GngUCcbe Kunftßbau.
Mortlake-Gobelins aus. der Werkstätte, die König Jakob i.
ehemals ins Leben rief, kamen bei Cliristies zum Verkauf. Spero
zalilte 950 Guineen fiir zwei Allegorien, während Slioebridge ein
anderes Paar, Junius gezeichnet, fiir 750 Guin. kaufte mit Sommer-
und Wintermotiven. Zwei Dianagobelins kamen auf 650 und 420
Guineen (Fraser).
Hine interessante Privatschenkung ist jetzt der Nationalbiblio-
thek von Wales geworden in Gestalt von 44 Friihausgaben von
Euklids „Elemente“. Die ersten zwölf Ausgaben mit Jahresdaten
1482 bis 1550 sind darunter. Die in Paris im Jahre 1543 gedruckte
Oktavausgabe, die erst spät aufgespiirt wurde, ist, soweit man
weiß, bisher noch nie von einem Bibliographen in einer Aufstellung
verkörpert worden. Mehrerc der Einbände sind sehenswert, da-
runter die in Basel 1546 und 1556 hergestellten, die sehr schönc
Arbeit aufweisen, sowie ein Kleinoktav Kölner Provenienz des
Jahres 1600. Stifter war Herr Charles Thomas Stanford zu
Brighton.
Ueberraschungen gab es bei Knight, Frank und Rutley, als
cin R e y n o 1 d s , Bild der Prinzessin Caroline Matilda von Eng-
land, späteren Königin von Dänemark, fiir 4200 Pfund in Privat-
besitz überwandelte. Vor 90 Jaliren wechselte das Gemälde seinen
Eigentümer füV sechs Pfund! Als Reynolds die Pririzessin kurz
vor der Ausreise nacii Dänemark malte, weinte das junge Ding so
viel und sehr, daß der Meister ganz verzweifelte und froh war,
seine 2000 Mark Entschädigung zu erhalten. Später verschwand
das Gemälde und tauchte vor Jahren als „Dame mit Gitarre“ bei
Christies auf, wo es, wie erwähnt, für 120 Mark erstanden wurde.
Eine Hoppnergruppe der Frau Rolleston mit ihren zwei Kindern
wurde fiir 1785 Pfund verkauft. Ein Romney aus der Leverhulme-
schen Sammlung, Fräulein Strachau darstellend, brachte den gerin-
gen Preis von 140 Guineen ein, während Millais’ Porträt des Herrn
Fleehvood Wilson für 200 Mark (!) verkauft wurde.
Ein dritter 'l' i z i a n aus der späteren Periode des Künst-
lers ist jetzt von der National Gallerie erworben worden — „Die
1 rinität empfängt Karl L“, eine Variante des berühmten Prado-
gemäldes. Im Jahre 1554 beendet, hing das herrliche Bild bis An-
fang des 19. Jahrhunderts in einer Madrider Spielliölle und kam
dann in den Besitz des bekannten britischen Sammlers Rogers. Bei
seinem Tode wanderte der Tizian durch die Clevelandschen und
Corryschen Kollektionen, bis es von der Firma Colnaghi angekauft
wurde, um im Dezember nacli der National Gallerie zu gelangen.
fm Oktober erregte der niedrige Verkaufspreis, knapp 300 Pfund,
berechtigtes Aufselien, die National Galierie hat aber bedeutend
niehr daftir gezahlt. Obwohl die Ziffer niclit veröffentlicht wor-
den ist, spricht man in Eingeweihtenkreisen von 6000 Pfund St.,
und zwar schritt die National Gallerie gerade in dem Moment ein,
wo Verhandlungen mit Amerika beinahe zum Abschluß gelangt
waren. Die Vereinigten Staaten dürfen sich aber damit trösten,
daß van Dycks Meisterwerk „Rinaldo und Armida“, friiher dem
Herzog von Newcastle gehörend, nacli Baltimore abgewandert ist.
Ferner hat aucli S a r g e n t s Bild der modernen drei Gra-
zien, der Schwestern Lady Wemyss, Lady Grey und Frau Adeane,
die Ausreise iibers Meer angetreten. Der Besitzer, Hauptmann
Wyndham, hat ein amerikanisches Angebot von fast einer Million
Hark angenommen. Das Gemälde, in selir großem Forrnat gehalten,
war die Sensation der Ausstellung der Royal Academy 1900, hat
dann bis jetzt in dem Wyndhamschen Heim gehangen, mit Aus-
nahme der letztjährigen Ausstellung zu Ehren Sargents. Ein ame-
Hkanischer Sammler sah das Bild dort und ließ nicht nach, bis er
es an sich gebracht hat. Vor solchen Riesenangeboten versclnvin-
rien aucli die besten Vorsätze! St. B.
Das „Berliner Tageblatt“ nennt
den „Kunstwanderer“ die „auch im weiten Aus-
land anerkannte Sammler - Zeitschrift.“
MEISTERWERKE
ALTER UND MODERNER MALEREI
G ALERIE HMSIi A. Q.
L P M 11 S PS SeHweizeFh ofkai ®
STAATLICHE PORZELLAN
AAANJUFAKTUR BERLIN
\l/ GEGRÜNDET1763 *
KPM
EIGENE
VERKAUFSSTELLEN
IN BERLIN W.9
LEIPZIGERSTRASSE 2
NW.87WEGELYSTR.1
AM BAHNHOF TIERGARTEN
PROF EDWIN SCHARFF,BERLlNsPFERDs
ß(unst= und ßlntigurtätenßandiung
<rHl. cfafomon
Cjegründet 1839
Onfiaber: Gugencfafomon
beeidigter Sachverständiger bei dem jdmtsgericht J)resden
ceiephon: n222 Dresden, ofcßfoßstr. 26 Zelephon : 222
247
Mortlake-Gobelins aus. der Werkstätte, die König Jakob i.
ehemals ins Leben rief, kamen bei Cliristies zum Verkauf. Spero
zalilte 950 Guineen fiir zwei Allegorien, während Slioebridge ein
anderes Paar, Junius gezeichnet, fiir 750 Guin. kaufte mit Sommer-
und Wintermotiven. Zwei Dianagobelins kamen auf 650 und 420
Guineen (Fraser).
