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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) (2) — 1894

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Nr. 41 - Nr. 50 (17. Februar - 28. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44554#0179

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vev

Weizen

Rogzen

Neuestes

8.

Mark.

9.

1.

alle

den
vcr-
sich
an
dort

Wetter-Aus fichten
für Donnerstag, 22. Februar r
Anhaltend kühl-

Holz-Versteigerung.
Die Pflege Schönau versteigert
Freitag, der» 23. Februar l. I.,
vormittag» 10 Uhr im „Ochsen"
in Lchöuau aus den Abtheilungen
III 8, 9, 10,15, 16, 17,18, Kerchels-
grund. Vord- und Hütt. Saupferch,
Kornschlag, Äalzengrund, Schwarz-
subl und Hagenbuchenwald, bei Hess-
Nrckarhausen:
52,Eichstämme, 67 eichen, 10 buchen,
123 lärchen Nutzholiftangcn, 100
lärch. Baumpfähle, 211 Ster buchen
Scheit I. und II- Kl, 3 Ster eichen
Scheit II Kl-, 123 Ster buchen, 45
Ster eichen, 118 Gier gemischt Prü-
gel I., 114 Ster desgleichen II. Kl.,
4875 Stück gemischte Welke».
Waldhüter Jöst in Michetbuch
zeigt die Hölzer auf Verlangen vo>-.

dürfe es seiner Anerkennung und seines Dankes
stets gewiß sein.
Hamburg, 20, Febr. Die nach der neulich
erwähnten falschen Meldung eines Berliner Blattes
verunglückte „Augusta Viktoria" ist heute Morgen
8 Uhr wohlbehalten in Newyork eingetroffen.
Paris, 20. Febr. Zu der Explosion in der
Rue Saint-Jacques werden noch folgende Einzel-
heiten gemeldet: Die Weithin des Hotels, eine
Frau Calnoresi, ist schwer verwundet; die Spreng-
stücke konnten noch nicht aus ihrem Körper ent-
fernt werden. Ein Miether Namens Israeli
wurde an beiden Beinen, am Arme und im Ge-
sicht ebenfalls schwer verwundet. Die Bombe war
durch einen Bindfaden in der Höhe befestigt, daß
sie bei dem Oesfnen der Thüre zerreißen mußte.
Als Frau Calnoresi die Thür öffnete, fiel die
Bombe infolge dessen zu Boden, sie entlud sich
aber erst nach zwei Minuten. Der Attentäter
ist nach der Schilderung klein und stämmig.
Paris, 20. Febr. Heute um 11 ein halb
Uhr wurde im „Untol äo I'o^xttanoo" in der
Rue Faubourg St. Martin eine Bombe gefunden,
ähnlich derjenigen in der Ruhe wt. Jacques, die
explodirte, ohne Schaden zu thun.
Barcelona, 20. Febr. Die fortgesetzten poli-
zeilichen Untersuchungen ergaben, daß das jüngste
Attentat gegen den Gouverneur mit einer ausge-
dehnten anarchistischen Bewegung in Verbindung
stand. Sechs Verhaftungen find erfolgt.

MMHeilungru d. Standesamts.
Geburte«».
Febr- 6. Wilhelm Johann Georg
Adolf. S. d. Elfenbeinschnitzers Wil-
helm Hafner. — Paul Johannes,

Reinigen
von
Handschicheu jegl. Genres
Shlipseu, Künder, TScher,
Gaze, Mschlche, Fächer
re. re.
Wildleder-Handschuhe
gefärbt in kurzer Zeit.
H.Mscher,Hallptstr.26,
Htrschapotheke.

