B. van der Helst, Weenix u. van Goyen (oder Molyn), Junger Jäger
Auktion bei Rudolph Lepke in Berlin
Die schwierige Arbeit ist in hohem Maße gelungen, und die neuer-
wachte Aufmerksamkeit auf diesen Künstler in seinen beiden Hei-
matländern und in Deutschland hat aus der Ausstellung vielen
Nutzen ziehen können. W.
Gtn LandftR det KolonCalEeit als
Jvtnfeum beügecicbtet.
Eines der schönsten und berühmtesten Landhäuser der „good
old colonial times“, das im Fairmount Park in Philadelphia gele-
gene „M o u n t Pleasant“ ist soeben von dem Pennsyl-
v a n i a m u s e u m als Museum eingerichtet und der Oeffentlich-
keit zugänglich gemacht worden. Das September-Bulletin des
Museums gibt iiber den Bau und seine Herrichtung zum Museum
einen ausfiihrlichen Bericht. Mount Pleasant gehört zu der sel-
tenen Ciruppe von Landsitzen aus der Zeit vor der Loslösung von
England, in jene Epoche, wo Philadeplia der Mittelpunkt der Bau-
tätigkeit und des Kunsthandwerks, insbesondere der Möbelkunst
und Silberschmiedekunst in unmittelbarer Berührung mit England
gewesen ist. Es wurde im Jahre 1761 von dem Seeoffizier Macpher-
sons von Schottischer Abkunft erbaut und wechselte wiederholt den
Besitzer — ganz kurze Zeit besaß es auch der Instrukteur der
Kolonialtruppen Generalmajor von Steuben, der aus den
Diensten Friedrichs des Großen kam und durch ein Denkmal beim
Stadtschloß in Potsdam geehrt ist. Stilistisch zählt der Bau in die
Gruppe des englischen Frühklassizismus, der durch Charnbers und
Adam zum Höhepunkt gebracht wurde und am Ende der sechziger
Jahre auch in Deutschland, zum Beispiel in Dessau Einfluß gewann.
Die Innenausstattung ist, wie in den englischen Landsitzen der
Gruppe, gekennzeichnet durch ausgezeichnete maßvolle Stuckdeko-
rationen und Holzverkleidungen der Wände in strenger Gliederung
in die Vorlagenwerke von Abraham Swan „British Architect“ und
„Designs in Architecture“ waren von Einfluß auf die Dekorations-
künstler auch der amerikanischen Kolonien. Die Räume sind durch
das Museum in vorbildlicher Weise mit Möbeln und Hausrat der
Zeit ausgestattet worden, darunter eine große Zahl von Leihgaben
aus Privatbesitz, Tische und Stiihle, Sideboards und Highboys —
hohe Schubladenschränke — im damals bliihenden Stile Chippen-
dales, der in Philadelphia selbst durch die ausgezeichneten Kabinett-
und Stuhlmacher William Savery, James Gillingham, Jonathan Go-
stelowe und Benjamin Randolphe vertreten wird, kommen in diesen
vornehmen Räumen zur verdienten Geltung und zeigen, wie wichtig
für die volle Wirkung eines alten Möbels Raum und Dekoration, mit
denen es zusammen entstand, sind. Kolonialsilber der Zeit und
englisches und amerikanisches Porzellan, Porträtgemälde treten
ergänzend hinzu, Vorhänge aus Seide, Satin und Chinz sowie Fuß-
teppiche geben den Räumen wohnliches Gepräge.
Das Pensylvaniamuseum, als der Mittelpunkt der Bestre-
bnngen der Pflege der Kolonialkunst hat sich durch diese Schöpfung
ein abermaliges großes Verdienst um diese Sache erworben.
Hermann Schmitz.
Kunffauktionen.
Aacbßrc
Am 16. November, nicht wie früher mitgeteilt am 18. verstei-
gert die Kunsthandlung Ant. Creutzer, vorm. M. Lempertz in
Aachen die nachgelassene Sammlung dcs Geh. Justizrat H.
Franssen, Aachen-Heinsberg. Franssen, ein alter Freund des
vor einigen Jahren verstorbenen und weit iiber Rheinlandsgrenzen
bekannten Aachener Sammlers Dr. Wangemann, unter dessen An-
leitung er seine Sammlertätigkeit begann, hatte sich mit großem
Geschmack sein Haus mit antiken Möbeln und Antiquitäten ausge-
stattet. Der mit 12 Lichtdrucktafeln und einem Vorwort des Mus.-
Dir. Dr. Kuetgens ausgestattete Katalog zeigt, daß es sich fast nur
um Qualitäten handelt. Die kleine Kollektion alter Gemälde umfaßt
Namen erster Meister wie H. v. Balen, J H. Beerstraten, J. Brueghel
der Ae. und Jüngere, J. v. Goyen, Dirk Hals, E. v. Heemskerk,
.1. v. Kessel, P. P. Rubens, G. Ph. Rugendas, D. Seghers, H. Seger,
H. M. Sorch, D. Teniers d. J. und D. Vick-Boons. Die umfang-
reiche Abteilung Antiquitäten bringt Arbeiten in Eisen, Zinn, hol-
ländisches Kupfer und Messing, Bronzen und fein getriebenes Sil-
Cornelis Dusart, 1660—1704, Interieur mit Bauernfamilie
Auktion Porges bei Cassirer-Helbing, Berlin
114
Auktion bei Rudolph Lepke in Berlin
Die schwierige Arbeit ist in hohem Maße gelungen, und die neuer-
wachte Aufmerksamkeit auf diesen Künstler in seinen beiden Hei-
matländern und in Deutschland hat aus der Ausstellung vielen
Nutzen ziehen können. W.