Hine interessante Privatschenkung ist jetzt der Nationalbiblio-
thek von Wales geworden in Gestalt von 44 Friihausgaben von
Euklids „Elemente“. Die ersten zwölf Ausgaben mit Jahresdaten
1482 bis 1550 sind darunter. Die in Paris im Jahre 1543 gedruckte
Oktavausgabe, die erst spät aufgespiirt wurde, ist, soweit man
weiß, bisher noch nie von einem Bibliographen in einer Aufstellung
verkörpert worden. Mehrerc der Einbände sind sehenswert, da-
runter die in Basel 1546 und 1556 hergestellten, die sehr schönc
Arbeit aufweisen, sowie ein Kleinoktav Kölner Provenienz des
Jahres 1600. Stifter war Herr Charles Thomas Stanford zu
Brighton.
Ueberraschungen gab es bei Knight, Frank und Rutley, als
cin R e y n o 1 d s , Bild der Prinzessin Caroline Matilda von Eng-
land, späteren Königin von Dänemark, fiir 4200 Pfund in Privat-
besitz überwandelte. Vor 90 Jaliren wechselte das Gemälde seinen
Eigentümer füV sechs Pfund! Als Reynolds die Pririzessin kurz
vor der Ausreise nacii Dänemark malte, weinte das junge Ding so
viel und sehr, daß der Meister ganz verzweifelte und froh war,
seine 2000 Mark Entschädigung zu erhalten. Später verschwand
das Gemälde und tauchte vor Jahren als „Dame mit Gitarre“ bei
Christies auf, wo es, wie erwähnt, für 120 Mark erstanden wurde.
Eine Hoppnergruppe der Frau Rolleston mit ihren zwei Kindern
wurde fiir 1785 Pfund verkauft. Ein Romney aus der Leverhulme-
schen Sammlung, Fräulein Strachau darstellend, brachte den gerin-
gen Preis von 140 Guineen ein, während Millais’ Porträt des Herrn
Fleehvood Wilson für 200 Mark (!) verkauft wurde.
Ein dritter 'l' i z i a n aus der späteren Periode des Künst-
lers ist jetzt von der National Gallerie erworben worden — „Die
1 rinität empfängt Karl L“, eine Variante des berühmten Prado-
gemäldes. Im Jahre 1554 beendet, hing das herrliche Bild bis An-
fang des 19. Jahrhunderts in einer Madrider Spielliölle und kam
dann in den Besitz des bekannten britischen Sammlers Rogers. Bei
seinem Tode wanderte der Tizian durch die Clevelandschen und
Corryschen Kollektionen, bis es von der Firma Colnaghi angekauft
wurde, um im Dezember nacli der National Gallerie zu gelangen.
fm Oktober erregte der niedrige Verkaufspreis, knapp 300 Pfund,
berechtigtes Aufselien, die National Galierie hat aber bedeutend
niehr daftir gezahlt. Obwohl die Ziffer niclit veröffentlicht wor-
den ist, spricht man in Eingeweihtenkreisen von 6000 Pfund St.,
und zwar schritt die National Gallerie gerade in dem Moment ein,
wo Verhandlungen mit Amerika beinahe zum Abschluß gelangt
waren. Die Vereinigten Staaten dürfen sich aber damit trösten,
daß van Dycks Meisterwerk „Rinaldo und Armida“, friiher dem
Herzog von Newcastle gehörend, nacli Baltimore abgewandert ist.
Ferner hat aucli S a r g e n t s Bild der modernen drei Gra-
zien, der Schwestern Lady Wemyss, Lady Grey und Frau Adeane,
die Ausreise iibers Meer angetreten. Der Besitzer, Hauptmann
Wyndham, hat ein amerikanisches Angebot von fast einer Million
Hark angenommen. Das Gemälde, in selir großem Forrnat gehalten,
war die Sensation der Ausstellung der Royal Academy 1900, hat
dann bis jetzt in dem Wyndhamschen Heim gehangen, mit Aus-
nahme der letztjährigen Ausstellung zu Ehren Sargents. Ein ame-
Hkanischer Sammler sah das Bild dort und ließ nicht nach, bis er
es an sich gebracht hat. Vor solchen Riesenangeboten versclnvin-
rien aucli die besten Vorsätze! St. B.
Das „Berliner Tageblatt“ nennt
den „Kunstwanderer“ die „auch im weiten Aus-
land anerkannte Sammler - Zeitschrift.“
MEISTERWERKE
ALTER UND MODERNER MALEREI
G ALERIE HMSIi A. Q.
L P M 11 S PS SeHweizeFh ofkai ®
STAATLICHE PORZELLAN
AAANJUFAKTUR BERLIN
\l/ GEGRÜNDET1763 *
KPM
EIGENE
VERKAUFSSTELLEN
IN BERLIN W.9
LEIPZIGERSTRASSE 2
NW.87WEGELYSTR.1
AM BAHNHOF TIERGARTEN
PROF EDWIN SCHARFF,BERLlNsPFERDs
ß(unst= und ßlntigurtätenßandiung
<rHl. cfafomon
Cjegründet 1839
Onfiaber: Gugencfafomon
beeidigter Sachverständiger bei dem jdmtsgericht J)resden
ceiephon: n222 Dresden, ofcßfoßstr. 26 Zelephon : 222
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