Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 8./9.1926/27
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https://doi.org/10.11588/diglit.25876#0517
DOI Heft:
1./2. Juliheft
DOI Artikel:Aus dem nordischen Kunstleben / Die Daumier-Versteigerung in Paris / Londoner Kunstschau / Aus der Kunstwelt / Deutsche Kunst in Amerika / Aus der Museumswelt / Kunstausstellungen / Kunstauktionen / Neue Kunstbücher / Bund deutscher Gebrauchsgraphiker
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kleinen Landschaft bei Tivoli, schon aus der römischen Zeit, 1865,
die außergewöhnlich farbig und auf ein helles Blau gestimmt ist;
der 1856 gemalte Dichtergarten zeigt dagegen schon die andere
Linie in Feuerbachs Wesen, seine unglückliche Liebe zur Renais-
sance, die immer mehr die Oberhand in seinem Schaffen gewann
Unter ihnen interessiert Josef Weiss, obwohl noch unausgeglichen
und nicht immer ganz mit sicli im Klaren, durch sein ehrliches
Wollen und einen starken Sinn fiir die Form, der aber bisher nur
in einigen Bildniszeichnungen, den Weg zur Gestaltung gefunden
hat. In kluger Beschränkung treten uns die Arbeiten von Oskar
Maria Slavona
Baby auf
blauer Decke
Ausstellung
Die schaffende
Frau in der
bildenden Kunst
bei
J. Hinrichsen
im
Kiinstlerhaus
Berlin
und bisher für die Beurteilung seiner kiinstlerischen Persönlichkeit
ausschlaggebend war.
Iin Kunstverein wird eine Gedächtnisausstellung für
Albin Egger-Lienz gezeigt, eine typische Nachlaßschau, mit
Vonwiller entgegen; ganz bewußt wird hier jeder äußerliche An-
schluß an Modernes vermieden, das in seiner formalen Betontheit
nicht der Art dieses Malers entspricht; auf ganz anderen Wegen
gelangt aber auch er zu letztem Wesensausdruck durch die Gegen-
August Heitmüller
Bildnis des
Malers Thoms
Ausstellung
Das Problem der
Bildnisgestaltung in der
jungen Kunst
Galerie
Neumann und Nierendorf
in Berlin
der, in der wahllosen Zusammenstellung ungleichwertiger Arbei-
ten, dem Künstler kaum ein Dienst geleistet wird. Dann sieht man
eine Kollektion des Bildhauers Benno Elkan, dessen geschickt
und geschmackvoll gebildete Porträtplaketten das Interesse ver-
dient. Schließlich lernt man noch einige neue Namen kennen.
standsform. Diese Landschaftjn und Bildnisse sind, obwohl zu
tiefst lebendig, so still und ohne Pathos, daß vielleicht mancher
daran vorübergeht; wer sie aber richtig gesehen hat, dem bleibt
noch lange ihre klare und einfache Melodie.
Luise Straus-Ernst.
470
die außergewöhnlich farbig und auf ein helles Blau gestimmt ist;
der 1856 gemalte Dichtergarten zeigt dagegen schon die andere
Linie in Feuerbachs Wesen, seine unglückliche Liebe zur Renais-
sance, die immer mehr die Oberhand in seinem Schaffen gewann
Unter ihnen interessiert Josef Weiss, obwohl noch unausgeglichen
und nicht immer ganz mit sicli im Klaren, durch sein ehrliches
Wollen und einen starken Sinn fiir die Form, der aber bisher nur
in einigen Bildniszeichnungen, den Weg zur Gestaltung gefunden
hat. In kluger Beschränkung treten uns die Arbeiten von Oskar
Maria Slavona
Baby auf
blauer Decke
Ausstellung
Die schaffende
Frau in der
bildenden Kunst
bei
J. Hinrichsen
im
Kiinstlerhaus
Berlin
und bisher für die Beurteilung seiner kiinstlerischen Persönlichkeit
ausschlaggebend war.
Iin Kunstverein wird eine Gedächtnisausstellung für
Albin Egger-Lienz gezeigt, eine typische Nachlaßschau, mit
Vonwiller entgegen; ganz bewußt wird hier jeder äußerliche An-
schluß an Modernes vermieden, das in seiner formalen Betontheit
nicht der Art dieses Malers entspricht; auf ganz anderen Wegen
gelangt aber auch er zu letztem Wesensausdruck durch die Gegen-
August Heitmüller
Bildnis des
Malers Thoms
Ausstellung
Das Problem der
Bildnisgestaltung in der
jungen Kunst
Galerie
Neumann und Nierendorf
in Berlin
der, in der wahllosen Zusammenstellung ungleichwertiger Arbei-
ten, dem Künstler kaum ein Dienst geleistet wird. Dann sieht man
eine Kollektion des Bildhauers Benno Elkan, dessen geschickt
und geschmackvoll gebildete Porträtplaketten das Interesse ver-
dient. Schließlich lernt man noch einige neue Namen kennen.
standsform. Diese Landschaftjn und Bildnisse sind, obwohl zu
tiefst lebendig, so still und ohne Pathos, daß vielleicht mancher
daran vorübergeht; wer sie aber richtig gesehen hat, dem bleibt
noch lange ihre klare und einfache Melodie.
Luise Straus-Ernst.
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