„Badischen Beobachters" wurde
Knecht zum Weihbischof in Freiburg
Karlsruhe, 20. Febr. Der Eisenbahn-
rath ist auf den 15. März einberufen worden.
Friedrichsruh, 20. Febr. Der Kaiser zog sich
mit dem Fürsten nach dem Souper in das Rauch-
zimmer zurück und hatte dort mit Bismarck eine
längere Unterredung ohne Zeugen.
Wilhelmshafeu, 20. Febr. Der Kaiser traf
mit dem Prinzen Heinrich Hecke Vormittag um
Hi/2 Uhr hier ein und fuhr zu Wagen durch die
reichgeflaggten Straßen. Marinetruppen bildeten
Spalier und begrüßten den Kaiser mit jubelndem
Hurrab. Nach dem Frühstück begab sich der Kaiser
um 12 Uhr zur Vereidigung der Rekruten. Nach
derselben hielt der Kaiser an das im Ererzier-
schuppcn versammelte Maschinenpersonal eine An-
sprache, in der er sein tiefstes Beileid über das
Unglück auf der „Brandenburg" aussprach. Wenn
das Maschinenpersonal, das als tüchtigstes von
allen Nationen anerkannt sei, fortfahre, seine Kalt-
blütigkeit und seine Pflichttreue zu bewahren, so

5
9
3
16
35
160

Karlsruhe, 20. Febr. Nach Meldung des
Domkapitular
ernannt.

liuxlci» - Kesler
jsäor ^.rt, soüvarrs uucl Inn KV- «iieviot unä
Vir»NI tue ^.nrüss und Bsinkteiäsr
reivkanä, nur aussolilisssliok vornUMvhv ljnulitäten
kaust. sm dilligstsn im
1'liivkM». ck<>. Lok« <I«r ZlärriKass«.

Altes Gold,
Altes Silber,
Altes Geld,
Alte Uhren,
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Alterthümer und
Ausländische Geldsorten,
werden fortwährend angekauft im
Uhren-, Gold- und Silberwaaren-
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R. Roscnhain, Hauptstr. 96,
Ecke der Friedrichstraße.
Für Damen
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Theorct. Z«sch»»eidc - Lehranstalt
Mannheim, X 3, 13.
Prospekte gratis.

lokale WitLHeU'rrngen
aus Stadt und Amt Heidelberg.
, Heidelberg, 21. Februar.
^ie Rathhause. Unserem Borbericht über
'chust-^cktern öffentlicher Sitzung des Bürgeraus-
k>^r Üattgefundene Feststellung der Voranschläge
Äffen/.. Annahmen und Ausgaben der städtischen
Är das Jahr 1894 tragen wir folgendes nach.
in die Generaldebatte ergriff der Stadt-
/l>er dip V obmanu Herr Leonhard das Wort, um
jsvbki rbercuhungeu der Kommission zu referieren,
ächt cu,s. Frage erörtert worden sei, ob in Rnck-
,Hbkxsi' °m Kaffenvorrath von 14700 Mk. und den
^laack. » dem Wasserwerk von 18 000 Mk. die
^l>e ng.,. ermäßigt werden sollen oder nicht. Man
einer Ermäßigung um so mehr Abstand
^bsimg "ls eine spätere Erhöhung dann weit mehr
en wurde, als jetzt eine kaum nennenswerthe

