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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 8./​9.1926/​27

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1./2. Maiheft
DOI article:
Simon, Karl: Eine verschollene Zeichnung von Hans Grimmer?
DOI article:
Loewental, Artur Imanuel: Von antiken Juwelen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0407

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Das Wichtigste wäre natürlich erst einmal, die
Zeichnung selbst aufzufinden, und die Beschreibung samt
der Größenangabe des Blattes kann selir wohl zu seiner
Auffindung führen, wenn systematisch gesucht wird.
Nach einer Notiz Gwinners soll die ganze Sammlung der

232 Handzeichnungen nach Amsterdam verkauft worden
sein. Nach frdl. Mitteilung des Amsterdamer Kabinetts
ist dort nichts davon bekannt, daß Zeichnungen aus
Uffenbach’schem Besitz nach Amsterdam gekommen
sind.

Hobbema, Landschaft

Aus der Galerie van Diemen von der Privatsammlung Dr. Heiligen dorff, Berlin, crworben

Von anttken lutoelen

oon

Avtuv tocmcntaf

W icherlich hat seit Schliemanns Ausgrabungen in Troja
^ kein anderer Fall die breitesten Schichten der
kultivierten Welt so sehr mit Interesse erfüllt, als
Howard Garters Auffindung der unversehrten letzten
Ruhestätte des Pharao Tutankamen, und als die Zeitun-
gen die Nachricht brachten, daß endlich nach langem
Streit mit der ägyptischen Regierung die Gelehrten die
letzte Umhülle der königlichen Mumie entfernt und dabei
17 Schichten von „Juwelen“ entdeckt hätten, sprach
man überall von diesen Juwelen, und je nach der Phan-
tasie des Einzelnen stieg ihr Wert ins Ungemessene.
Für die große Masse, ja sogar für die meisten der Gebil-
deten werden nun diese Zeilen eine schwere Enttäu-
schung bedeuten, denn sicherlich dachten sie alle bei
dem Worte Juwelen an unerhörte kostbare Diamanten,
Rubine, Saphire, Perlen, kurz an alle jene „edlen“ Steine
wie sie unsere heutigen Juweliere in Platin und Gold
fassen. Dem ist aber nicht so. Was die ältere antike
Welt und namentlich das alte Aegypten als Juweien

kannte und schätzte war etwas ganz anderes, als die
Juwelen unserer Zeit.

Unter den tausenden und abertausenden von
Schnuicksachen, die in ägyptischen Gräbern gefunden
wurden, weist auch nicht ein einziges Stück einen Dia-
manten oder echten Rubin oder Saphir auf; und es ist
als sicher anzunehmen, daß die alten Aegypter den
Diamanten überhaupt nicht kannten. Auch die übrigen
Völker des frühen Altertums haben ihn nicht gekannt,
das homerische Epos erwähnt ihn nicht, und selbst
Onomakritos, der sein Lehrgedicht über die edlen Steine
zu Beginn des 5. Jahrhunderts schrieb, weiß noch nichts
von Diamanten. Wahrscheinlich dürfte der Diamant
erst durch die Feldzüge Alexander des Großen von
Indien her bekannt geworden sein, ebenso wie der edle
Rubin und der Saphir. Wirklich genaue Daten und Be-
schreibungen aber finden wir erst bei Plinius in seiner
Historia Naturalis, der den Diamanten unter dem
Namen adamas (griechisch: ä^d|j.aa = der Unbezwing-

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