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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0060

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Tagung des Verbandes Deutscher Garten-
architekten (V. D. G.)

Der Verband hielt seine VII. Jahresversamm-
lung im Monat September in Köln ab. Aus allen
Teilen Deutschlands waren die Mitglieder herbei-
geeilt, um zu den großen Aufgaben Stellung zu
nehmen, welche im Interesse unseres Standes
einer Lösung harren. Gegenstände der Tages-
ordnung waren neben Belangen der inneren Or-
ganisation und geschäftlichen Angelegenheiten die
Frage des Ausbaues der beruflichen Ausbildung
unseres Nachwuchses, die Ausgestaltung der Ge-
bührenordnung, das Vertragsverhältnis zwischen
Gartenarchitekt und Auftraggeber und Beteiligung
des Verbandes an Ausstellungen. Gilt es doch,
den Prinzipien unseres Wahlbundes treu zu blei-
ben, welcher seine vornehmste Aufgabe darin
erblickt, durch einwandfreie Geschäftsgebarung
und gute Werkleistung den Interessen des Auf-
traggebers zu dienen • und durch künstlerische
Höchstleistungen Verständnis für eine Garten-
form zu wecken, die Ausdruck von Kultur ist.

Der Tagung voraus ging ein fesselnder Licht-
bildervortrag über die Grünanlagen der Stadt
Köln des dortigen Gartenbaudirektors F. Encke,
unter dessen unermüdlicher Führung nach der
Tagung eine Besichtigung der in jeder Beziehung
staunenswerten neugeschaffenen Grünanlagen des
inneren und äußeren aufgelassenen Festungs-
gürtels folgte.

*

Kunsthandwerk und Gewerbesteuer. Zu diesem
Aufsatz von Johannes Eckert in Nr. 5, Jahrgang
1925, unserer „Mitteilungen" sendet uns die
Goldschmiede-(Zwangs-) Innung zu Dresden einen
Briefwechsel, aus dem wir gern entnehmen, daß
auch innerhalb der Innung die künstlerischen
Qualitäten Eckerts hoch geschätzt werden.

Wenn trotzdem ein Künstlergoldschmied wie
Eckert in dem erwähnten Aufsatz erklärt, daß er
„die Zugehörigkeit zur Innung als sinnlosen
Zwang empfindet", so hat das unseres Erachtens
seinen tieferen Grund in der Tatsache, daß —
wie übrigens auch auf anderen Gewerbcgebielen
— in den Goldschmiedeinnungen die eigentlichen
Handwerker bzw. Kunsthandwerker zwangsweise
mit den Goldwarenhändlern zusammengekoppelt
sind und daß die Interessen und Ansichten dieser
beiden Gruppen notwendigerweise oft ausein-
andergehen werden. Diese Differenzen, die sich
in ähnlicher Form an vielen Stellen wieder-
holen, sind Symptome für allgemeinere Zeit-
erscheinungen, auf die wir bei Gelegenheit noch
zusammenfassend zurückkommen werden.

Der Verein Berliner .Messefreunde veranstaltet
im Merkur-Messehaus, Kochstr. 6—8, in den
Tagen vom 10.—23. Dezember eine „Berliner
Weihnachtsmesse 1925". Die Messeleitung hat
sich bereiterklärt, Interessenten, die Mitglieder

des Deutschen Werkbundes sind, bei Platzmiete
sowie Inseraten einen weitgehenden Babatt zu
gewähren. Die ordnungsmäßigen Anmeldungen
hierzu müssen bis spätestens 28. November 1925
im Besitz der Messeleitung sein. Prospekte sind
ebenfalls dort erhältlich.

*

Zusammen mit dem Verein für Deutsches
Kunstgewerbe E. V., Berlin, veranstaltet der
Deutsche Werkbund in diesem Winter wieder
eine Vortragsreihe, und zwar sprechen am Don-
nerstag, dem 12. 11. 1925, Herr Hofrat Professor
Dr. Josef Strzygowski (Wien) über „Liebesgarten
und Bosenhag" (mit Lichtbildern), am Mittwoch,
dem 26. 11. 1925, Herr Dr. Günther Frhr. v.
Pechmann (München) über „Eindrücke und Er-
fahrungen auf den internationalen Kunstgewerbe-
ausstellungen in Monza und Paris 1925 (mit
Lichtbildern). Die Vorträge finden im Hörsaale
des alten Kunstgewerbe-Museums, Berlin SW 11,
Prinz Albrechtslr. 7a, pünktlich abends 8 Uhr,
statt. Die Mitglieder des Deutschen Werkbundes
haben, sofern sie ihre Mitgliedskarte vorweisen,
freien Eintritt.

*

Wettbewerbe. Bei dem Wettbewerb für den
Kursaal in Bad Mergentheim erhielten den 1. Preis
unsere Mitglieder Eisenlohr und Pfennig in Stutt-
gart.

Bei dem Ideenwetlbewerb für die Hauptgebäude
des Zentralflughafens in Berlin erhielt einen zwei-
ten Preis unser Mitglied Paul Engler in Ger-
dauen; angekauft wurde ein Entwurf von Leo
Nachtlicht in Berlin.

Wir richten gleichzeitig an unsere Mitglieder
die Bitte, uns von allen Ergebnissen bei Wett-
bewerben Mitteilung zu machen, damit wir sie in
unserer Zeitschrift bekannlgeben können.

*

Lehrkurse. Unser Mitglied Fräulein Lilly
Beich beabsichtigt, in diesem Winter in ihrer
Werkstatt einen Privatkursus für eine beschränkte
Zahl von technisch vorgeschrittenen Schülerinnen
einzurichten. Der Kursus wird sich im wesent-
lichen mit der Ausführung einzelner Kleidungs-
stücke beschäftigen, aber auch Schniltzeichnen,
Sticken etc. hineinbeziehen. Interessenten erfah-
ren Näheres durch direkte Anfrage bei Fräulein
Lilly Reich, Frankfurt a. Main, Fahrgasse 43.
*

Eine Vorstands- und Ausschußsitzung findet
voraussichtlich zwischen dem 2 5. und 3o. No-
vember in Hannover statt. Einladung mit ge-
nauem Termin und Tagesordnung geht den Mit-
gliedern des Vorstandes und Ausschusses in den
nächsten Tagen zu.

Mitgliederbewegung. Gestorben sind folgende
Mitglieder: Kaufmann Friedrich Pfeiflen, Hof in
Bayern, und Professor Paul Rieth, München.

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