterten Graben (A) getrennt ist. Die höchste Stelle der Felserhebung, der obere