S. d- Eis nbahnarbeikecs Johannes
Gallu-cki- 7. Emst, S- d- schuh-
t machers Karl Heilmann. 8. Johann
, Peter, S. V. Taglö ners Johann
' Jakob Beisel. — Eugen Al. nt, S-
d- Küfers Karl Brenner — Paul
- Hermann, G. d-Kaufmanns Gustav
Ginthum- 9. Joscphina Elisab.tha,
- T- d. Kaufmanns Christof Hein. —
. Elsa Mathilde Henriette, T.d.Kunft-
gärtmrS Karl Busch. W. Karl
, Wilhelm Anton, S- des Schlossers
> Anton Eduard Bund. 11- Margarethe
Auguste Anna, T. d- Fabrikanten
Stephan Breitwieser. — Gg. Philip»,
S- d- Müllers Johann Pet r Forst-
meier- 13. Gottlieb, S- d's Ober-
sägcrS Johann Georg Schüle- 15.
Karl Friedrich, S. d. Bureaugehilsen
J.ckcb Wugold-
Eterbefäst«.
Fcbr 11- Karl Jobann, S. d.
vern- Tünchers Johann Karl Rein-
mut», 1 I. 4 M- 2 T. alt. — Maria
geb. Abraham, Ehefrau des Zoll-
beamten Karl Kränzle von Mingols-
beim, 50 I. alt. — Bertha geb.
Bender, Ehefrau des Schuhmach.-rs
Franz Josef Psckera, 57 I. 10 M.
5 T. alt- 12. Anna Margaretha
Lenz geb. Heuser, 80 I- 10 M. 29 T.
alt, verw. — Eleonora Kat.arina,
T. d. Schuhmachers Karl Hofherr,
4 M. 3 T. alt. 13. Marie Mathilde,
T- d- Kleidcrmachers Wilhelm David
Leibfried, 5 M. 24 T. alt. — Mag-
dalena Elisabeth Regina Kahl geb.
Kuhn, 62 I. 2-/z M. alt, »erw. —
Adolph Doch, Schiffbauer von Neckar-
gemünd, 27 I. alt. — Ludwig W l-
helm Müller, led- Landwirth, 20 I.
IV2 M- alt. 15. Sophie, T- des
Maurers Karl Gottlieb Reich rt 3
I. 8 M. 25 T. alt. — Wilhelm, S.
d. Fabrikacbeiters Christoph Rothmer
von Mannheim, 3-/2 I. alt. 16.
Adam Benz verh. Maurer von
NeckaMck ofsheim, 36 I. alt. - Elife,
T-d-Tünchers Franz Guckclsberger,
" Arnold Zün-
dorff, Nrwatmann, 72 I. 4 M- alt.
18. Sabina Staib, 74 I. 5 M. 21
T. alt, led. — Anna Elisabeths, T.
v. Landwirths Georg Anton Ti ost,
3 I- 11 M. 14 T. alt. 19. Karl
Adam Franz, S- d. Tapezier« Franz
Marti. Philipp, 1 I. 6 M. 11 T-
alt. — Friedrich Groh, led. Schuh-
acher von Frankenthal, 46 I. alt-
Eheaufgevote.
Febr. 12. Kellner Hermann Rich-
Jahn mit Anna Lina Junghans.
13. Schlosser Georg Klohe mit Mar-
garetha Hoffmann. — Wagenwärter
Karl sanier mit Dorothea Emilie
Sch-nk. 15. Privatdozent Dr med.
Karl Oskar Vulpius mit Camilla
Laura Starck. 16- Fabrikaufseher
Georg Philipp Koob mit Maria
Steible. — Fabrikant Ferdinand
Wolf mit Rosalie Elisabeth Mayer.
17. Gasthausbesitzer Karl Riesbeck
mit Marie Katharina Rebekka Fißler.
Eheschließungen.
Zebi. 13- Maler und Tüncher-
Albin Karl Joseph Baum mit Mar-
garetha Schäfer- 15. Landwirth
Wilhelm Gaber nut Susanns Kadel.
- Kutscher Friedrich Teppich mit
Emma Göhrmg. 17. Heizer Franz
Josef Schäfer mit Elisabeths Welz.
- Cigarrenmacher Karl Wilhelm
Meyer mit Karolina Hirn-- Müller-
Johann Baptist Matheis mit Peulina
Schmitt.

