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Donath, Adolph [Editor]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 8./​9.1926/​27

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1./2. Augustheft
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Widmer, Johannes: Kunstbrief aus der Schweiz
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Sachse, Albert: Die Professorenecke im Leipziger Südfriedhof
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https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0549

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Versammlung-spalastes und seiner Anhängsel ausge-
stellt. Studienhalber mußten wir die Stadt gerade
jetzt verlassen, um in dem behaglichen Arbeitssaal des
Basler Kupferstichkabinetts gewisse Mappen zu durch-
forschen, in denen, seit einem halben Jahrhundert bei-
nah, das schönste England, Spanien, Marokko, die
adriatischen Küsten und die Prärien Nordamerikas, ein-
gesperrt sind, und wovon dem „Kunstwanderer“ zu
seiner Zeit berichtet werden soll. — Was man über
jene Pläne vernimmt, macht einen vor Glück erschau-
ern, daß man sie nicht sehen muß. Weiß man auch,
daß, ohne jede Sicherheit des Gelingens irgend eines
dieser Projekte, ein bestehendes Schönheitsgut ersten
Ranges zerstört werden wird, die an dem Kap von
Secheron an der Stelle einer seither von dem Genfer
Kantonsarchäologen B 1 o n d e 1 teilweise wieder auf-
gedeckten römischen Siedelung in der Zeit zwischen
1826 und 1830 für den Genf-Pariser Finanzmann

Francois B a r t h o 1 o n i errichtete „Villa“ desselben
Namens? Ein reinerer Bau war nie, nicht einmal in
jener Periode, geschweige denn heute. Die Zeitschrift
,,Die Kunst in der Schweiz“, die bei Sonor in Genf
erscheint, wagt es unter Beigabe herrlichen Bild-
materials in ihrem Augustheft, auf den Widersinn auf-
merksam zu machen, der darin liegt, das Kleinod aus
der Krone von Genfs künstlerischen und landschaft-
lichen Schönheiten auszubrechen, das sehr wohl erhal-
ten werden könnte. Die Villa Bartholoni sollte nicht
nur nicht schwinden, sie sollte den architektonisch-
künstlerischen Kern der Neuanlagen bilden! Warum
sollte nicht der Generalsekretär des Völkerbundes oder
der Präsident der Hauptversammlungen darin residie-
ren? Den Napoleoniden allen, und andern Fürsten des
Blutes und der Kunst, den erlauchten Gästen der
Bartholoni, war wohl darin, und den Politikern von
heute sollte er nicht genügen?

Anton Graff

Bildnis der
Biirgermeisterin Apel
aus Leipzig

Ausgestellt

in der Kunsthandlung
P. Rusch in Dresden

Dtc PhofcttopenccKc tm Leipsigct’ Südftnedbof

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Atbct?t

jer Südfriedhof zu Leipzig entwickelt sich immer
mehr zu einem der vornehmsten Anziehungspunkte
der Stadt. Wer ihn von den breiten Wällen des ihn be-
schützenden Völkerschlachtdenkmals aus betrachtet,
kann sich seiner freundlichen Finladung, zu ihm herüber-

Sacbfc

zukommen, nicht entziehen. Die einsamen Straßen, die
ruhigen Plätze, die stillen Weiher, die ernsten Baum-
gruppen und Hecken, das stumme Grün der Zedern und
die le'bendigen Farben der tausenderlei Zierpflanzen und
Blumenspenden geben dem feierlichen Park eine Wür-

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