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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Mitteilungen des Deutschen Werkbundes
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0321

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MITTEILUNGEN

DES DEUTSCHEN WERKBUNDES

Werkbundausstellung Wohnung der Neuzeit Stutt-
gart 1927. Der Gemeinderat der Stadt Stuttgart
hat in einer Sitzung am 29. Juli dem Plan des
Architekten Mies van der Piohe zugestimmt. Der
Antrag der Stadtverwaltung, 61 Wohnungen nach
dem allgemeinen Rahmen des Vorentwurfs als
städtische Wohnhäuser für die Werkbundsiedlung
zu errichten, ist vorher von der Bauabteilung ab-
gelehnt worden. Die Einwendungen galten der
technisch künstlerischen Seile, der Heranziehung
ausländischer Architekten und der Verwendung
der Bauten für die Werkbundausstellung. Mit der
Annahme des Antrages durch den Gemeinderat ist
nunmehr die Ausstellung im Rahmen des Ent-
wurfs, den Mies van der Rohe ausgearbeitet hat,
gesichert.

*

Internationale Werkhundausslellung 1930. Kürz-
lich sind in der Presse Notizen veröffentlicht wor-
den, nach denen die vom Werkbund geplante in-
ternationale Ausstellung in Berlin oder im anderen
Falle in Düsseldorf stattfinden wird. Es liegt bis-
her noch kein Beschluß des Vorstandes vor, der
eine solche Festlegung auf eine Stadt rechtferti-
gen kann. Im September d. J. wird der Vorstand
eine Sitzung einberufen, in der über den Ort der
Ausstellung verhandelt werden soll.

*

Sitzung der Werkstallgruppe in Essen. Während
der Jahresversammlung des Deutschen Werkbun-
des trafen sich auch die Mitglieder der Werkslatt-
gruppe wieder. Es wurde davon abgesehen, das
Thema der DWB-Tagung über den Einfluß der
Technik auf die Formgebung der Zeit weiter theo-
retisch zu erörtern. Doch wurde darauf hingewie-
sen, daß das heutige Handwerk in seiner größten
Masse ein „technisches Handwerk" darstellt und
mit der Industrie an dieser neuen Formung ganz
wesentlich beteiligt ist, sowohl als Erfinder als
auch als unentbehrlicher Techniker in allen Fäl-
len, wo Modelle für die Maschine herzustellen sind
oder wo die Handarbeit durch die Maschine nicht
ersetzt werden kann.

Das Kunsthandwerk hat dem geirenüber seine be-
sondere Eigengeselzlichkeit, der die „Technik" nur
als Mittel zu höheren immateriellen Zielen dient.
In Verbindung mit diesen Gedankengängen wurde
auf die betrübliche materielle Einstellung von Her-
stellern und Käufern auf dem Gebiet der religiö-
sen Kunst hingewiesen. Um ein Auslagefenster für
gute religiöse Kunst zu schaffen, wurde empfoh-
len, in der Messeabtei]ung des neuen Grassimuse-
ums in Leipzig eine Abteilung für religiöse Kunst
anzustreben.

AUGUST 1926

Die Ungunst der Zeit rechtfertigte eine Aussprache
über Mittel und Wege, das kunsthandwerkliche
Schaffen im Rahmen des Deutschen Werkbundes
auch wirtschaftlich zu fördern. Verschiedene
Wünsche in dieser Richtung sollen an den Deut-
schen Werkbund weitergeleitet werden.
An neuen Mitgliedern wurden aufgenommen:
Hans Joachim Wagner (Berlin-Dahlem), Sgrafitto
und Freskotechnik; Goldschmied Ernst Schmidt
(Berlin); Buchbinder Ignaz Wiemeler (Leipzig) ;
Frl. Michahelles (Hamburg) für Lederarbeiten;
Frau Heller (Hamburg) für Gobelintechnik; Rieh.
Lisker (Frankfurt a. M.) für Blaudruck. —
Die beiden Vorsitzenden der Werkstattgruppe
Professor Groß-Dresden und Kunstschlosser
Schramm-Berlin wurden wiedergewählt.
Die Gruppe zählt z. Zt. 79 Mitglieder.

*

Bei dem Wettbewerb für ein Ehrenmal der deut-
schen Eisenbahntruppen in Schöneberg hat unser
Mitglied Professor Richard Wörnle in Bielefeld
den 3. Preis erhalten.

*

An der staatlichen Zeichenakademie in Hanau wird
ein Lehrer für Stahlgravur gesucht. Bewerbun-
gen sind an den Direktor zu richten.

#

Der Verein für religiöse Kunst in der evangeli-
schen Kirche, Ortsgruppe Berlin, veranstaltet vom
9. bis i3. November eine Tagung im Saa'e des
Kunstgewerbemuseums, die das Verhältnis von
Kultus und Kunst behandeln wird. Der erste' Tag
wird die historischen Grundlagen des altchrist-
lichen Gottesdienstes und der reformatischen Kul-
tusgedanken behandeln. Am 2. Tage werden die
Gegenwartsfragen des Kultusgebets und der Kul-
tuspredigt besprochen. Am 3. Tage soll die Frage
der kultischen Kunst in Mittelalter und Gegenwart
auf der Tagesordnung stehen. Als Redner sind ge-
wonnen Professor D. Dr. Lietzmann (Berlin), Pro-
fessor D. Bauer (Heidelberg), Professor D. Hup-
feld (Rostock), Kustos der Museen Dr. Kurth und
Pfr. lic. Dr. Horn (Berlin). Anmeldungen zum
Kursus sind an Pfr. lic. Dr. Horn, Berlin W 8,
Kronenstr. 70, zu richten.

*

Wir verweisen auf die im Verlag Ernst Pollak,
Berlin W, Württembergische Str. 31, erscheinende
Veröffentlichung Frank Lloyd Wright. Aus dem
Lebenswerk eines Architekten, herausgegeben von
Architekt II. de Fries, Berlin. Das Buch enthält
die wesentlichen Arbeilen des Architekten Wright
 
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