Gtn LandftR det KolonCalEeit als
Jvtnfeum beügecicbtet.
Eines der schönsten und berühmtesten Landhäuser der „good
old colonial times“, das im Fairmount Park in Philadelphia gele-
gene „M o u n t Pleasant“ ist soeben von dem Pennsyl-
v a n i a m u s e u m als Museum eingerichtet und der Oeffentlich-
keit zugänglich gemacht worden. Das September-Bulletin des
Museums gibt iiber den Bau und seine Herrichtung zum Museum
einen ausfiihrlichen Bericht. Mount Pleasant gehört zu der sel-
tenen Ciruppe von Landsitzen aus der Zeit vor der Loslösung von
England, in jene Epoche, wo Philadeplia der Mittelpunkt der Bau-
tätigkeit und des Kunsthandwerks, insbesondere der Möbelkunst
und Silberschmiedekunst in unmittelbarer Berührung mit England
gewesen ist. Es wurde im Jahre 1761 von dem Seeoffizier Macpher-
sons von Schottischer Abkunft erbaut und wechselte wiederholt den
Besitzer — ganz kurze Zeit besaß es auch der Instrukteur der
Kolonialtruppen Generalmajor von Steuben, der aus den
Diensten Friedrichs des Großen kam und durch ein Denkmal beim
Stadtschloß in Potsdam geehrt ist. Stilistisch zählt der Bau in die
Gruppe des englischen Frühklassizismus, der durch Charnbers und
Adam zum Höhepunkt gebracht wurde und am Ende der sechziger
Jahre auch in Deutschland, zum Beispiel in Dessau Einfluß gewann.
Die Innenausstattung ist, wie in den englischen Landsitzen der
Gruppe, gekennzeichnet durch ausgezeichnete maßvolle Stuckdeko-
rationen und Holzverkleidungen der Wände in strenger Gliederung
in die Vorlagenwerke von Abraham Swan „British Architect“ und
„Designs in Architecture“ waren von Einfluß auf die Dekorations-
künstler auch der amerikanischen Kolonien. Die Räume sind durch
das Museum in vorbildlicher Weise mit Möbeln und Hausrat der
Zeit ausgestattet worden, darunter eine große Zahl von Leihgaben
aus Privatbesitz, Tische und Stiihle, Sideboards und Highboys —
hohe Schubladenschränke — im damals bliihenden Stile Chippen-
dales, der in Philadelphia selbst durch die ausgezeichneten Kabinett-
und Stuhlmacher William Savery, James Gillingham, Jonathan Go-
stelowe und Benjamin Randolphe vertreten wird, kommen in diesen
vornehmen Räumen zur verdienten Geltung und zeigen, wie wichtig
für die volle Wirkung eines alten Möbels Raum und Dekoration, mit
denen es zusammen entstand, sind. Kolonialsilber der Zeit und
englisches und amerikanisches Porzellan, Porträtgemälde treten
ergänzend hinzu, Vorhänge aus Seide, Satin und Chinz sowie Fuß-
teppiche geben den Räumen wohnliches Gepräge.
Das Pensylvaniamuseum, als der Mittelpunkt der Bestre-
bnngen der Pflege der Kolonialkunst hat sich durch diese Schöpfung
ein abermaliges großes Verdienst um diese Sache erworben.
Hermann Schmitz.
Kunffauktionen.
Aacbßrc
Am 16. November, nicht wie früher mitgeteilt am 18. verstei-
gert die Kunsthandlung Ant. Creutzer, vorm. M. Lempertz in
Aachen die nachgelassene Sammlung dcs Geh. Justizrat H.
Franssen, Aachen-Heinsberg. Franssen, ein alter Freund des
vor einigen Jahren verstorbenen und weit iiber Rheinlandsgrenzen
bekannten Aachener Sammlers Dr. Wangemann, unter dessen An-
leitung er seine Sammlertätigkeit begann, hatte sich mit großem
Geschmack sein Haus mit antiken Möbeln und Antiquitäten ausge-
stattet. Der mit 12 Lichtdrucktafeln und einem Vorwort des Mus.-
Dir. Dr. Kuetgens ausgestattete Katalog zeigt, daß es sich fast nur
um Qualitäten handelt. Die kleine Kollektion alter Gemälde umfaßt
Namen erster Meister wie H. v. Balen, J H. Beerstraten, J. Brueghel
der Ae. und Jüngere, J. v. Goyen, Dirk Hals, E. v. Heemskerk,
.1. v. Kessel, P. P. Rubens, G. Ph. Rugendas, D. Seghers, H. Seger,
H. M. Sorch, D. Teniers d. J. und D. Vick-Boons. Die umfang-
reiche Abteilung Antiquitäten bringt Arbeiten in Eisen, Zinn, hol-
ländisches Kupfer und Messing, Bronzen und fein getriebenes Sil-
Cornelis Dusart, 1660—1704, Interieur mit Bauernfamilie
Auktion Porges bei Cassirer-Helbing, Berlin
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