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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 8./​9.1926/​27

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1./2. Märzheft
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Debrunner, Hugo: Ein Jugendwerk Rembrandts in Brüssel
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Scharvogel, Jakob Julius: Die Technik des seldschukisch-osmanischen Fayence-Mosaiks
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https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0301

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unbeachtet. Unter den wenig günstigen Lichtverhält-
nissen, unter denen das Bild jetzt hängt, war deutlich nur
das a in der Mitte des Wortbildes erkennbar, R und t
nur teilweise und unklar. Vielleicht ermöglicht ein ge-
eignetes Verdeutlichungsverfahren eine vollständige Ent-
zifferung, die besonders für die Jahreszahl, von der an-
nähernd klar nur die ersten beiden Ziffern sind, von
Interesse wäre. Zeichen einer Inschrift scheinen, der
Photographie nach, aber auch in der sehr dunklen Ecke
links oben vorhanden zu sein.

Als Entstehungszeit des Bildes kommen der großen

Einfachheit und der teilweisen Härte der Technik wegen
wohl nur die Jahre vor 1627 in Betracht. Aus Griinden,
die im Zusammenhang einer eingehenderen Charakte-
ristik von Rembrandts künstlerischer, ethischer und reli-
giöser Jugendentwicklung und anläßlich anderer chrono-
logischen Neubestimmungen in einer größeren Arbeit des
Verfassers entwickelt werden, erscheint eine Datierung
von 1625 oder gar eine noch friihere nicht für ausge-
schlossen, so daß in der Toten Frau vielleicht das
friiheste bekannte Rembrandtporträt iiberhaupt vorlie-
gen wiirde.

Rubens

Entwurf für einen der
Triumphbogen der
Stadt Antwerpen zum
Einzug des Statthalters
der Niederlande
Kardinal-Infanten
Ferdinand (1635)

Auktion

bei

Gliickselig G. m. b. H.
in

Wien

Tecbntk des feidlcbukt(cb=osmanifcben
payence^Mofatks

üon

7. 7. Scbacoogct, JMüncbcn

j ie Erforschung der fraglichen Technik begegnet
insofern Schwierigkeiten, als der Beschauer der
fertigen Arbeit gegeniibersteht, deren Rückseite sich
naturgemäß nicht erkennen läßt. Nur dem Umstand,
daß einzelne Bauwerke zerstört worden waren, und an-
dere sich in Reparatur befanden, war es zu verdanken,
daß die Beschaffenheit der Versatzstücke eingesehen
werden konnte. Als Resultat crgab sich die Gewißheit,
daß entgegen der bisher obwaltenden Meinung nicht
bloß von einer sondern von drei verschiedenen Tech-
niken zu sprechen seiu wirdv die wohl am deutlichsteu

wie folgt zu bezeichnen sein werden: 1. Stiftenmosaik,
2. Flachschichtenmosaik, 3. Fayence-Iutarsia.

1. Stiftenmosaik: Sie bedient sich verhält-
nismäßig kleiner Versetzstücke von verschiedenem
Ouerschnitt, je nach der erstrebten ornamentalen Wir-
kung. Diese haben entweder eine plane oder eine facet-
tierte Oberfläche und sind mit konisch-zugespitzten
Zapfen versehen, mittelst derer sie in das Mörtelbett
eingedrückt wurden, mit dem sie bündig stehen; dieses
bleibt, im Gegensatz zum europäischen Stifternnosaik.
sichtbar. Das Mörtelbett wird entweder mit der Kelle

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