daß mau das Eisen unmittelbar vor dem Auf-
legen mit einer Lage in heißem Wasser erweichter
Guttapercha belegt. Das Schlußergebniß der
Untersuchungen ist, daß der Alnmininmbeschlag
wohl für Luxus- und Armeepferde, nicht aber für
Arbeits- und Kriegspferde Vortheilhaft zu
wenden sei.
— Es hat nicht solle« fei«. Unter
Fahrgästen des Cunard-Dampfers „Pavonia"
ursachte eine Szene große Aufregung, welche
am Samstag auf der Rhede von Queenstown
Bord des Schiffes zutrug, als der Dampfer .
Fahrgäste aufnahm. Unter den Passagieren befand
sich ein Herr, auf welchen die englische Polizei
sahndete. Er hatte sich in Liverpool eingeschifft
und war der Wachsamkeit der dortigen Behörden
glücklich entgangen. Die Liverpooler Polizei aber
hatte nach Queenstown telegraphirt und so begaben
flch, als dir „Pavonia" dort angekommen war,
zwei Geheimpolizisten an Bord, um die Verhaf-
tung vvrzunehmen. Der Mann wehrte sich aus
Leibeskräften und umschlang einen dicken eisernen
Träger. Alle Bemühungen der beiden Polizisten
'hu fortzubekommcn, blieben fruchtlos. Mittler-
weile dampfte die „Pavonia" fort. Den Dekek-
llves blieb schließlich nichts übrig, als in den
Tender zu springen, der noch getreulich bei dem
Aeanriesen ausgeharrt hatte und unverrichteter
^ache nach Queenstown zurückkehren.
Die Katastrophe auf der „Bran-
denburg"
erhöht sich in ihrer Furchtbarkeit noch durch die
uäheren Mittheilungen über das Auffinden der
verunglückten. In einer Darstellung der „Kieler
Dt." heißt es darüber: „Was da in stummer
Sprache zu dem Besucher redete war nicht der Tod,
sondern der Todesschrecken, das ganze grauenhafte
Entsetzen des jähen Sterbens. Die Arme erhoben,
,'E Finger beider Hände wie abwehrend in die
^uft krallend, den Mund schaumbedeckt, so lag die
Mehrzahl der Toten; und dieser Eindruck des Ent-
tttzens, der der im Tode erstarrten Haltung der Leichen
^halten geblieben war, wirkte schier noch grausiger
die teilweise furchtbare Zurichtung der Körper,
'lur wenige Leichen sind zwischen den 42, welche
k'Nen friedlichen Eindruck machen. Hier und da
scheint der Eine oder Andere unmittelbar in Aus-
ubung seiner Hantierung vom Tode überrascht zu
so Einer, der dagesessen und den Meißel ge-
ehrt zu haben scheint. Im allgemeinen läßt sich
^us der Haltung der Leichen ein Rückschluß auf
,'E Schreckcnsszenen ziehen, welche sich, vielleicht
innerhalb nur weniger Minuten oder Sekunden
der Katastrophe im Maschinenraum, abgespielt
Haven. Diese Vermutungen sind denn auch von
/neu, welche die Schreckensstätte gesehen, völlig
Estätigt worden. Im Maschinenraum in der
Maschine selber, an dm Stufen der zum Zwischen-
y ff führenden Treppe angeklammert, fand man die
Elchen ; eine größere Anzahl derselben, darunter
Mch diejenige des Oberingenieurs Jantzcn, wurden
aus der Bilge zu Tage gefördert, in welche die
Erzwejfelten gesprungen waren, um Kühlung zu
^ldm. tziu großer Theil der Rundfenstcr des
r^Eh'ffes sind zertrümmert worden, um Lust zu
Waffen.
A Ein Bericht der „N. O. Z." besagt: „Eine
Todten sind bis zur Unkenntlichkeit
k- stellt. Dm in leichter Bekleidung arbeitenden
riss^r" der Anzug buchstäblich vom Leibe ge-
Isen; jeder der Verunglückten lag genau in der
s^ung, welche er im Augenblicke der Rohrer-
,^9°n einnahm; der Eine gebeugt, die Schaufel
E>Er Hand, der Andere hielt noch krampfhaft
verl, Maschinen-Putzzeug >" der völlig zum Skelett
der ^"nten Hand. Ein Obermaschinistenmaat war
art von der Dampfglut getroffen, daß die eine
n r^rhäffte, gänzlich von der Haut entblößt, nur
Eine dunkle, gelbliche Oberfläche aufwies,
bei x einzelnen wunderbaren Zufällen bafi./s
bxj "r Katastrophe nicht gefehlt; so stürzten sich
bes »n mrEarwerdm des Unglücks sechs Mann
p^,.Maschinmpersonals jin eine durch eine Eism-
biae verschließbare Lucke; nach mehr als cinstün-
biff ' entsetzlichem Harren und Bangen konnten
? ^echz yLlljg unbeschädigt gerettet ivtrden.
ff^wnstag Mittag um 3 Uhr setzte sich der große
^eri den Leichen der auf der „Brandenburg"
sta^"8lückten inBewegung. Tausende von Menschen
dvrxi.^ den Straßen. Die Trauerparadc wurde
leite? Capelle der 1. Matrosmdioision einge-
lchrin den 17 Wagen, mit 30 Leichen, voran-
höria' folgte die Geistlichkeit mit den Ange-
bes darauf Stationschef Knorr als Vertreter
d^ «^ters, dann das Officiercorps, Abordnungen
vx^j marine und der Truppenteile, sowie Krieger- .
bild-/ darunter viele auswärtige. Den hi Schluß
seyg ? Ein Zug des Seebataillons. In dem Mas- .
9 ?d wurden 21 Leichen, in den Einzelgräbern

