einen Provinz anders nor-
mieren als in der nächsten,
weil andere Baustoffe ver-
fügbar sind, oder man wird
seine Normierung nicht
über zwei Baujahre hinaus
gelten lassen, um veränderte
Erfahrungen zu nutzen.
Wie schwierig es ist, das
richtige Verhältnis zwischen
Stetigkeit und Anpassungs-
fähigkeit zu finden, zeigt
die bisher wenig erfreuliche
und nur mäßig erfolgreiche
Geschichte der Fensternor-
mung.
Typus als Grenze und Bau-
jf A, siein der Gestaltung
■ fjPi. I Wie aber wirken sich Typ
I Pjl 1 und Norm vom Wohnungs-
■ jpäpJfB bau her auf den! rnkreisdes
! j ](■ baulichen und baukünstle-
«fc^tffl rischen Gestaltens aus?
Typenbildung kann den in-
I neren Organismus der
"■"^■W^Hll Wohnung zu hoher Vollen-
dung durchzüchten, Nor-
Wohngruppe Breslau, Düppelstraße Arch. Theo Effenberger, Breslau Hlierung kann die ÖChlag-
fertigkeit der Bauwirtschaft
Wandlungsfähigkeit, die wir an den erhöhen. Beide können aber auch dazu die-
zwanglos erwachsenen alten Bautypen fest- nen, die verschiedenen Kreise baulichen
stellen. Jede Änderung in irgend einer Schaffens richtig gegeneinander abzugren-
Slufe jenes Postamentes muß folgerecht zen. Zur durchgreifenden Gesundung un-
eine Änderung auch in allen übrigen Stu- serer vollständig kranken Schulung der
fen herbeiführen. Eine wahrhaft wirt- Baubeflissenen muß die Vorstellung aus-
schaftliche Massenherstellung von Klein- gerottet werden, die alltäglich landauf und
Wohnungen muß daher die Typisierung landab gebrauchten Profanbauten seien in
noch übersteigern und zur Normierung jedem Falle und vor allem andern der ge-
vordringen. Man ist bisher gewohnt, das eignete Gegenstand individuellen künstleri-
Gesamtgefüge eines Hauses als nur der sehen Schaffens. Darüber, wie einfache
Typenbildung zugänglich zu betrachten Nutzbauten sachlich und anständig zu ge-
und bei Normung nur an einzelne Bau- stalten sind, können sich Fachleute, die
teile, den Ziegelstein, die Betonstufe, Tür keine Fanatiker sind, bis zu recht umfas-
und Fenster, Ofenkachel und Beschlag zu senden Grenzen einigen, ohne in das
denken. Aber es besteht sehr oft nicht Kampffeld des persönlichen Geschmackes
nur die Möglichkeit, sondern auch der eintreten zu müssen. Diese Einigung bildet
Anlaß, unter Umständen sogar der Zwang, Bautypen heraus. Die Anwendung dieser
mit festem Entschluß eine gewisse Ab- Typen und, erst recht, ein vernünftiger
art des Typus zur Norm zu erheben. Um Gebrauch festgesetzler Normen ist gar
nicht dem Schematismus zu verfallen, wird nicht Aufgabe künstlerischer Erfindung,
man diesen Schritt räumlich oder zeillich sondern gut geschulter Nutzanwendung,
begrenzen. Man wird etwa einen Typ, der man kann sie mit gesundem Mcnschenver-
für ein ganzes Land Geltung hat, in der stand erlernen und lehren. Nicht lehrbar
164
mieren als in der nächsten,
weil andere Baustoffe ver-
fügbar sind, oder man wird
seine Normierung nicht
über zwei Baujahre hinaus
gelten lassen, um veränderte
Erfahrungen zu nutzen.
Wie schwierig es ist, das
richtige Verhältnis zwischen
Stetigkeit und Anpassungs-
fähigkeit zu finden, zeigt
die bisher wenig erfreuliche
und nur mäßig erfolgreiche
Geschichte der Fensternor-
mung.
Typus als Grenze und Bau-
jf A, siein der Gestaltung
■ fjPi. I Wie aber wirken sich Typ
I Pjl 1 und Norm vom Wohnungs-
■ jpäpJfB bau her auf den! rnkreisdes
! j ](■ baulichen und baukünstle-
«fc^tffl rischen Gestaltens aus?
Typenbildung kann den in-
I neren Organismus der
"■"^■W^Hll Wohnung zu hoher Vollen-
dung durchzüchten, Nor-
Wohngruppe Breslau, Düppelstraße Arch. Theo Effenberger, Breslau Hlierung kann die ÖChlag-
fertigkeit der Bauwirtschaft
Wandlungsfähigkeit, die wir an den erhöhen. Beide können aber auch dazu die-
zwanglos erwachsenen alten Bautypen fest- nen, die verschiedenen Kreise baulichen
stellen. Jede Änderung in irgend einer Schaffens richtig gegeneinander abzugren-
Slufe jenes Postamentes muß folgerecht zen. Zur durchgreifenden Gesundung un-
eine Änderung auch in allen übrigen Stu- serer vollständig kranken Schulung der
fen herbeiführen. Eine wahrhaft wirt- Baubeflissenen muß die Vorstellung aus-
schaftliche Massenherstellung von Klein- gerottet werden, die alltäglich landauf und
Wohnungen muß daher die Typisierung landab gebrauchten Profanbauten seien in
noch übersteigern und zur Normierung jedem Falle und vor allem andern der ge-
vordringen. Man ist bisher gewohnt, das eignete Gegenstand individuellen künstleri-
Gesamtgefüge eines Hauses als nur der sehen Schaffens. Darüber, wie einfache
Typenbildung zugänglich zu betrachten Nutzbauten sachlich und anständig zu ge-
und bei Normung nur an einzelne Bau- stalten sind, können sich Fachleute, die
teile, den Ziegelstein, die Betonstufe, Tür keine Fanatiker sind, bis zu recht umfas-
und Fenster, Ofenkachel und Beschlag zu senden Grenzen einigen, ohne in das
denken. Aber es besteht sehr oft nicht Kampffeld des persönlichen Geschmackes
nur die Möglichkeit, sondern auch der eintreten zu müssen. Diese Einigung bildet
Anlaß, unter Umständen sogar der Zwang, Bautypen heraus. Die Anwendung dieser
mit festem Entschluß eine gewisse Ab- Typen und, erst recht, ein vernünftiger
art des Typus zur Norm zu erheben. Um Gebrauch festgesetzler Normen ist gar
nicht dem Schematismus zu verfallen, wird nicht Aufgabe künstlerischer Erfindung,
man diesen Schritt räumlich oder zeillich sondern gut geschulter Nutzanwendung,
begrenzen. Man wird etwa einen Typ, der man kann sie mit gesundem Mcnschenver-
für ein ganzes Land Geltung hat, in der stand erlernen und lehren. Nicht lehrbar
164