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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Hahm, Konrad: Die finnischen Ryijen
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0080

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nen, bei denen weniger die Zeichnung als
die Farbgebung eine Rolle spielt, sind
immer wieder vertreten der Lebensbaum,
der sich auch in mittelalterlichen Kirchen-
geweben findet, dazu kommen Braut und
Bräutigam, Reiler, Pferde, Vögel, Wölfe,
Mahn, Krone, Herz, Löwe, Kreuz, Kelch,
Sanduhr, Initialen und Jahreszahl. Es gibt
Ryijen, in denen überwiegend pflanzliche
Motive verwendet sind, stark stilisierte Ran-
ken, Blumen und Blätter, oft überwiegen
die figürlichen Darstellungen von Tieren
und Menschen, oft ist nur eine einzige
Figur, umdrängt von einer Fülle von geo-
metrischen Ornamenten, darges'.elll. Der
starken Neigung des Volkes zur Symbolik
kommt der Zwang zur Vereinfachung bei
diesem Erzeugnis entgegen. Man kann viel-
leicht eine gewisse Gleichmäßigkeit an den
landschaftlich verschiedenen durch die Tra-
dition festgehaltenen, aber doch im jewei-
ligen Zeitgeschmack ausgeführten Borten,
die das Mittelfeld umschließen, feststel-
len, während das innere Stück immer stark
selbständig und frei gestaltet ist. Wäh-

Ryije aus Satakunta
Rand: hellbraun mit gelb und hellblau
Mitte: schwarz mit rosa, gelb, hellblau

Ryije aus Westfinnland
Rand: blau mit gelb, Mitte: dunkelbraun
mit hellrot, gelb, grün

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