Ermäßigung. Herr Jacob fragt an, ob die Abän-1
deruug der Verbrauchssteuern, besonders soweit sic um '
entbehrliche Lebensmittel, wie Brod Mehl und Fleisch
betreffen, sich nicht dadurch ermögliche' lasse, daß man
den dadurch entstehenden Ausfall auf andere Weise
decke- Der Vorsitzende, Herr Oberbürgermeister Dr.
Wilckens, erklärte die Beseitigung der Verbrauchs-
steuer als imthunlich, da sie auf der Grundlage eines
Ortsstatvts beruhe, dessen Geltung durch Beschluß der
städtischen Kollegien bis zum Jahre 1898 festgestellt
sei, also vorher nicht umgestoßen werden könne. Uebri-
gens werde dem Landtage ein Gesetz wegen anderwei-
tiger Regelung der Verbrauchssteuern zuzehen; wenn
dieses zur Annahme komme, könne ja vielleicht eine
Revision stattfinden, vorläufig sei aber eine Aenderung
des Ortsstatuts vom Stadtrath nicht beabsichtigt. Herr
Atzler fragte an, weßhalb die Ueberschüffe vom Vor-
jahre im Voranschlag nicht aufgeführt seien, worauf
der Vorsitzende die Unthunlichkeit einer solchen Auf-
führung oailegt. Herr Geh. Hofrath Dr. Meyer
erklärt seine Zustimmung betr. Nichtherabsetzung der Um-
lage und weist auf den Vorgang im Haushalt des Staates
hin, bei welchem einer, vor zwei Jahren erfolgten Steuer-
ermäßigung bereits jetzt wieder eine S^-euererhöhung
gefolgt sei. Herr L. Goos ist ebenfalls gegen eine
Herabsetzung. Die Ueberschüffe aus oem Wasserwerk
werden bei den demnächstigen Erweite-uugsarbeiten an
der Wasserleitung dringend gebraucht werden. Herr
Krall empfiehlt eine Herabsetzung des Gaspreises, doch
wird vom Hrn. Vorsitzenden e.ngeweudet, daß erst die
Beendigung des Umbaues der Gaswerke abgewartet
werden müsse. Herr H. Koch ist gleichfalls gegen eine
Herabsetzung der Umlage, wovon vor Aufhebung der
Verbrauchssteuer keine Rede sein könne. Nach Been-
digung der Generaldebatte werden die einzelnen Posten
des Etats verleffn und zugleich in die Einzelberathung
eiugetrelen. Herr Altbürgermeister Bilabel wünscht
von Herstellung zweier Arbeiterwohnungeu im alten
Schlachthaus wofür 500 Mk. ausgeworseu sind, Um-
gang zu nehmen, da der Zustand des Schlachthauses
oies nicht mehr verlohne und befürchtet, daß dadurch
die Entfernung des baufälligen Schlachthauses auf-
gehalten werden könnte. Diesen Bedenken treten Herr
Stadtbaumeister Ehrmaun, ferner der Herr Vor-
sitzende und die Herren Bürgermeister Dr. Walz und
H. Koch entgegen. Eine Anfrage des Hrn. Krastel
wegen des Neubaues auf dem Köuigstuhl wird vom
Vorsitzenden mit der Erklärung erledigt, daß die Sache
mit der Wasserversorgung des Königstuhls und des
Gaisbergs, falls auf letzterem eine Sternwarte errichtet
werde, zusammenhängen und die Genehmigung des
Landtags zu Errichtung einer Sternwarte abgewartet
werden muffe. Auf die Anfrage des Herrn Krall,
weßhalb die neuen Trottoirs in Asphalt ausgeführt
würden, erklärt Herr Bürgermeister Dr. Walz, daß
dies wegen der größeren Dauerhaftigkeit genannten Ma-
terials gegenüber dem Zement geschehe. Den Wünschen
des Hrn. Bilabel, bc!r. Errichtung eines Trottoirs
an der Schlierbacher Landstraße, des Hrn. Geh. Hof-
rath Meyer wegen Asphaltierung vor dem Üniver-
sitätsgebäude, des Hrn H. K 0 ch wegen Durchführung der
Ladenburgerstraße zum Philosophenweg, des Herrn
Jacob wegen Pflästerung der Ziegelgasse, des Herrn
Rell wegen Instandsetzung der Haspelgasse und des
Herrn Frauenfeld wegen dem Zustand des Geleises
der Nebenbahn in der Brückenftraße wird tbuulichste
Berücksichtigung zugesagt. Bei 8 28 (SLulen) äußerl
Herr L. Goos den Wunsch, daß hier eine Mädchen-
mittelschule e.richtet werden möchte, zu 8 34v (Stadt-
theater) bemängelt Herr G. Wolf die „Troubadour-
Aufführung voriger Woche und bittet über dis Ver-
wendung des Zuschusses für das Stodttheater eine strenge
