Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 8./9.1926/27
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0273
DOI Heft:
1./2. Februarheft
DOI Artikel:Zarnowski, J.: Die Neuerwerbungen des Louvre im Jahre 1926
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0273
Kunsthandlung Wildenstein), ein stimmungsvolles und in der Auf-
fassung sehr vornehmes Gemälde. Es ist in einer blonden Farben-
skala gehalten und stellt ein frühes Beispiel dar fiir das Eindringen
des französischen Einflusses in die flämische Malerei.
Eine nächtliche ,,Anbetung des Kindes“ von Du Mesnil de la
Tour ist fiir diesen in Frankreich wenig bekannten und geschätzten
Kiinstler viel charakteristischer und bedeutender, als die schon in
ein miniaturartiges französisches Bild aus der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts ,La legende du jongleur“; ein liebenswürdiges aber
unbedeutendes Bildchen, das vom Louvre fiir die Summe vou
112 000 Francs erstanden wurde.
Zum Schluß seien noch erwähnt: Bartolommeo Veneto ,,Die
Beschneidung Christi“ (signiert), eine kleine und sehr reizvolle
Parkansicht von Fragonard und ein nocli nicht ausgestelltes Fami-
Paul Gauguin
Stilleben
Französische Malerei
des 19. Jahrhunderts
bei
Hugo Perls, Berlin
der Galerie vorhandene „Verleugnung Petrie“. Ein Vergleich beider
Bilder verleitet zu dem Gedanken, daß die „Verleugnung“ schwer-
lich von derselben Hand sein könnte wie die neue „Anbetung“.
lienbildnis von Aert de Gelder. Eine Lucas van Leyden zugeschrie-
bene „Anbetung der Hirten“ (Geschenk der Kunsthandlung Klein-
berger) scheint uns nur eine schwächere Wiederholung zu sein nach
Vincent van Gogh
Auvers
Französische
Malerei des
19. Jahrhunderts
bei
Hugo Perls, Berlin
Von der Versteigerung der Sammlung Warnek, die das sensa-
tionellste Ereignis der Saison im vergangenen Jahr darstellte, sind
drei Bilder dem Museum zugefallen: das kleine Täfelchen mit
„Christus und der Samapterin“ von Juan de Flandres, eins der 46
Bildchen, die der Künstler für die Königin Isabella von Spanien
gemalt hat, eine kleine „Abendlandschaft“ von Adr. Brouwer, in der
die Bautnmassen aus vehementen und doch präzisen Pinselhieben
bestehen (Geschenk des amerikanischen Sammlers Friedsam) und
einem Bilde, das sich als „unbekannt“ in den Vorräten der EreiP1
tage in Petersburg befindet.
Die Abteilung der Skulpturen und des Kunstgewerbes lia
auch einige beachtenswerte Neuerwerbungen zu verzeicluien: zv e|
Buddhastatuen aus vergoldeter Bronze (Anfang 6. Jahrh.) zv'el
Bildnisbiisten von Coysevox und Carpeaux, eine französische
Elfbeinstatuette der hl. Jungfrau aus dem Anfang des 14. Jahrhun
derts und mehrere wertvolle Werke der Kleinkunst.
246
fassung sehr vornehmes Gemälde. Es ist in einer blonden Farben-
skala gehalten und stellt ein frühes Beispiel dar fiir das Eindringen
des französischen Einflusses in die flämische Malerei.
Eine nächtliche ,,Anbetung des Kindes“ von Du Mesnil de la
Tour ist fiir diesen in Frankreich wenig bekannten und geschätzten
Kiinstler viel charakteristischer und bedeutender, als die schon in
ein miniaturartiges französisches Bild aus der ersten Hälfte des 16.
Jahrhunderts ,La legende du jongleur“; ein liebenswürdiges aber
unbedeutendes Bildchen, das vom Louvre fiir die Summe vou
112 000 Francs erstanden wurde.
Zum Schluß seien noch erwähnt: Bartolommeo Veneto ,,Die
Beschneidung Christi“ (signiert), eine kleine und sehr reizvolle
Parkansicht von Fragonard und ein nocli nicht ausgestelltes Fami-
Paul Gauguin
Stilleben
Französische Malerei
des 19. Jahrhunderts
bei
Hugo Perls, Berlin
der Galerie vorhandene „Verleugnung Petrie“. Ein Vergleich beider
Bilder verleitet zu dem Gedanken, daß die „Verleugnung“ schwer-
lich von derselben Hand sein könnte wie die neue „Anbetung“.
lienbildnis von Aert de Gelder. Eine Lucas van Leyden zugeschrie-
bene „Anbetung der Hirten“ (Geschenk der Kunsthandlung Klein-
berger) scheint uns nur eine schwächere Wiederholung zu sein nach
Vincent van Gogh
Auvers
Französische
Malerei des
19. Jahrhunderts
bei
Hugo Perls, Berlin
Von der Versteigerung der Sammlung Warnek, die das sensa-
tionellste Ereignis der Saison im vergangenen Jahr darstellte, sind
drei Bilder dem Museum zugefallen: das kleine Täfelchen mit
„Christus und der Samapterin“ von Juan de Flandres, eins der 46
Bildchen, die der Künstler für die Königin Isabella von Spanien
gemalt hat, eine kleine „Abendlandschaft“ von Adr. Brouwer, in der
die Bautnmassen aus vehementen und doch präzisen Pinselhieben
bestehen (Geschenk des amerikanischen Sammlers Friedsam) und
einem Bilde, das sich als „unbekannt“ in den Vorräten der EreiP1
tage in Petersburg befindet.
Die Abteilung der Skulpturen und des Kunstgewerbes lia
auch einige beachtenswerte Neuerwerbungen zu verzeicluien: zv e|
Buddhastatuen aus vergoldeter Bronze (Anfang 6. Jahrh.) zv'el
Bildnisbiisten von Coysevox und Carpeaux, eine französische
Elfbeinstatuette der hl. Jungfrau aus dem Anfang des 14. Jahrhun
derts und mehrere wertvolle Werke der Kleinkunst.
246