Trotz des reichen Inhaltes der besprochenen beiden Kataloge
ist die große H o 1 z s c h n i 11 - Sammlung, die der dritte und um-
fänglichste Boerner’sche Katalog beschreibt, wohl die größte Ueber-
raschung und sein Inhalt besonders für die öffentlichen Kupferstich-
kabinette bei weitem am wichtigstem Die größten Kostbarkeiten
enthält wohl zweifellos die Abteilung der Inkunabeln des
Holzschnittes, die nicht weniger als 23 interessante Einblattdrucke
umfaßt und eine Sammlung von ca. 250 farbigen Clair-obscur-
Schnitten aller Schulen. Eine besondere Liebhaberei des Wiener
Sammlers Josef W ü n s c h , der in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts das umfangreiche Material dieses Katalogs zusam-
mengebracht hat.
]VKin cbcn.
Am 22. April finden bei Hugo H e 1 b i n g, Miinchen, eine
Versteigerung von Antiquitäten und Gemälden alter
Meister vorwiegend aus süddeutschem Adels- und Privatbesitz
statt. Unter der Keramik finden sich neben Porzellan aus deut-
sclien Manufakturen dieses Mal hauptsächlich schöne Erzeugnisse
der Fayence-Manufakturen Delft, Frankfurt und Hanau. Beson-
ders hinzuweisen ist auf eine gute Sammlung geschliffener und ge-
schnittener Gläser des 17. bis 19. Jahrhunderts. Hierauf fölgen
Waffen, Zinngefäße, Arbeiten in Schmiedeeisen, Orientteppiche,
Textilien und ostasiatisches Kunstgewerbe. Manches reizvolle
Stück befindet sicli unter den Möbeln und Einrichtungsgegenständen,
z. B. einige schöne alte Spiegel. Unter den Gemälden interessieren
vor allem einige Bilder, die sich ehemals im Besitz des sächsischen
Königshauses befanden, neben Werken von Agricola, Tischbein,
Koch usw. Aus der reiclien Abteilung der Skulpturen seien her-
vorgehoben eine Figur Johannes d. T. aus dem Kreis der Erasmus
Grasser, ein Relief „Flucht nach Aegypteü,“, beeinflußt von dem
Holzschnitt aus Diirers Marienleben. Eine trauernde Maria aus
dem 16. Jahrhundert, ein Alabaster-Relief, Kreuzigung, florentinisch
16. Jahrhundert.
*
Die am 30. April 1927 bei Hugo H e 1 b i n g , München, statt-
findende Auktion von Oelgemälden, Aquarellen und Handzeichnun-
gen aus ausländischem und deutschem Besitze weist wieder beste
Namen unserer deutschen Kiinstler auf; insbesondere sei ein Spitz-
weg „Einsiedler bei der Weinprobe“ hervorgehoben. Es wären fer-
ner noch zu nennen: Jul. Adam, H. v. Bartels, H. Best, A. Burger,
F. v. Defregger, F. Friedländer, C. Fröschel, F. Grässel, Th. Gurlitt,
H. von Habermann, A. Hengeler, A. Jank, Hugo Kauffmann,
A. Köster, C. Kronberger, D. Langko, F. v. Lenbach, A. Lier,
W. Löwith, F. Preller d. J., W. Räuber, G. C. L. Richter, Ph. Röth,
F. Roubaud, E. Schleich d. Ä., Robert Schleich, A. Schreyer, C. Sei-
ler, J. Seyler, W. Velten, L. Willroider, J. Wopfner, H. v. Zügel.
Vom Ausland wären zu nennen: R. P. Bonnington, J. Chelminski,
E. Isabey, F. A. Renoir und Zeichnungen von J. F. Millet, Pissaro,
Gavarni u. a.
Heuc Kunlfbücbcr.
Jakob Prandtauer, der Klosterarchitekt des
österreichischen B a r o c k.*) Von Hugo H a n t s c h.
Herausgegeben vom Kunsthistorischen Institut des Bundes-
denkmalamtes. Krystatt-Verlag, Wien 1926.
Einer nach dem andern werden nun die Meister des deutschen
Barocks aus dem Dunkel hervorgezogen, in das voreingenommene
Geschichtsauffassung sie allzulange verbannt hatte. Selbst fiir das
Werk des nie vergessenen Fischer von Erlach hat Sedelmayr erst
hingst eine sichere Grundlegung schaffen miissen, und mit dieser
Ärbeit tiber Prandtauer betritt Hantsch eigentlich Neuland, obgleich
es nun schon fast vierzig Jahre her ist, seit Cornelius Gurlitt zuerst
^en Meister von Melk erkannt und gefeiert hat Seine Lebens-
) Wir möchten in Abwehr einer leider weitverbreiteten
sPrachlichen Fahrlässigkeit daran erinnern, daß der Genitiv von
Barock „des Barocks“ lautet.
Gesucht
möglichst geschlossene Sammlung, evtl. auch sehr
gute, aber nur wirklich anerkannte Einzelstücke
alter IVeister
vor allem deutsche, holländische, flämische,
sowie erlesene Werke
moderner Meister
besonders: Achenbach, Böcklin, Oefregger, Feuerbach,
Friedrich, Gallegos, Gebhardt, Grützner, Jutz, Kauff-
mann, Knaus, Kröner, Leibl, Leistikow, Liebermann,
Lier, Mardes, Menzel, Munkaczy, L. Richter, Schleich,
Schuch, Schwind, Segantini, Slevogt, Sperl, Spitzweg,
Thoma, Trübner, Uhde, Vautier, Voltz, Waldmüller,
Zügelusw. sowie französische Impressionisten für
Gemäldegalerie
Angebote, möglichst direkt vom Besitzer, erbittet
A. Blumenreich, B E R LIN W 35,
Schöneberger Ufer 27
d1
BRUGEL & SOHN A.G.