Kontrolle walten zu lassen. Herr Geh. Hofrath Meyer
stellt, nach dem was er über die Aufführungen im Stadt-
theater höre, fest, daß recht anerkennenswerthes geleistet
werde. Herr Prof. Koch schließt sich den Ausführungen
des Vorredners an undspendete der Theaterleitung warmes
Lob. Was die hiesige Mihne im Schau- u. Lustspiel leiste,
sei so vortrefflich, daß sie sich selbst der Mannheimer Bühne
an die Seite stellen könne. Der Wunsch des Herrn Dr.
Mitterm aier, daß die Stadt das Theater in eigene
Verwaltung nehme, bezeichnet der Vorsitzende als un-
thunlich, ebenso dessen weiteren Wunsch, daß die Theater-
kommission bei Auswahl der Stücke größere Vorsicht
walten lasse. Zu Position 34s (Beitrage an Vereine)
dankt Herr Dr. Mittermaier snr die dem Kunst-
vcrcin gemachte Zuwendung. Bei 8 3ko ist dem Posten
12, Einrückungsgebühren, eine Note deigegeben, worin
ausgesprochen wird, daß die städtischen Inserate
in der Folge auch dem „Neuen General-An-
zeiger für Heidelberg und Umgegend" zu-
gewendet werden sollen. Eine Einwendung
hierüber erfolgte von keiner Seite. Zu dem
Posten Wasserwerkskaffe werden die von Hrn. Frauen-
eid gewünschten 2 Ventilbrunnen in Neucnheim ab-
gelchnt dagegen der von Hrn. Koch gewünschte Brunnen
auf dem Neuenheimer Friedhof zugesagt. Zu einer
größeren Debatte führte die Feststellung der Schlacht-
und Viehhofkasse, wobei zunächst Herr Jakob die Höhe
des Gehalts des Schlachthofvorstandes (4000 Alk.) be-
anstandete. Der Vorsitzende bemerkt, daß der Vorstand
von feinem Gehalt einen Assistenten zu bezahlen
habe. Herr Medizinslrath Dr. Mittermaier
bringt nun die Frage des Schachtens in Anregung,
bemerkt indessen, daß er nicht vom Standpunkt des
Antisemitismus, zu dessen Gegnern er gehöre, sondern
vom Standpunkte der Menschlichkeit und der Wcssen-
chaft ausgehe. Der Redner empfahl die Einführung
der Schußmaske. An der Debatte bctheiligen sich die
Stadtverordneten Herren H. Kvch und Reis, sowie Herr
Bezirksthierarzt Fuchs. Hierauf wurde dergesammte
Voranschlag, sowie die auf 41 Pfennig vom hundert
Mark Steuerkapital festgesetzte Umlage genehmigt. Herr
Oberbürgermeister Dr. Wilckens übergibt hierauf
den Vorsitz an Herrn Bürgermeister Dr. Walz und
verläßt den Sitzungssaal. Zur Berathung kommt ein
Nachtrag betr. Regelung der dienstlichen Bezüge des
Herrn Oberbürgermeisters. Die in letzter Hinsicht vom
Stadtrathe dem Bürgerausschuß gemachte Vorlage
schließt sich in materieller Beziehung ganz dem seiner
Zeit, im Jahre 1891 vom Bürgeransschuß gefaßten
Beschlüsse an, mit der einen Abänderung, daß die
rüher im Prinzipe schon gut geheißene Zuweisung einer
Dienstwohnung unter Wegfall des seit dem Jahre 1888
bewilligten Wohnungsgeldzuschusses nunmehr zur Aus-
ührung kommen soll. Der Stadtrath hat als Dienst- !
Wohnung für den Herrn Oberbürgermeister das im
Dezember v. I. der Stadt als freies Eigenthum zuge- !
allene ehemalige Kleinschmidt'sche Haus in der Fried- 1
richstraße in Aussicht genommen. Nachdem Herr
Leonhard und Herr Dr. Walz warm für die Vor- j
läge eingetreten, wird dieselbe angenommen und die <
Sitzung geschlossen. j
. * Auf räthselhaste Weise verschwinden seit !
einiger Zeit aus dem Hausflur des Schulhauses in
der Landhausstraße von den dort ongebracyten Gar-
derobehaltern einzelne den Schulmädchen gehörige
Geqenstände wie z. B. Müsse, Paletots rc. Um Dieb-
tahle handelt es sich hierbei nicht, denn die vermißten
Gegenstände erscheinen nach Verlaus ein.ge. Taqe eben-
0 gehemimßvoll wieder, wie sie verschwanden. Offenbar j
hat man es hier mit einem unüberlegten Schülerstreich j
zu thun.
* Polizeiliches. Ein Dienstmädchen das von ;
einer auswärtigen Behörde wegen Betrugs verfolgt j
wurde und flüchtig ging, wurde gestern vahier er- j
mittelt und zur Hast gebracht. j

