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Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 1.1925-1926

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Döcker, Richard: Zum Bauproblem der Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.13211#0097

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Haus K. Göppingen Aufnahme des Rohbaues / Fortierun,
Ausführung, daher ohne Dach, Eisenbeton - Konstruktion

Richard Docker

eines vollständig ausgebauten Dachgeschosses und feuersicherer
Situation nach Sonne und Aussicht / Große Terrassen

1924

Vorstellung, die Beziehung der einzelnen
Körperflächen zueinander als der Ausdruck
der den ganzen Baukörper umspannenden
Kräfte. Zeichnung ist nur Hilfsmittel
der körperlichen Vorstellung. Architektur
läßt sich nur bauen, um als räumliches
Gebilde erlebt zu werden.

Wenn die Architektur des vorigen und
jetzigen JahrhundertsauseinemZusammen-
setzspiel von Fassaden- und Dekorations-
motiven mit meist auf die Antike zurück-
gehenden Bauformen bestand, so waren
diese Mittel Kulissen, Atrappen, Zeichnun-
gen ohne räumliche Vorstellung und we-
sensfremd dem inneren Organismus des
Gebäudes (Ausnahmen bestätigen die
Regel).

Das Maß der Einfühlung in die vor-
handene Welt ist ausschlaggebend. Die
Erkenntnis des Wesens der ßauaufgabe ist
notwendig, um neben der Intuition des
künstlerischen Talentes den Weg zur Lö-
sung zu finden.

Uber den vielfach erörterten Fragen-
komplex „Gefühl und Verstand" wird zu
sagen sein, daß bei der großen Konzeption
allein die Fähigkeit der richtigen Einfüh-
lung und des besonderen Empfindens für

die Aufgabe und ihre Bedingungen eine
natürliche und organische Gestaltung er-
möglicht.

Laie auf einer Kuppe, Halt der Zugangsrichtung durch Wirt-
schafisflügel. Wohnfronten und Terrassen gegen Süden und
Aussicht

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