Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 8./​9.1926/​27

DOI Heft:
1/2. Dezemberheft
DOI Artikel:
Der Herbstsalon / Aus dem nordischen Kunstleben / Kunst in Prag / Amerikas Kunstwesen / Londoner Kunstschau / Bode und der Museumsprozeß / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Claude Monet † / Aus der Museumswelt / Weihnachtsteller 1926 / Neue Bücher über deutsche Plastik / Neue Kunstbücher / Kunst in Köln / Kunstbrief aus Baden-Baden / Von der Dresdner Jahresschau 1927 / Kestner-Gesellschaft Hannover / Aus der Kunstwelt
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0178

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Jussuff Abbo mit etwa 40 graphischen Blättern und 16 Plastiken.
In den Graphiken behandelt der Künstler durchweg den weiblichen
Körper und den körperhaften Ausdrnck, so daß man von Körper-
und Bewegnngsstudien sprechen kann. Die Plastiken bestehen meist
aus Köpfen. Daneben ist eine Ausstellung photographischer Bild-
nisse von Genja J o n a s bemerkenswert, die zeigen, daß die Photo-
graphie sehr wohl als Knnst betrachtet werden kann, wenn sie
kiinstlerisch betrieben wird. Ganz reizvoll sind vor allem die Kin-
derbilder, besonders das lachende Kind. Das ist nicht bloß üie
mechanische Arbeit des photographischen Apparates!

Von besonderem Interesse ist die Ausstellung des gesamten
graphischen Werkes von Henri d e ToulouseLautrec in der
Galerie Baumbach, etwa 200 Blätter umfassend, die von 1892
an datieren. Die feine Charakteristik in den Bildnissen und Typen
Pariser Miliens offenbart im wahren Sinne des Wortes , esprit“,
der selbst bei den großen Plakaten nicht zu vermissen ist, wo Kunst
und Zweckmäßigkeit sich in höchster Vollendung vereinen.

Eine umfassende Ausstellung von etwa 100 Arbeiten Paul
K 1 e e s bietet die Galerie Ernst A r n o 1 d. Schon im Frühjahr
d. Js. konnte man in der Neuen Kunst Fides eine größere Anzahl
Aquarelle dieses Künstlers sehen, der immer derselbe bleibt in der
Betonung des Flächenhaften und der Farbenkomposition. Es sind
,,pädagogische Skizzen“, aber keine Malkunstwerke. Mitunter ver-
fällt der Künstler zu sehr ins Primitive („Ausgang der Liebespaare“,
„Finstere Stelle“), andernteils bieibt er unverständlich, obwohl ihm
in der Farben-Variation und -Komposition eine meisterhafte Technik
nicht abzusprechen ist. Aber darin kann sich die „Kunst“ nicht
erschöpfen!

Im Graphischen Kabinett dieser Galerie sind Handzeichnungen
von Kaete Wilczynski ausgestellt, insbesondere ganz hervor-
ragende Porträts und Typen von wundervoller Charakterisierung,
besonders Frauenköpfe, worunter sich auch ein Selbstbildnis von
1925 befindet. Scharf und markig weiß die Kiinstlerin zu charakte-
risieren, die jetzt in Beriin lebt, wo u. a. auch verschiedene Schau-
spiel- und Filmgrößen ihrem Stift anheimfielen (Steinrück, Elisabeth
Bergner, Valetti). Äus Paris stammen einige Landschaften, vor
allem aber ausgezeichnete Typendarstellungen.

P a u 1 Sorgenfr-ei.

*

Die Galerie Ernst A r n o 1 d veranstaltet im Dezember eine
Ausstellung Dresdner Kiinstler.

Slbet?fe(cL

Galerie Walter Westfeld veranstaltet eine Sonderausstel-
lung von Gemälden Prof. J. Mermagen, Elberfeld.

ft?ankfut?t a* ]vt.

Jm graphischen Kabinett der Kunsthandlung Heinrich T r i 11 -
i e r werden zur Zeit Aquarelle und graphische Arbeiten des be-
kannten rheinischen Malers F. M. Jansen sowie von Fifi Kreutzer
(Köln) gezeigt. F. M. Jansen ist besonders durch seine Rhein-
Mappe bekannt geworden.

Kö (n.

Die Dezember-Ausstellung im Kunstsalon Herm. A b e 1 s zeigt
Gemälde des rheinischen Malers Werner P e i n e r.

Lcipstg*

Heinrich Waldmüller, Miinchen, veranstaltete jetzt eine
Sonderausstellung seiner Arbeiten der letzten beiden Jahre bei
H. Barchfeld? Leipzig. Er ist den Lesern dieser Zeitschrift
bekannt. Es will mir scheinen, als ob eine neue Stufe seiner Ent-
wicklung sich anbahne. Das Problem des Raumes, das er früher
in der Unendlichkeit feinster Farbentönungen und -schwingungen zu
erfassen suchte, tritt ihm jetzt im kubischen Ineinander der einzel-
nen Formen nahe. Die Farbe ist reicher, ausdrucksstärker gewor-
den. Der ihm eigene, selten eindringliche Blick fiir die Wesenheit
der Erscheinung ist noch bezwingendcr geworden. Er gibt Wirk-

STAATLICHE PORZELLAN-
MANUFAKTUR BERLIN

GEGRÜNDET 1763

EIGENE VERKAUFSSTELLEN

IN BERLIN W 9, LEIPZIGER STRASSE 2
NW 87 WEGELYSTRASSE 1 (AM BAHNHOF TIERGARTEN)

J'Kunst* und ddntiguiiätenßandlung

ffl. ofafomon

Qegründet 1839

Onfiaber: GugeneTafomon

beeidigter Sachverständiger bei dem J/J’mtsgericht J)resden

üe/ephon : 14222 ‘Dresden, efcßfoßstr. 26 üetephon : 14 222

159
 
Annotationen