Eingeschossene
Revolver. 6schüssig .
Garten-Teschins
Tasche,l-Teschins .
Jagd-Teschi-s
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stmlausch iw-eulos. Zwei Jahre Garantie.
Karl Srba, Büchsenmacher,
Heidelberg, Jngrimstraßc 34.
Preisliste gratis und franco-

Oeffentliche
Schöffeugerichtsfitzung.
Tagesordnung
Donnerstag, den 22. Februar:
1. Philipp Gopp Wtw. Elisatetha
geb. Vogel von Lohrbach Wege»
Diebstahl und Bettels.
2. Franz Xaver Dohmen von Mainz
wegen Betrug«.
3. Adam Bieber in Zicgclhausen
wegen Widerstand, Beleidigung
und Sachbeschädigung.
4. Jakob Bernhard, Nit- Schmitt,
Äeor.z Burkhard, Johannes Bern-
hard und Franz Dörr, alle von
Sandhausen, wegen Körperver-
letzung, Widerstand und Ucber-
tremng der 8 360 Ziffer 11
R.-Sö-G-B.
5- Georg Mich. Gabler von Eppel-
hc m wegen Körperverletzun«.
6. Philipp Kraft IV. von Si-Ilgen
wegen Hausfriedensbruch, Kör-
perverletzung, Bedrohung, lieber-
treiung des 8 360 Ziff. 11 des
R--Dr.-G.-B- u- Sachbeschcidigg-
7. Jakob Kilian und Peter Kinzinger
von Schönau wegen Körperver-
letzung-
Peter Heiß von Lampmhain
wegen Körperverletzung.
Franz Bartsch von Dömitz wegen
Körperverletzung-
10. Jakob Rabe von Schönau wegen
Bedrohung, Widerstand, Ueber-
trelunz des 8 36u «ist- II des
R.-St.-G.-B-
Emanuel Anton Ptaceck von
Miescheck wegen Diebstahls.
«roßh. Auitsgkricht Heidelberg.
HllMAtMIINg.
Die Großherz. Bezirksforftei
Heidelberg versteigert mit Borgfrist
Donnerstag, den 22. Februar
iN94, früh -/2I0 Nhr, im Stein-
vacherthal in Z'egelhausen aus
dem Domänenwatd „Geigersheide"
beim langen Ktrschbaum: 600 Stück
fichtene Hovscnstangcil II. Kl-, 2200
St. dto. Ill- Klasse 2525 St. fichtene
Truderstangen, 3800 Stück fichtene
Bohnensteckm, 76 Ster gemischtes
Nadelvrügelholz II- Kl. und 525 St
gemischte Laubbolzwellen; aus dem
Schlag „Siebenbrunncnteich"zwischen
der Sitzbuchc und dem Prinzcnsitz:
35 Stück lärchene Nutzholzstangen,
150 Stück lärchene Hopfenstangen
I. Kl., 25 Stück dto. II. Kl.. 207
Ster gemischtes Nadelprügelholz II-Kl-
und 8850 St. gemischte Laub- und
Nadelholzwellen, welche Hölzer die
Domänenwaldhüter Schubert in
Pctersthal, Sauer in Wilhelms-
fefd und Reinhard auf dem
Hasselbacherhof vorzciaen.