BUCHDRUCKEREI ANSBACH Mfr.
DIE LEISTUNGSFÄHIGE KATALOGDRUCKEREI
BILLIGE PREISE ✓ RASCHE HERSTELLUNG
GÜNSTIGE ZAHLUNGSBEDINGUNGEN
Malmede 5 6eissendörfer, Köin'Rh.
Unfer Sachsenhausen 33
Änfike Möbel vom 15. bis 18. Jahrhunderf, Tapisserien, Plasfik,
6emälde, Porzellane, wiealfeshochwerf.Kunsfgewerbejed.Ärf
kMalmede, B a r c e I o n a,
68 Paseo de Sracia
JmtSe Doiiie
die bereits mehrere Kunstausstellungen mit Erfolg
geleitet hat, sucht Anstellung. Zuschriften unter Nr. 3568
an den „Kunstwanderer“.
341
ist die große H o 1 z s c h n i 11 - Sammlung, die der dritte und um-
fänglichste Boerner’sche Katalog beschreibt, wohl die größte Ueber-
raschung und sein Inhalt besonders für die öffentlichen Kupferstich-
kabinette bei weitem am wichtigstem Die größten Kostbarkeiten
enthält wohl zweifellos die Abteilung der Inkunabeln des
Holzschnittes, die nicht weniger als 23 interessante Einblattdrucke
umfaßt und eine Sammlung von ca. 250 farbigen Clair-obscur-
Schnitten aller Schulen. Eine besondere Liebhaberei des Wiener
Sammlers Josef W ü n s c h , der in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts das umfangreiche Material dieses Katalogs zusam-
mengebracht hat.
]VKin cbcn.
Am 22. April finden bei Hugo H e 1 b i n g, Miinchen, eine
Versteigerung von Antiquitäten und Gemälden alter
Meister vorwiegend aus süddeutschem Adels- und Privatbesitz
statt. Unter der Keramik finden sich neben Porzellan aus deut-
sclien Manufakturen dieses Mal hauptsächlich schöne Erzeugnisse
der Fayence-Manufakturen Delft, Frankfurt und Hanau. Beson-
ders hinzuweisen ist auf eine gute Sammlung geschliffener und ge-
schnittener Gläser des 17. bis 19. Jahrhunderts. Hierauf fölgen
Waffen, Zinngefäße, Arbeiten in Schmiedeeisen, Orientteppiche,
Textilien und ostasiatisches Kunstgewerbe. Manches reizvolle
Stück befindet sicli unter den Möbeln und Einrichtungsgegenständen,
z. B. einige schöne alte Spiegel. Unter den Gemälden interessieren
vor allem einige Bilder, die sich ehemals im Besitz des sächsischen
Königshauses befanden, neben Werken von Agricola, Tischbein,
Koch usw. Aus der reiclien Abteilung der Skulpturen seien her-
vorgehoben eine Figur Johannes d. T. aus dem Kreis der Erasmus
Grasser, ein Relief „Flucht nach Aegypteü,“, beeinflußt von dem
Holzschnitt aus Diirers Marienleben. Eine trauernde Maria aus
dem 16. Jahrhundert, ein Alabaster-Relief, Kreuzigung, florentinisch
16. Jahrhundert.
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Die am 30. April 1927 bei Hugo H e 1 b i n g , München, statt-
findende Auktion von Oelgemälden, Aquarellen und Handzeichnun-
gen aus ausländischem und deutschem Besitze weist wieder beste
Namen unserer deutschen Kiinstler auf; insbesondere sei ein Spitz-
weg „Einsiedler bei der Weinprobe“ hervorgehoben. Es wären fer-
ner noch zu nennen: Jul. Adam, H. v. Bartels, H. Best, A. Burger,
F. v. Defregger, F. Friedländer, C. Fröschel, F. Grässel, Th. Gurlitt,
H. von Habermann, A. Hengeler, A. Jank, Hugo Kauffmann,
A. Köster, C. Kronberger, D. Langko, F. v. Lenbach, A. Lier,
W. Löwith, F. Preller d. J., W. Räuber, G. C. L. Richter, Ph. Röth,
F. Roubaud, E. Schleich d. Ä., Robert Schleich, A. Schreyer, C. Sei-
ler, J. Seyler, W. Velten, L. Willroider, J. Wopfner, H. v. Zügel.
Vom Ausland wären zu nennen: R. P. Bonnington, J. Chelminski,
E. Isabey, F. A. Renoir und Zeichnungen von J. F. Millet, Pissaro,
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Heuc Kunlfbücbcr.
Jakob Prandtauer, der Klosterarchitekt des
österreichischen B a r o c k.*) Von Hugo H a n t s c h.
Herausgegeben vom Kunsthistorischen Institut des Bundes-
denkmalamtes. Krystatt-Verlag, Wien 1926.
Einer nach dem andern werden nun die Meister des deutschen
Barocks aus dem Dunkel hervorgezogen, in das voreingenommene
Geschichtsauffassung sie allzulange verbannt hatte. Selbst fiir das
Werk des nie vergessenen Fischer von Erlach hat Sedelmayr erst
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Barock „des Barocks“ lautet.
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vor allem deutsche, holländische, flämische,
sowie erlesene Werke
moderner Meister
besonders: Achenbach, Böcklin, Oefregger, Feuerbach,
Friedrich, Gallegos, Gebhardt, Grützner, Jutz, Kauff-
mann, Knaus, Kröner, Leibl, Leistikow, Liebermann,
Lier, Mardes, Menzel, Munkaczy, L. Richter, Schleich,
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