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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 8./​9.1926/​27

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1./2. Märzheft
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Dr. Albert Figdor † / Kunstabwanderung aus England / Die Welt der Gelehrten / Ein neuentdeckter Rubens / Aus der Künstlerwelt / Aus dem nordischen Kunstleben / Kunstauktionen / Kunstausstellungen / Die Munch-Ausstellung der National-Galerie in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0331

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fvlagdeburg.

Der Kunstverein veranstaltet in der Kunsthalle bis 20.
März eine Ausstellung der Magdeburger Künstlervereinigung
,,Börde“.

Jvlüncben,

Die Moderne Qalerie Thannhauser, Mtinchen,
stellt im März Qetnälde und Aquarelle von Fritz Urschbach
aus.

JHücnberg.

In der neuen Norishalle am Marientorgraben in Nürnberg
wurde durch Oberbiirgermeister Dr. Luppe eine vom
Albrecht Dürer-Verein veranstaltete Frühjahrsschau
Miinchener Kunst eröffnet. Nicht eitien Querschnitt durch das
Münchener Kunstschaffen unserer Tage will die Ausstellung geben.
Auch war es nicht darauf abgesehen, Werke von möglichst vielen
Künstlern zu bringen. Die Ausstellungsleitung, welche in den be-
währten Händen des Hauptkonservators atn Qermanischen Mu-
seums Professor Dr. Fritz Traugott Scltulz lag, wählte
vielmehr eine beschränkte Anzahl solcher Kiinstler aus, deren Auf-
fassungsart als besonders typisch und charakteristisch zu bezeich-
nen ist. Ueber die Namen der Ausstcllung, die nur nach dem Prin-
zip der Qualität angeordnet wurde, orientiert der Katalog.

Weitere Kunstnachrichten auf der 4. Umschlagseite.

Dte ivtuncb-AusffeUutrg
dec JSattonaböalet’ie tn Bet?(in.

Ludwig J u s t i hat mit der großen Munch-Ausstellung, die
soeben in der Modernen Abteilung der Nationalgalerie, im ehema-
ligen „Kronprinzenpalais“ eröffnet wurde, eine Riesenarbeit voll-
bracht. Zweiliundert Gemälde des fiihrenden Norwegers sind hier
zusammengekommen, unter ihnen Werke, die man bci uns bisher
nicht gekannt hat, und dann wieder Bilder, die in Berlin schon
1894 zu sehen waren und damals im Architektenhause sozusagen
ausgepfiffen wurden. Es ist eine Schau, die das Schaffen des
Künstlers aus allen seinen Perioden vorfiilirt, auch seine Monumen-
talgemälde fiir die Universität in Oslo, die sieben Jahre brauch-
ten, um von der Universität, nach langen Bemühungen des Jens
T h i i s , des Leiters des Museums in Oslo, übernommen zu wer-
den. Diese Monumentalbilder Munchs hat im „Kunstwanderer“
seinerzeit Professor Dr. Albert D r e s d n e r in einem Aufsatz
gewürdigt.

Qeheimrat Justi fand bei den Vorbereitungen fiir die in ihrer
Gesamtwirkung bedeutsame Munch-Ausstellung besonderes Ent-
gegenkommen bei den Museen und Privatsammlern Norwegens,
Die Museen von O s 1 o und B e r g e n haben bcreitwillig, unter-
stützt von dem norwegischen Staatsrat, der die Ausfuhr besonders
wichtiger Bilder Edvard Munchs gestattete, ihren stärksten Besitz
an Munch’schen Werken an Berlin abgegeben und der Kiinstler

Das „Berliner Tageblatt“ nennt
den „Kunstwanderer“ die „auch im weiten Aus-
land anerkannte Sammler - Zeitschrift.“

selbst, dem der Leiter der Nationalgalerie Berlin einen Besuch
machte, lich gleichfalls einc Anzalil von seinen Lieblingen, von
denen er sich sonst nicht trennen konnte. Und der Transport der
Bilder von Norwegen nach Berlin wurde unter Aufsicht von Dr.
'I' h o r m a e h 1 e n , dem Kustos der Nationalgalerie, durchgeführt.
Thormaehlen ist es auch zu danken, daß noch in diesem Jahre,
gleichsam als Qegendienst, eine Kollektion von Bildern neuer
deutscher K u n s t in N o r w e g e n ausgestellt werden wird.

Adolph von Menzel

Sammlung L.co Lewin-Breslau bei Cassirer-Helbing-Berlin

In der Munch-Ausstellung der Berliner Nationalgalerie, die
sämtliche Räumc der Modernen Abteilung am Platz vor dem Zeug-
hause fiillt, hängen auch fünfzig von den sechzig Gemälden des
Meisters, die Direktor Dr. H a r 11 a u b in der Kunsthalle M a n n -
h e i m gezeigt hat, zahlreiche Werke, die im Z ü r c h e r K u n s t -
h a u s waren — iibrigens ist hier auch das Bildnis des Direktors
Dr. W. W a r t m a n n vom Ziircher Kunsthaus vertreten — sowie
eine Reihe von Stiicken, die vor einigen Jahren bei Paul Cassirer
sich vorfanden, dabei längst gewertete Bilder aus deutschem Pn"
vatbesitz, wie das 1907 gemalte Bildnis Walter Rathenaus. Es is*
die umfassendste Ausstellung, die jemals von dem bald durch das
Qenie Ibsens, bald durcli Strindberg, bald vom französischen Irn-
pressionismus, bald durch die eigene Scholle beeinflußten tempera-
mentvollcn und der neuesten Kunst Wege bahnenden Malwerk des
63jährigen Norwegers geboten wurde.

Redaktionsschluss für das 1/2. Aprilheft 2. April. — Redaktionsschluss für das 1. Maiheft 2. Mai.
Herausgeber u. verantwortlicher Leiter: Adolph Donath, Berlin-Schöneberg. — Verlag „Der Kunstwanderer“, G. m. b H., Berlin.
Redaktion: Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 107. — Druck: Pflaume & Roth, Berlin SW. 68.

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