Donath, Adolph [Editor]: Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen (8./9.1926/27)

wurde. Es ist dies die berühmte „Galerie Mazarine“, die 1645 von
Frangois Mansard ftir den kunstliebenden Kardinal erbaut, ursprüng-
lich die Bilder, Statuen, Teppiche und andere Kunstwerke der be-
kannten Mazarinischen Sammlung enthielt. Zwei italienische Maler
schmiickten den schönen Saal mit Fresken aus . G. F. Grimaldi

mittel gab Frau Florence Blumenthal her. Auf diese Weise hat
Paris eines seiner schönsten Baudenkmäler wiedererlangt.

Das Ausschlaggebende an dieser Ausstellung ließe sich daliin
charakterisieren, daß man hier mit großem Takt es verstanden hat,
nur wirklich Bedeutungsvolles und Interessantes zu wählen. Und

Lukas Cranach, Die Kreuzigung. Holzschnitt, datiert 1502. Aus den Mai-Auktionen bei C. G. Boerner in Leipzig

malte die Landschaften in den Nischen und an den Fensterlaibungen,
G. Romanelli die Deckengemälde mit großen mythologischen Dar-
stellungen. Dieser herrliche Saal, der seit der Revolution zu dem
Gebäudekomplex der Nationalbibliothek geliört, hatte im Laufe
der Zeiten viel Widerwärtigkeiten erfahren, und erst jetzt, anläß-
lich dieser Ausstellung, wurde er mit viel Gescliick in seinen
urspriinglichen Zustand zurtickversetzt. Die dazu nötigen Geld-

so kommt es, daß in aliem, was hier veranschaulicht werden sollte,
sei es Heer oder Marine, Finanzwesen oder exakte Wissenschaft,
auswärtige Politik oder religiöse Bewegungen, daß in allem aucli
die Kunst auf wiirdige und wahrhaft irnposante Weise zu Wort
kommt. Von besonders interessanten Objekten seien erwähnt: eine
erlesene Auswahl von Bucheinbänden, geographischen Karten und
Atlanten, wertvoücn illuminierten! Manuskripten und großen Noten-

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