Handels- u. Marktberichte.
Mannheimer V-irse, Effekte«. An der heu-
tigen Börse waren Pfälzer Hypothekcnbank-Acticn zu
14OH2. Stamm-Ackicn des Vereins chem- Fabriken zu
86 pCt-, Vorzugs-Actien zu I40Vs, Mannheimer Lager-
hausgesellschaft Actt.n zu 83, Mannheimer Gummi-
und ÄsbeffActien zu lOö'/z gesucht. Wir notiren ferner:
R ein- Credic-Bank-Actien 122>/z g. Rheinische Hyyo-
theken-Bank-Actien 153 b. Waghäusler Zucker-Äctien
70 g., 71 B. Brauerei Eichbaum 110 g-, 111 B-
Mnrmortm, 20. Febr- (Produktenbörse.)
Marz
Mat
Juli
März
Mai
Juli . _ .
Tendenz: flau-
Mannheimer Börse, Getreide. Ungeachtet
Amerika niedrigere Course cabelte, and n zu den ge-
wichen Preisen in Weizen vielfache Abschlüsse statt.
Roggen geschäftslos- Hafer ruhig. Mais per März
wurde einiges umgesetzt.

Perforirte
Fourmer-Nuhlsihe
bester Ersatz für Rohrgeflecht werben
billigst aufgelegt.
K. Taub, Schreiner,
_Hauptstraße 25.
Ein Re«
DLBrrrbeir
zu v'rkaufm. Krahnengafse 4Vz.
Ein Tüncherlehrling
wir gesucht- Jngrimmstr. 6.

19.
20
19
20.
14.80
14.80
Hafer
März
14.65
14.65
14.75
14.70
Mai
14.30
14.30
14.75
14.75
Juli
14.25
14.20
13.00
13.00
Mais
März
11.05
11.05
13.15
13.10!
Mai
10.80
10.85
13.20
13.20 >
Juli
10.75
10.80
 
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